So fotografieren Sie am besten Motive in Bewegung

Der kleine Trick heißt Panning. Ihn zu entdecken, war eine der aufregendsten Erfahrungen.

Von Jim Richardson
bilder von Jim Richardson
Foto von Jim Richardson

Jim Richardson, fotografiert seit fast 30 Jahren für NATIONAL GEOGRAPHIC, besonders gern das ländliche Leben in den USA und in England, von wo seine Familie stammt.

Der kleine Trick heißt Panning. Ihn zu entdecken, war eine der aufregendsten Erfahrungen meiner frühen Zeit als Fotograf. Mit 13 wollte ich meinen rennenden Hund „Dixie“ fotografieren. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. So kam ich auf diese Idee: Wenn ich die Kamera synchron mit „Dixie“ mitbewegte, würde das Tier im Bild scharf sein, während der Hintergrund verschwamm. Es klappte. Fast jeder Fotografiestudent, den ich seither unterrichtet habe, erlebt den gleichen „Aha“-Moment, wenn er begreift, wie man ein spannendes Bild mit Bewegungsunschärfe gestalten kann.

Man sollte aber ein paar Dinge beachten:

 

  • Panning funktioniert dann, wenn Sie die Kamera in perfekt synchroner Bewegung mit dem Motiv mitschwenken. So bleibt das Motiv scharf, während der Hintergrund in Streifen verschwimmt.
  • Am besten eignen sich für diese Methode Menschen, Tiere oder Dinge, die sich relativ schnell in einer geraden Linie bewegen.
  • Die richtige Belichtungszeit zu finden ist nicht ganz leicht. Je länger sie ist, desto verschwommener ist der Hintergrund. Dadurch sticht Ihr Motiv besonders aus dem Bild heraus. Bei langer Belichtungszeit ist es aber bedeutend schwieriger, das Motiv scharf darzustellen. Versuchen Sie es mit einer Belichtungszeit zwischen 1/8 und 1/60 Sekunde. Sobald Sie 1/8 Sekunde unterschreiten, ist es wirklich schwer, das Motiv scharf darzustellen. Sie können aber sehr interessante Ergebnisse erzielen. Belichten Sie kürzer als 1/60 Sekunde, wird Ihre Kamera wahrscheinlich die Bewegung „einfrieren“ und den Effekt verhindern. Eine Ausnahme bilden Motive wie tief fliegende Jets. Hierfür empfehle ich eine Belichtungszeit von 1/500 Sekunde.
  • Der richtige Hintergrund ist fast so wichtig wie das Motiv selber. Um die gewünschten Streifen zu erzielen, muss er ein gewisses Muster haben. Bei einem Flugzeug vor blauem Himmel wird man den Effekt nicht erzielen.
  • Arbeiten Sie mit dem Sucher. Nehmen Sie darin einen Punkt als Richtmarke und folgen Sie dem Motiv möglichst genau.
  • Folgen Sie Ihrem Motiv in einer geschmeidigen Bewegung. Gute Panning-Fotografen üben sie, wie Golfer ihren Abschlag. Am besten wenden Sie sich mit Ihrem Körper dem Motiv zu, finden einen festen Stand und bewegen nur den Oberkörper.
  • Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, nur unendlich viele Möglichkeiten, die Sie ausprobieren sollten. Versuchen Sie zum Beispiel, die Kamera mit der Bewegung eines Riesenrads im Kreis zu rotieren statt sie zu schwenken.

 

Mehr zum NATIONAL GEOGRAPHIC-Fotograf Jim Richardson finden Sie auf seiner Homepage!

Jim Richardson, fotografiert seit fast 30 Jahren für NATIONAL GEOGRAPHIC, besonders gern das ländliche Leben in den USA und in England, von wo seine Familie stammt.
Foto von Bild: Jim Richardson

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