New Orleans: Big Easy für immer

Der Hurrikan „Katrina“ hat die Stadt verwüstet. Aber New Orleans ist nicht unterzukriegen. Heute wird hier wieder getanzt und gefeiert wie zu besten Zeiten. Eine Liebeserklärung von einem Zugezogenen.

Von National Geographic
Das French Quarter ist das älteste Viertel der Stadt: 1718 ließen sich hier die ersten französischen Siedler nieder. Die Altstadt sieht weitgehend aus wie früher.
Foto von Inge Johnsson, Alamy, Kris Davidson

Der Hurrikan „Katrina“ hat die Stadt verwüstet. Aber New Orleans ist nicht unterzukriegen. Heute wird hier wieder getanzt und gefeiert wie zu besten Zeiten. Eine Liebeserklärung von einem Zugezogenen.

„Wir tanzen auch ohne Musik“, so beschrieb der Kolumnist Chris Rose mal das Lebensgefühl unserer Stadt. New Orleans: eine ein­zige riesige Bühne. In meiner Wahlheimat ist jede Jeans ein Kostüm und jeder Schritt vor die Haustür ein Auftritt.

2005 war es, als die Theaterkritiker raunten: Der Vorhang ist gefal­len! Der Hurrikan „Katrina“ war der letzte Akt! Sie kannten den Geist der Stadt nicht: unbezähmbar, nicht zu bremsen. Wir gruben Trümmer aus, schaufelten Dreck weg. Sägten, hämmerten, pinselten. Die kreo­lischen Häuschen und der Jackson Square stehen wieder. Wir essen wieder Flusskrebse und Gumbo. Basteln Voodoo­-Talismane. Und An­toine’s Restaurant feiert dieses Jahr Geburtstag. Den 175.

Auch wenn die Einwohnerzahl noch immer 100 000 unter dem Stand vor „Katrina“ liegt: 34 000 Menschen sind seither neu nach New Orleans gezogen. Haben Start-­up­-Firmen und Pop­-up­-Läden gegrün­det. Haben Vierteln wie Treme, Mid­City, Irish Channel oder Bywater wieder Leben eingehaucht – und auch einen neuen Geist. Die alten und die neuen New Orleanians führen heute gemeinsam ihr Stück auf. In der Freret Street stehen schicke neue Bars, in der Frenchmen Street spielen noch immer Brassbands. Antiquitäten in der Royal Street. 130 Festivals im Jahr. Vieles neu, vieles alt. Iss, wo du magst. Trink.

Zehn Jahre liegt „Katrina“ nun hinter uns. Wir gedenken derer, die wir verloren haben, und feiern, was wir dazugewonnen haben. Wir weinen und tanzen auf der Bühne von New Orleans. Und wir treten noch lange nicht ab.

LAGE
In Louisiana im tiefen Süden der USA im Mississippi-Delta.

REISEZEIT
Juli und August sind sehr heiß. Von Februar bis Mai liegen die Temperaturen bei 18 bis 30 Grad. Für Mardi Gras im Februar das Zimmer mindestens ein halbes Jahr im Voraus buchen.

ESSEN
New Orleans hat gut 1400 Restaurants, 600 mehr als vor „Katrina“. In der Freret Street wird eher moderne Küche serviert. Wer es traditioneller mag: „Ye Olde College Inn“, gegründet 1933, bietet kreolisches Jambalaya – und Alligatorwurst.

UNTERKUNFT
Das „W French Quarter“ in der Altstadt leuchtet bunt wie die Federboa von Josephine Baker, ist aber hochmodern eingerichtet (ab ca. 220 Euro).

(NG, Heft 12 / 2015, Seite(n) 154 bis 156)

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