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Brighton & Hove
Das Skelett dieses frühen Menschen stammt ebenfalls von einem Fundort auf dem Kontinent. Die vom Homo sapiens hergestellten Werkzeuge zeigen, dass frühe Menschen auf dem Gebiet des heutigen Brighton siedelten, als die Neandertaler gerade ausstarben. Studien deuten darauf hin, dass Neandertaler und Menschen in Europa bis zu 4.000 Jahre lang gemeinsam gelebt haben könnten.
Obwohl die Überreste dieser Neandertalerfrau anderswo in Europa entdeckt wurden, wissen wir heute, dass es während der letzten Eiszeit einfacher war, zwischen dem europäischen Kontinent und den britischen Inseln hin und her zu reisen. Artefakte aus Südengland zeigen, dass Menschen und Neandertaler vor etwa 40.000 Jahren zeitgleich in der Gegend um das heutige Brighton lebten.
Der Stafford Road Man wurde 1985 während Bauarbeiten entdeckt und gehörte zur ersten Welle von sächsischen Siedlern, die nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches in Großbritannien einwanderten. Er wurde ungefähr im Jahr 500 mit einem Speer und einem Messer bestattet und hatte ein ungewöhnlich langes und aktives Leben hinter sich, als er irgendwann nach seinem 45. Geburtstag starb. In seiner Wirbelsäule, seinen Schultern und seiner Hüfte fanden sich Anzeichen von Arthrose. Eine Skelettanalyse offenbarte aber auch, dass der Stafford Road Man an einem riesigen Zahnabszess litt, der furchtbare Schmerzen verursacht haben muss und den Mann vermutlich tötete, als die Infektion das Gehirn erreichte.
Die Patcham Woman war einer Einwohnerin des römisch besetzten Britanniens. Bei ihrem Grab könnte es sich um einen 1.700 Jahre alten Tatort handeln: Sie wurde 1936 beim Ausheben von Straßengräben gefunden und lag in einer recht tiefen Grube – und in ihrem Hinterkopf steckte ein Nagel. Rund um ihre Knie lagen weitere Nägel verstreut, und ein männliches Skelett lag zu ihren Füßen. An ihrer Wirbelsäule fanden sich Anzeichen von Stress und Krankheiten, was vermuten lässt, dass sie ein Leben voll harter Arbeit führte, bevor sie im Alter von 25 bis 35 Jahren verstarb.
Der Slonk Hill Man starb vor etwa 2.300 Jahren, aber seine Todesursache ist bis heute unbekannt. Er wurde 1968 im Zuge eines Fernstraßen-Bauprojekts ausgegraben. Seine Überreste lassen erkennen, dass es sich um einen aktiven, starken und gesunden Mann Ende zwanzig handelte, der in einer Vorratsgrube bestattet wurde – eine während der Eisenzeit übliche Bestattungspraktik. Eine Besonderheit gibt es bei seiner Bestattung allerdings: Er wurde auf einer dicken Lage ungekochter Weichtiere zur Ruhe gebettet. Das ist besonders ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass der Slonk Hill Man zu Lebzeiten wenn dann nur selten Meeresfrüchte aß.
Der Ditchling Road Man – benannt nach dem Straßenerweiterungsprojekt, in dessen Zuge seine Überreste 1921 entdeckt wurden – gehörte zur ersten Welle von Ackerbauen, die etwa 2.400 v. Chr. vom Kontinent her Großbritannien erreichten. Sie brachten die für ihre Kultur typischen und namensgebenden Glockenbecher-Keramikgefäße mit sich. Seine Überreste zeigen, dass er während seiner Wachstumsphase mehrere Perioden der Mangelernährung durchlitt, was sein Wachstum ein wenig gehemmt haben könnte. Der Ditchling Road Man starb im Alter von 25 bis 35 Jahren und wurde mit einer Glockenbecher-Keramik zu seinen Füßen und ein paar Schneckenhäusern neben seinem Mund bestattet.
Die kleine, schlanke Frau von Whitehawk lebte vor etwa 5.600 Jahren und starb, als sie noch nicht mal 25 Jahre alt war – vermutlich während der Geburt, denn in ihrem Beckenbereich fand man einen Fötus. Ihr Grab wurde 1933 im Grubenwerk Whitehawk ausgegraben, einem der ältesten neolithischen Bauwerke Großbritanniens. Aktuelle DNA-Analysen der steinzeitlichen Whitehawk-Population ergaben, dass sie insgesamt eher dunklere Augen und Haut hatten als die Menschen der Glockenbecherkultur, von der sie vor etwa 4.400 Jahren schließlich verdrängt wurden.