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Rogério Bertani
Die meisten baumbewohnenden Taranteln sind im Amazonasgebiet heimisch. Die neuen Taranteln, einschließlich der Iridopelma marcoi (Bild), wurden jedoch überraschenderweise in der brasilianischen Savanne entdeckt. „Diese Funde zeigen, wie viel es möglicherweise noch in der Wildnis zu entdecken gibt“, meint Bertani, dessen Studie am 30. Oktober auf der Website der Zeitschrift ZooKeys veröffentlicht wurde.
Die eher wie ein Topfschwamm als wie eine Spinne aussehende Pachistopelma bromelicola (Bild) ist die zweite bekannte Tarantelart, die ausschließlich auf Bromelien lebt. Manche seltene Arten klammern sich an Bäume und Felsen. Die attraktiven Farben der baumlebenden Taranteln haben aber auch einen Nachteil: Wissenschaftler sind besorgt, dass die neu entdeckten Taranteln verlockende Ziele für den Tierhandel sein könnten.
Diese baumbewohnende Tarantel, Iridopelma katiae, wurde auf einem brasilianischen Tafelberg mit steinigem Boden und nur wenigen Bäumen entdeckt. „Ich hatte nicht damit gerechnet, auf dem Tafelberg [baumbewohnenden] Spezies zu finden“, berichtet Bertani. „Doch dann fand ich erst eine und dann eine weitere wunderschöne schwarze Tarantel mit leuchtend rotem Bauch: Es war eine Mutter mit ihren Jungspinnen.“ Die Spinnen wurden in einer Bromelie gefunden, einer Verwandten der Ananas, die ihnen in dem unwirtlichen Gebiet wie eine Oase Wasser und Schatten spendet.
Die rosa gefärbte Typhochlaena amma ist eine von fünf vor Kurzem entdeckten Tarantelarten der Gattung Typhochlaena. „Mit einer Größe von nur zwei bis drei Zentimetern handelt es sich dabei um die kleinsten auf Bäumen lebenden Taranteln, die bisher bekannt sind“, erklärt Bertani. Ein einzelnes Exemplar der Gattung Typhochlaena wurde schon 1841 entdeckt, aber später fälschlich als Jungtier der im Amazonasbecken verbreiteten Art Avicularia eingeordnet. Kürzlich erhielt Bertani ein Exemplar einer Typhochlaena amma, das zwar klein, aber eindeutig ein ausgewachsenes Männchen war. Nachdem sie andere wissenschaftliche Spinnensammlungen untersucht haben, führen Bertani und seine Kollegen die Typhochlaena nun als eigene Gruppe auf. „Nachdem es 1841 eine zweifelhafte Art gab, haben wir nun ganze fünf Spezies“, freut sich Bertani.
Die neu entdeckte, scheinbar farbig angesprühte Tarantelart Typhochlaena costae ist einer neuen Studie zufolge eine von neun seltenen und farbenfrohen baumlebenden Taranteln, die vor Kurzem in Brasilien entdeckt wurden. Baumbewohnende Taranteln haben normalerweise schlankere Körper und längere Beine als ihre Artgenossen. Dadurch sind sie agiler und können in den Bäumen besser nach Beute jagen. Dank ihrer ungewöhnlich dicken Beinenden sind sie in der Lage, auf verschiedensten Oberflächen zu klettern. Baumbewohnende Spinnen sind in den Tropen Asiens, Afrikas, Süd- und Mittelamerikas und der Karibik zu finden. Diese Spezies wurde in einer brasilianischen Cerrado, einer savannenähnlichen Umgebung, entdeckt. Wie die andere farbenfrohe neue Spezies verliert auch die T. costa ihre leuchtende Farbe mit dem Alter. „Brasilien ist das Land mit der weltweit reichsten Tarantel-Fauna“, berichtet Studienleiter Rogério Bertani, Tarantelexperte am Instituto Butantan in São Paulo, Brasilien. „Taranteln sind wunderbare Spinnen, die in vielen Bereichen nur unzureichend erforscht sind“, erklärt Bertani. – Charles Choi