Tiere vor der Kamera

Tipps von der Expertin Regine Heuser, einer der bekanntesten Tierfotografinnen Deutschlands

Von Regine Heuser
bilder von Regine Heuser
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:32 MEZ
Tiere vor der Kamera
Foto von Regine Heuser

Regine Heuser ist eine der bekanntesten Tierfotografinnen Deutschlands - sie gibt praktische Umsetzungstipps für jede Kamera, erklärt wie man Hund und Katze optimal ablichtet und informiert, wie man ein tierisches Shooting am besten gestaltet.

Zum Umgang mit Tieren vor der Kamera
Der richtige Umgang mit den Tieren ist bei einem Shooting sehr wichtig. Grundsätzlich gilt, dass die Tiere nie zu etwas gezwungen werden dürfen. Man sollte dagegen Geduld und in erster Linie viel Verständnis für das Tier zeigen.

Tipps für ein Hundeshooting:

- Hunde sollten ausgeruht zum Shooting kommen.

- Hunde sollten nicht sehr stark hecheln.

- Achte auch auf die Temperaturen, es sollte nicht zu warm sein.

- Im Fokus: Die Ohren sind vorne, der Gesichtsausdruck ist interessiert und lebhaft.

- Lieblingsspielsachen, Leckereiern oder ein leises Pfeifen helfen, Aufmerksamkeit zu erzielen.

- Achte darauf, dass Licht in die Augen der Hunde fällt.

Tipps für ein Katzenshooting:

- Freigänger lassen sich sehr gut im heimischen Garten fotografieren.

- Katzen lassen sich mit speziellem Katzenspielzeug sehr gut motivieren.

- Katzen sitzen gerne erhöht.

- Eine entspannte und gut gelaunte Katze hat die Ohren immer aufgestellt.

- Junge Katzen lassen sich leichter zum Spielen motivieren als ältere.

- Leckereien funktionieren hier auch.

- Vermeiden Sie laute Geräusche, Katzen reagieren besonders auf hohe Töne sehr sensibel.

Tiere in Bewegung fotografieren
In der Bewegungsfotografie wähle ich nur ein Fokusfeld! Lass auch im Bereich der Bewegungsfotografie niemals deine Kamera selber entscheiden, welche Fokusfelder gewählt werden. Wenn du Bewegungsbilder zum ersten Mal schießt, nutze am besten hierfür die Serienbildfunktion deiner Kamera.

Sollte das Tier sehr weit von dir entfernt sein, kannst du unter Umständen nicht auf ein Auge scharfstellen. Versuche stattdessen, den Fokuspunkt am Kopf des Tieres „zu halten“.

Drücke den Auslöseknopf halb durch, verwende (im Falle einer Spiegelreflex-Kamera) den „Nachführautofokus“ (AI Servo bei Canon/AF-C bei Nikon) und achte im Sucher darauf, dass der ausgewählte Fokuspunkt im Bereich des Kopfes verbleibt.

Du darfst bei halbgedrücktem Auslöseknopf das Tier verfolgen, um im Kopfbereich fokussieren zu können, ebenso die Kamera nach oben und unten neigen, aber im Auslösemoment dürfen du und der Fotoapparat sich nicht mehr bewegen! Das ist das Geheimnis für gestochen scharfe Bewegungsbilder.

Achte auch beim Blick durch den Sucher darauf, dass du das Tier, das auf dich zuläuft, auch im Auslösemoment im Sucher scharf sehen kannst. Ein Tier, das frontal auf deine Kamera zuläuft, stellt für den Autofokus immer eine besondere Herausforderung dar. Es ist, genauer gesagt, das Schwierigste in der Bewegungsfotografie.

Es bedarf viel Übung, den Hund frontal auf die Kamera zulaufen zu lassen und davon ein gestochen scharfes Bild zu schießen. Hierfür sollte dieser nicht zu weit von der Kamera entfernt sein. Wenn er aus sehr großer Distanz auf die Kamera zuläuft, kann es zu Fokusproblemen kommen. Meine persönliche Empfehlung zum Üben: Lasse den Hund in einem 45-Grad-Winkel ins Bild laufen. Das erhöht in puncto Schärfe die Trefferquote.

Tipps:

- Wenn du sehr dynamische Tiere fotografierst, ist eine Verschlusszeit von mindestens 1/1.000 Sekunde wichtig.

- Bewegungsbilder übt man am besten mit Hunden, sie lassen sich wesentlich leichter mit Spielsachen motivieren.

- Mithilfe von Bällen beeinflusst du auch die Laufrichtung des Tieres.

Ausführliche Tipps zur Fotografie von Haustieren findest du in dem E-Book-Ratgeber "Tiere vor der Kamera" von Regine Heuser. Hier geht's zum kostenlosen Download!

Hier geht es zu unserem aktuellen Fotowettbewerb. Das Motto in diesem Jahr: „Deutschland draußen“!

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