6 Auswirkungen, die der Klimawandel auf Sie hat
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:30 MEZ

Neue Daten haben diese Woche gezeigt, dass der Planet immer wärmer wird. Das gilt vor allem für Amerika, wo 2012 das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Alle paar Jahre beauftragt die US-Regierung Hunderte von Experten, die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen.
Von der Landwirtschaft (Bild) über die Infrastruktur bis hin zum Energieverbrauch der Menschen zeigt das National Climate Assessment and Development Advisory Committee auf, welche weitreichenden Auswirkungen eine wärmere Welt haben kann.
Während bei vielen Bauern die Ernte zurückgeht, freuen sich andere über größere Erträge.
Führt mehr atmosphärisches Kohlendioxid nicht zu längeren Wachstumsphasen? Nicht unbedingt. Forscher gehen beispielsweise davon aus, dass der Ertrag bei fast jeder im fruchtbaren kalifornischen Central Valley angebauten Pflanze, von Weizen über Reis bis hin zur Baumwolle, in den nächsten Jahrzehnten um bis zu 30 Prozent sinken wird. (Mehr über „Die Kohlendioxid-Badewanne“ im National Geographic Magazin.)
Ein Grund hierfür ist die reduzierte Bestäubung, weil es, bedingt unter anderem durch den Klimawandel, immer weniger Bienen gibt. Staatliche Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass das wärmere Klima die Dauer der Frostperiode verkürzt, die viele Pflanzen brauchen, um im Frühling zu wachsen.
Neben den Erträgen wirkt sich der Klimawandel auch auf die Verarbeitung, Lagerung und den Transport von Lebensmitteln aus, da hier mit dem Anstieg der globalen Nachfrage mehr teures Wasser und Energie benötigt wird und die Lebensmittelpreise entsprechend steigen.
– Daniel Stone
Foto von Marcio Jose Sanchez, ApHöherer Energiebedarf, steigende Preise, voranschreitender Klimawandel.
Die weltweite Entwicklung stimmt einen fassungslos. Seit den 1970er Jahren ist der weltweite Heizbedarf rückläufig, wohingegen die Nachfrage nach Klimatisierung in die Höhe geschnellt ist. Steigende Temperaturen über die nächsten zehn Jahre hinweg, gepaart mit einer wachsenden Weltbevölkerung, werden für einen anhaltenden Anstieg des Energiebedarfs sorgen. Hierdurch wird der Teufelskreis von Abgasen, die den Klimawandel beschleunigen und so wiederum zu mehr Abgasen führen, weiter angetrieben.
Der Niederschlag hingegen soll in einigen Gebieten um bis zu 40 Prozent sinken. Weniger Wasser, ein essentieller Bestandteil in der Energiegewinnung, wird zu einer Beeinträchtigung der Energiegewinnungsanlagen führen. Darüber hinaus gehen Analysten der US-amerikanischen Regierung davon aus, dass das für bestimmte Gebiete erwartete zunehmende Überflutungsgefahr ein Risiko für Stromgeneratoren darstellen und Störungen auf den Übertragungsstrecken verursachen könnte.
Foto von Bild: Long Yudan, IMAGINECHINA/APDie alternde Transportinfrastruktur ist nicht auf diese Wetterextreme ausgelegt.
Große Stürme und Extremwetterlagen haben sich bereits von ihrer mächtigen Seite gezeigt. Die verheerenden Zerstörungen durch den Wirbelsturm „Sandy“ im Jahr 2012 haben anschaulich demonstriert, dass die Folgen für die Transportinfrastruktur nicht angenehm sein werden. Und die Wissenschaft rechnet mit einer Zunahme ähnlicher Szenarios in Regionen, die den wechselnden Wetterverhältnissen in wachsendem Maße ausgesetzt sind.
Viele US-Staaten, darunter Vermont, Tennessee, Iowa und Missouri, haben bereits die ersten Auswirkungen der Extremwetterlagen zu spüren bekommen, die Straßen, Brücken und Bahngleise zerstörten. Einige Ingenieure sind besorgt, dass eine starke Beanspruchung der alternden Infrastruktur zu unzuverlässigen Transportwegen für lebensnotwendige Verbrauchsgüter wie Nahrung, Treibstoff und Wasser führen könnte.
Foto von Bild: Julio Cortez, APDürren werden nahezu überall häufiger auftreten.
Der Wasservorrat auf der Erde ist begrenzt, und der besonders durch die wachsende Bevölkerung bedingte neue Bedarf wird uns vor eine große Herausforderung stellen. So werden unter anderem die Wassereinzugsgebiete im Südwesten der USA, darunter auch die Rocky Mountains und der Rio Grande (siehe Bilder), Versorgungsprobleme erfahren, da das Regenwasser, das sie speist, abnehmen wird. Wohl noch verheerendere Auswirkungen werden länger anhaltenden Dürren in einst fruchtbaren Regionen haben, da sie den Bauern und den wasserabhängigen Wirtschaftsbereichen die Sicherheit nehmen. (Erfahren Sie mehr über den Rocky-Mountain-Nationalpark.)
Foto von Bild: Susan Montoya Bryan, APFälle von Allergien und Asthma werden weiter zunehmen.
Stellen Sie sich auf stärker verschmutzte Luft ein (hier bildlich dargestellt). Man geht davon aus, dass der Klimawandel zu einem Anstieg des atmosphärischen Ozons, der die Lungenfunktion vermindert, um bis zu 10 ppb (Teile pro Milliarde) führen wird. In urbanen Gebieten wie etwa New York City wird ein Anstieg der Asthmafälle von bis zu 10 Prozent erwartet. Wissenschaftlern zufolge führen immer länger andauernde Pollensaisons zu einer Vermehrung von pollenbasierten Allergien, und bedingt durch die steigenden Kohlenstoffdioxidwerte könnte sich der Pollenflug im Vergleich zum Jahr 2000 nahezu verdoppeln. (Lesen Sie mehr über Pollen im National Geographic Magazin.)
Foto von Bild: Liu Yang, IMAGINECHINA/APStädte könnten zu gefährlicheren Orten als Vorstadtgebiete werden.
Seit der Jahrtausendwende werden Städte immer beliebter, weil dort alles Wichtige schnell erreichbar ist. Sie bergen aber auch einen sehr großen Nachteil: Durch den Klimawandel verursachte Naturkatastrophen – wie etwa die Zunahme von Hurrikans und starken Stürmen – können im Fall der Fälle Millionen von Menschen betreffen. Nur wenige Großstädte verfügen über einen Katastrophenplan für diese Fälle. Die Entscheidung, im Vorfeld des Wirbelsturms „Sandy“ das New Yorker U-Bahn-System stillzulegen und Evakuierungsanordnungen für Teile von New York und New Jersey auszusprechen, hat vermutlich Tausende Leben gerettet. (Erfahren Sie in diesem Video von National Geographic mehr über das Wetter.)
Foto von Bild: Craig Ruttle, APN/A
Foto von Bild: Paul Nicklen