Kaiserpinguine: Rauf und raus
Kaiserpinguine sind nicht nur perfekte Schwimmer, sie springen auch spektakulär vom Wasser auf das Eis. Jetzt haben Forscher das Geheimnis ihrer Geschwindigkeit entschlüsselt.

Kann der Pinguin doch fliegen? Nein, er hat unter Wasser so viel Schwung aufgenommen, dass er eine fast zwei Meter hohe Eiskante überspringt. Sein größter Feind, der Seeleopard, könnte ihm hier nicht folgen.
Wie ein Torpedo schießt der Kaiserpinguin empor. Gleich katapultiert er sich aus dem Meer aufs Eis.
Das dichte Federkleid eines Kaiserpinguins hält Wasser ab und die Luft in einer flaumigen Daunenschicht fest. Sowie die Luft freigesetzt wird, umhüllt sie den Vogel wie eine Gleitschicht aus Blasen.
Die Pinguine haben gejagt und sich satt gefressen. Nun dümpeln sie an der Oberfläche, putzen sich und füllen ihr Gefieder mit Luft. Gleich werden sie abtauchen und Tempo für den Sprung aufs Eis aufnehmen.
Eine Kolonie Kaiserpinguine auf dem gefrorenen Rossmeer genießt die Sonne eines kurzen Sommers. Im Winter müssen die Vögel viele Kilometer auf dem Eis zurücklegen, bis sie offenes Meer erreichen.
In der Kolonie, wo die Pinguine dicht zusammenstehen ist das Leben sicherer.
Die Gefahr, von einem Seeleoparden attackiert zu werden, ist am größten, wenn die Pinguine vom Eis ins Wasser springen. Manchmal zögern sie stundenlang an der Eiskante, ehe einer als Erster abtaucht.
Kaiserpinguine gehen potenziellen Gefahren blitzschnell aus dem Weg, stellte der Fotograf Paul Nicklen fest, indem er ein Foto einiger Pinguine an Land knipste. "Eine Zehntelsekunde nachdem ich dieses Bild gemacht hatte, waren nur noch Blasen zu sehen."
"Diese Pinguine haben wahrscheinlich noch nie einen Menschen im Wasser gesehen", sagt Fotograf Paul Nicklen, "dennoch dauerte es nur Sekunden, bis sie merkten, dass ich keine Gefahr darstellte. Sie entspannten sich und erlaubten mir, ihr Loch im Meereis zu teilen."
Kaiserpinguine sind olympische Schwimmer, die bis zu 1.750 Fuß tief tauchen können und mit einem einzigen Atemzug 20 Minuten unter Wasser bleiben. "Ich war fasziniert von ihren wunderschönen Luftblasen", sagt Nicklen, der bei 28 Grad Wassertemperatur diese Bilder machte.
Kaiserpinguine tauchen in die Tiefe, um sie sich auf ihren rasanten Aufstieg zum Meereis vorbereiten. "Sobald sie ihren Torpedogang staten", sagt Nicklen, "stehen sie innerhalb von 30 Sekunden alle auf dem Eis."
Ohne den Schutz der Gruppe dreht sich ein Kaiserpinguin wie ein Kunstflieger bei einer Flugschau um die eigene Achse, um die Umgebung zu kontrollieren. Auf dem Eis bewegt er sich deutlich weniger majestätisch.
