Die Erde im Klimawandel: Bilder aus dem Weltraum

Foto von Thematic Mapper on the Landsat 5 satellite / Operational Land Imager and OLI-2 on the Landsat 8 and 9 satellites / NASA’s Earth Observatory

Aralsee, 25. August 2000: Der Aralsee in Zentralasien war bis Anfang der 1960er Jahre der viertgrößte Binnensee der Welt. Mit etwa 68.000 Quadratkilometern war seine Fläche damals fast so groß wie das Bundesland Bayern. Er entstand durch die Flüsse Syr Darya und Amu Darya, die einst in ihm zusammenflossen. Durch die Entnahme seines Wassers zur Bewässerung der Wüste trocknete der Salzwassersee immer weiter aus, bis er – wie auf dem Bild zu erkennen ist – in verschiedene Teile zerfiel: den Nördlichen und den Südlichen Aralsee.

Foto von NASA / Images of Change

Aralsee, 21. August 2018: 18 Jahre später ist von dem einst gigantischen Binnensee kaum noch etwas übrig. Seit 2014 ist der Südliche Aralsee fast vollständig ausgetrocknet. Die Fischerei und die von ihr abhängigen Gemeinden brachen zusammen. Auch Landwirtschaft konnte in der Gegend nicht mehr betrieben werden, da sowohl das Wasser als auch der freigelegte Seeboden mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und Pestiziden kontaminiert war – und zu einer Gefahr für die Gesundheit der Anwohner*innen wurde. Durch den menschengemachten Schwund des Gewässers veränderte sich auch das Klima: Die Winter wurden kälter, die Sommer heißer und trockener. 

Foto von NASA / Images of Change

Lake Powell, 20. April 2000: Im Grenzgebiet von Utah und Arizona in den Vereinigten Staaten liegt Lake Powell: ein Stausee, der Mitte der 1960er Jahre durch die Aufstauung des Colorado Rivers an der Ostseite des Grand Canyon entstand. Er ist Teil eines größer angelegten Wasserbewirtschaftungssystems, das dazu dienen sollte, den trockenen Südwesten der USA zu bewässern. Der mäandernde See ist der zweitgrößte Stausee der USA und wurde über die Jahrzehnte zu einem beliebten Ausflugsziel. 

Foto von NASA / Images of Change

Lake Powell, 30. April 2021: Durch die anhaltenden Dürreperioden im US-amerikanischen Südwesten ist Lake Powell ab 2001 deutlich geschrumpft. In Verbindung mit der stetigen Wasserentnahme kam es zu einem drastischen Rückgang des Wasserspiegels. Drei Monate nach dieser Aufnahme, im Juli 2021, war der See nur noch zu circa 30 Prozent seines gesamten Fassungsvermögens gefüllt. 

Foto von NASA / Images of Change

Meereis in der Arktis, September 1990 und März 1991: Auf den Bildpaaren erkennt man die durchschnittliche Konzentration des arktischen Meereises für den Monat September (links) und den darauf folgenden März (rechts). Der gelbe Rand zeigt den Mittelwert der zwischen 1981 und 2010 gemessenen Meereisausdehnung. Bedeutet: Die Hälfte der Ausdehnungen war größer als die Linie, die andere Hälfte war kleiner. Seit 1978 überwachen Satelliten das Wachstum und den Rückgang des arktischen Meereises, dabei konnte man einen allgemeinen Rückgang feststellen. 

Foto von NASA / Images of Change

Meereis in der Arktis, September 2020 und März 2021: Eine Aufnahme 30 Jahre später zeigt, dass vor allem die Meereiskonzentration im September stark rückläufig ist. Der allgemeine Rückgang des Meereises hat sich im 21. Jahrhundert noch beschleunigt. 2002 wurde der erste extreme Tiefstand seit Beginn der Aufzeichnungen dokumentiert – er markierte lediglich den Beginn einer Reihe von Rekordtiefständen in den folgenden Jahren. Ursache war und ist der globale Klimawandel. 

Foto von NASA / Images of Change

Regenwald in Rondônia, 11. August 2001: Der Bundesstaat Rondônia im Westen Brasiliens beheimatete einst 208.000 Quadratkilometer Wald, das entspricht mehr als zweimal der Fläche Österreichs. Über die letzten Jahrzehnte wurde der Regenwald in dieser Gegend durch den Menschen zu einem der am stärksten entwaldeten Gebiete des Amazonas. Die dunkelgrünen Flächen zeigen eine noch dichte Bewaldung – je heller die Fläche (bis hin zur hellbraunen Färbung), desto lichter das Waldgebiet. 

Foto von NASA / Images of Change

Regenwald in Rondônia, 18. Juli 2012: Der Regenwald lichtet sich zunehmend. Innerhalb der letzten drei Jahrzehnte wurden die tropischen Wälder in Rondônia in rasantem Tempo abgeholzt: Bis 2003 wurden schätzungsweise 67.764 Quadratkilometer des Regenwalds gerodet – eine Fläche größer als der Inselstaat Sri Lanka. Die Rodungen des wichtigen Regenwaldes haben immense negative Auswirkungen auf das Leben auf unserem Planeten: Der Wasserkreislauf wird gestört und Trockenperioden gefördert, die globalen Temperaturen steigen, Waldflächen werden zu Savannen, seltene Arten sterben aus. 

Foto von NASA / Images of Change

Waldbrände in Roraima, Februar 2024: Auch die Regenwälder von Roraima fallen der Abholzung zum Opfer – gerodet wird hier für Ackerland, Weidefläche oder die Ausdehnung von Städten. Doch nicht nur die Rodung ist ein großes Problem für die Wälder Brasiliens: In der zweiten Februarhälfte 2024 beobachteten NASA-Satelliten auch eine ungewöhnlich großflächige und intensive Feueraktivität in Roraima, die durch extreme Wetter- und Klimabedingungen verschärft wurde. „Das sind riesige Waldbrände mit verheerenden Folgen für das Ökosystem und die Luftqualität“, sagt Shane Coffield, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Goddard Space Flight Center, in einer Meldung der NASA. Überall auf der Welt kommt es durch den Klimawandel in den letzten Jahren vermehrt zu folgenschweren Waldbränden.

Foto von NASA / Images of Change

Pantà de Sau, 3. März 2023: Auch ganz in unserer Nähe ist der Klimawandel spür- und sichtbar: Drei Jahre mit rekordverdächtig geringen Niederschlägen haben der spanischen Region Katalonien zugesetzt. Der Stausee Pantà de Sau in der Provinz Barcelona überstand die letzten, viel zu trockenen Jahre ebenfalls nicht unbeschadet. 

Foto von NASA / Images of Change

Pantà de Sau, 4. März 2024: Ein Jahr nach 2023 – dem zweittrockensten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Spanien vor 110 Jahren – ist der Pantà de Sau kaum noch zu erkennen. Bis auf ein Rinnsal ist der Stausee ausgetrocknet. Anfang März 2024 melden die spanischen Behörden, dass der Stausee auf 1 Prozent seines Fassungsvermögens geschrumpft ist. Normalerweise sollte er zu dieser Zeit zu etwa 65 Prozent gefüllt sein. In Katalonien wurde bereits am 1. Februar 2024 der Dürre-Notstand ausgerufen – ein Warnsignal des Klimawandels. 

Foto von NASA / Images of Change

Nioghalvfjerdsbrae Gletscher, 16. August 1986: Grönlands Gletscher schmelzen seit Jahrzehnten. Pro Stunde verlieren die grönländischen Eiskappen etwa 30 Millionen Tonnen Eis. Schuld ist der Klimawandel. Auch der Nioghalvfjerdsbrae Gletscher zieht sich durch die steigenden Temperaturen immer weiter zurück. 

Foto von NASA / Images of Change

Nioghalvfjerdsbrae Gletscher, 24. Juli 2020: Die Aufnahme zeigt die drastischen Veränderungen am Gletscher im Nordosten Grönlands: Im Juni 2020 brach ein 114 Quadratkilometer großes Stück aus dem sogenannten 70-Grad-Nord-Gletscher (oben rechts im Bild). Außerdem sind einige Flächen, die 1986 noch vom Schelfeis bedeckt waren, bereits geschmolzen.

Foto von NASA / Images of Change

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