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Deutsches Kleingärtnermuseum e.V.
Drei Männer treffen sich in den Sechzigerjahren zum Kartenspiel in einem Kleingartenverein in Berlin. Die Anlagen haben nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Bedeutung. Hier kommen Menschen zusammen, die sonst nicht aufeinandertreffen würden.
Eine Familie in ihrem Kleingarten um 1920. Ihre Laube zwei Etagen – heute undenkbar, denn inzwischen gibt es klare gesetzliche Vorschriften zur Größe und dem Aufbau des kleinen Häuschens. Lauben sind nicht zum dauerhaften Wohnen gedacht und dürfen auch nicht dementsprechend ausgestattet sein.
Ankaufstelle für Erzeugnisse aus dem Kleingarten vor einer Kaufhalle in Schwerin im Jahr 1982.
Pächter Emil Thierfelder posiert im Jahr 1900 stolz in seinem Garten im Schreberverein der Westvorstadt in Leipzig.
Sommerfest im Schreberverein der Westvorstadt, Leipzig, im Jahr 1928. Schrebergärten sind eine der sechs Ursprungslinien, aus denen sich das Kleingartenwesen entwickelt hat. In manchen Regionen Deutschlands wird der Begriff jedoch bis heute als Bezeichnung für einen Kleingarten verwendet.
Gartenfest im Leipziger KGV Dr. Schreber e.V. im Jahr 1973. Mit der Wiedervereinigung ging die Zahl der Verpachtungen von Kleingärten bis Ende der Neunzigerjahre in den ostdeutschen Bundesländern rapide zurück – man wollte lieber reisen und die Welt sehen, als seine Zeit auf der Parzelle zu verbringen. Eine Entwicklung, die sich auch heute noch in Leerständen und kurzen Wartezeiten für einen Kleingarten niederschlägt.
In der BRD entwickelten sich Kleingärten nach Kriegsende schnell in Richtung Freizeitgärten. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben wurde zwar auch hier Obst und Gemüse angebaut, angewiesen war auf den Eigenanbau aber niemand mehr. Man wollte es sich lieber in seiner Hollywoodschaukel gemütlich machen – so wie diese Familie in ihrem Kleingarten im Jahr 1978.
Obsteinwecken in einem Garten der Anlage des heutigen KGV „Zur Insel“, Stadt Brandenburg, 1975. In der DDR hatten Kleingärten einen hohen Stellenwert und leisteten – gefördert durch die politische Führung – einen großen Beitrag dazu, dass sich das Land ernähren konnte. Erträge aus dem Garten, die die Pächter*innen nicht selbst verbrauchten oder privat tauschten, konnten sie gegen Bezahlung an Ankaufstellen und so in den Handel abgeben.
Sommerfest im KGV Südvorstadt Leipzig im Jahr 1957. In der Nachkriegszeit hatten Kleingärten für den Nahrungsanbau – wie immer in Krisenzeiten – große Bedeutung. Nach der Teilung Deutschlands blieb diese im Osten des Landes bestehen, im Westen spielte der Selbstversorgungsaspekt aufgrund des Wirtschaftswunders jedoch bald keine Rolle mehr.
Mann und Frau in einem Kleingarten im Ruhrgebiet im Jahr 1941. Trotz Gleichschaltung gab es Kleingärtner*innen, die politisch Verfolgte und jüdische Mitbürger in ihren Gärten versteckten. Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe auf Deutschland begannen, flüchteten viele Pächter*innen in ihre Gärten. Nicht wenige lebten dort bis weit nach Kriegsende, weil es in den zerstörten Städten keine Wohnungen gab. Dies verstieß zwar gegen die Kleingartenordnung, wurde aber stillschweigend geduldet.