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Karolin Klüppel
Seit Generationen sind Frauen wie Asa Nuja, 69, die Vorstände ihrer Mosuo-Familien. Ihnen obliegt es, Eigentum zu vererben und Familiennamen weiterzugeben. Die Kinder sind an ihre Mütter gebunden, die nach Wunsch ihre Partner wechseln können. Die Männer besuchen ihre aktuellen Frauen nur nachts – eine Tradition, die sie als „Laufehe“ bezeichnen.
Sada Dorma, 77, aus dem Dorf Yixi: „Vor einigen Jahren kamen viele Touristen in unser Dorf Yixi, weil wir eine wunderschöne Höhle haben, die man besuchen kann. Aber vor zwei Jahren hat die chinesische Regierung einen Flughafen direkt über der Höhle gebaut. Jetzt ist es zu gefährlich, sie zu betreten, weshalb der Tourismus dort aufgehört hat.“
Du Zhi Ma, 61, lebt im Dorf Zhashi. Sie und ihr Partner Gan Ru sind zusammen, seit sie 18 ist. Er verbringt viel Zeit in ihrem Haus, aber offiziell lebt er immer noch bei seiner Mutter.
Dashi Lamu, 72, stattet dem Ufer des Lugu-Sees in der Nähe ihres Dorfes Luoshui einen Besuch ab. Jeden Morgen versammeln sich die Frauen hier zum Gebet. Die Mosuo praktizieren zwei Religionen: Daba und tibetischen Buddhismus. Heutzutage spielt der Buddhismus im täglichen Leben eine viel größere Rolle als bei den vorigen Generationen. Es gibt zahlreiche Mönche und Gebetsfahnen, und in den Häusern der meisten Mosuo finden sich Statuen buddhistischer Gottheiten.
Libi Lamu, 70, steht in ihrem Schlafzimmer im Dorf Bushucum. In der Tradition der Mosuo ist das Schlafzimmer auch der Ort für Mahlzeiten, Familientreffen und Gespräche.
Ara Pure, 67, aus dem Dorf Shankua blickt aus einem Fenster in ihrem Zuhause.
Für die Mosuo sind alte Holzboote noch immer ein wichtiges Transportmittel. Auf dem See sind keine Motorboote erlaubt, da sie das Wasser verunreinigen würden. Der See spielt auch in der lokalen Folklore eine wichtige Rolle. Laut der Daba-Religion der Mosuo lebt eine Muttergöttin namens Gemu in einem Berg in der Nähe. Der Lugu-See entstand aus den Tränen, die sie vergoss, als ihr Geliebter aus der Geisterwelt sie verschmähte.
Geiku Dorma, 77, steht in ihrem Zuhause. Sie kommt durch die boomende Tourismusindustrie in ihrer Region über die Runden. Ihre Familie hat vor Kurzem ein Restaurant eröffnet, um die Besucher zu bewirten, die sich die Mosuo-Kultur und die Schönheit des Lugu-Sees ansehen kommen.
Sergei Dorma, 70, aus dem Dorf Shankua: „Als nach 1959 die Rote Armee kam, haben sie uns so vieles genommen. Wir durften unsere Daba-Religion nicht mehr ausüben. Sie haben unsere Klöster und unsere Gebetsbücher verbrannt. Seit 1975 zwingen uns die Chinesen sogar, unsere Hochzeitsbräuche aufzugeben. Sie nennen das die ‚Ein Mann, eine Frau‘-Kampagne. Wir mussten auf die chinesische Art heiraten und anfangen, miteinander zusammenzuleben. Das geht gegen unseren Brauch der Laufehe.“
Pema Lamu, 73, sitzt in ihrem Schlafzimmer im Dorf Zhashi. Wie bei vielen anderen ist auch ihr Körper von den Jahren der Feldarbeit gezeichnet. Obwohl die Männer bei der schweren Arbeit helfen, sind die Frauen für die Arbeit auf dem Feld verantwortlich.