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Fotograf Seite
Lukas Kreibig
Für Gisela Unterspann ist das Trauma des Krieges ein ständiger Begleiter. Sie musste als Kind ohne Eltern aufwachsen und litt sehr darunter, dass ihre schmerzhaften Erinnerungen lange ignoriert wurden.
Jahre nach ihrer Trennung erhielt Gisela einen Brief von ihrer Mutter, die fast 1.600 Kilometer entfernt wohnte. Obwohl die beiden wieder Briefkontakt pflegten, hat es Gisela nicht mehr geschafft, ihre Mutter in Deutschland zu besuchen, bevor diese verstarb.
Das Deutsche Rote Kreuz erhielt Tausende von Anfragen zu vermissten Kindern und Eltern. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete das DRK daran, die Familien wieder zu vereinen. In diesem Brief von 1961 teilte es Gisela Unterspann mit, dass man ihre Mutter in Deutschland ausfindig gemacht hat.
Verwandte schicken vielen der Wolfskinder in Litauen alte Familienfotos, da sie bei der Evakuierung aus Ostpreußen ihr Hab und Gut zurücklassen mussten. Hier sieht sich Reinhard Bundt gerade alte Familienfotos an.
Erna Schneider, Jahrgang 1936, floh aus einem fensterlosen Viehwaggon, der ostpreußische Kinder nach Russland transportierte, in den Wald. 1946 ging sie mit ihrem Bruder und ihrer Schwester nach Litauen. Dort wurde sie von Einheimischen aufgenommen und versorgt. Erna wünscht sich, dass die deutsche Regierung den Geschichten der Wolfskinder mehr Aufmerksamkeit schenkt. Hier geht Erna an seinem See in der Nähe ihres Zuhauses in Litauen spazieren.
Reinhard wurde 1936 geboren und war drei Jahre alt, als der Krieg begann.
Reinhard Bundt verließ Ostpreußen und ging nach Litauen, nachdem sein Haus bombardiert worden war. Von all den Wolfskindern, die Fotograf Kreibig während seiner Zeit in Litauen traf, konnte sich nur Reinhard an genügend Deutsch erinnern, um sich zu unterhalten. „Mein Herz ist deutsch, aber ich bin Litauer“, sagt er. Hier sitzt er in seinem Schlafzimmer zu Hause in Vilnius.
Im Alter von elf Jahren wurde Elfriede von ihrer Mutter und ihrem Bruder getrennt, nachdem sie von der sowjetischen Armee entdeckt worden waren. Sie wurden in ein Arbeitslager in Sibirien geschickt.
Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte Erna das Gefühl, dass sie offen über ihre Vergangenheit und ihre Wurzeln sprechen konnte.
Gisela wurde während des Einmarsches der Roten Armee in Königsberg, Ostpreußen, von ihrer Familie getrennt. Heute lebt Gisela auf demselben Land in Lazdijai, Litauen, das sie während der sowjetischen Besetzung Litauens bewirtschaftete.