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Mark Gridley
Im Gegensatz zu vielen anderen in Cambridge begrabenen Menschen stammte „Christiana“ höchstwahrscheinlich nicht aus der Region. Den Forschenden zufolge kommen Cornwall, Wales oder einige Teile Schottlands als Geburtsorte in Frage sowie einige Gebiete außerhalb Großbritanniens, darunter die Bretagne, die Normandie, Zentralfrankreich und sogar Norwegen. In Cambridge starb sie bereits in jungen Jahren an einer ungeklärten Krankheit.
Von „Margery“ wissen die Forschenden nur recht wenig. Sie schätzen, dass sie irgendwann zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert gelebt hat und zwischen 45 und 60 Jahren alt wurde. Sonderlich wohlhabend war sie wohl nicht, denn trotz mehrerer Bandscheibenvorfälle arbeitete sie bis ins hohe Alter.
„Maria“ wurde vermutlich Mitte des 14. Jahrhunderts geboren und starb im relativ jungen Alter von 18 bis 25 Jahren an Tuberkulose. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens krank und schwach im Bett. In ihren letzten Lebensjahren wurde sie in einem Krankenhaus betreut.
„Eudes“ war ein Augustinermönch, der Mitte oder Ende des 13. Jahrhunderts geboren wurde. Er wuchs vermutlich in einer ärmeren Familie auf und trat dem Orden bereits in seiner Jugend bei. Die Forschenden beschreiben ihn als robusten Mann mit großem, kantigen Kiefer, der bis ins hohe Alter gute Zähne hatte. Er starb vermutlich mit etwa 60 Jahren – woran ist unklar.
„Jankyn“ war bei seinem Tod erst drei oder vier Jahre alt. Er lebte vermutlich in einem abgelegenen Viertel nördlich des Flusses in Cambridge und war sehr jung, als er sich mit einer Infektionskrankheit ansteckte. Damit war er nicht allein: Bei der Hälfte der Kinder, die im Mittelalter jung starben, war eine Infektion der Grund.
„Edmund“ wird von den Forschenden als „robuster Mann“ beschrieben. Der Arbeiter lebte vermutlich im 10. oder 11. Jahrhundert in Cambridge. Trotz einer Lepraerkrankung war er Teil der Gesellschaft und entsprach somit nicht dem Stereotyp der verschleierten, aussätzigen Gestalt, die betteln und mit einer Glocke vor sich warnen musste. Dass Edmund im Gegenteil sogar hoch angesehen war, verrät der Sarg, in dem er bestattet wurde. Den Forschenden zufolge war es nicht Lepra, sondern eine ungeklärte Ursache, durch die er im Alter zwischen 35 und 45 Jahren zu Tode kam.
„Anne“ wurde vermutlich zwischen 1249 und 1265 geboren und war bei ihrem Tod zwischen 45 und 60 Jahren alt und etwa 1,54 Meter groß. Die Analyse ihrer Knochen ergab, dass sie in ihrem Leben eine Reihe von Unfällen hatte: Mindestens sieben Brüche und Prellungen waren an ihrem Skelett sichtbar und ein schlecht verheilter Bruch der rechten Hüfte führte dazu, dass ihr rechtes Bein am Ende ihres Lebens kürzer war als das linke. Neben einer in der Hüfte und im rechten Fuß festgestellten Arthritis sorgte dieser Umstand wahrscheinlich dafür, dass sie nur schlecht und humpelnd laufen konnte.
„Dickon“ – einer der Menschen, deren Biografie die Forschenden rekonstruiert haben – hatte bereits ein hohes Alter erreicht, als er im Jahr 1349 höchstwahrscheinlich am sogenannten Schwarzen Tod starb. Der Ausbruch der Beulenpest im Jahr 1348/49 war das wohl bedeutendste gesundheitliche Ereignis im mittelalterlichen England.