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Fotograf Seite
Marten van Heemskerck, 1498-1574 / Wikimedia Commons
Der Koloss von Rhodos32 bis 36 Meter hoch ragte diese überdimensionierte Bronzestatue des Sonnengottes Helios in den Himmel der griechischen Stadt Rhodos. Lange hatten die Bewohner aber nichts von dem Anblick: Etwa 68 Jahre nach seiner Errichtung wurde das zwölf Tonnen schwere und aufgrund seiner Größe äußerst instabile Standbild bei einem Erdbeben im Jahr 224 v. Chr. zerstört. Über den genauen Standort der Statue weiß man heute ebenso wenig wie darüber, wie sie erbaut wurde. Dafür gibt es konkrete Vermutungen dazu, was mit ihren Überresten geschah: Im Jahr 654 n. Chr. eroberten die Araber die Insel und plünderten sie. Die Reste der Bronzestatue wurden Überlieferungen nach in diesem Zuge auf den Rücken von 900 Kamelen nach Syrien transportiert und dort eingeschmolzen.
Das Mausoleum von HalikarnassosAuch dieses Weltwunder, das in Halikarnassos – dem heutigen Bodrum in der Türkei – stand, existiert heute nicht mehr. Doch mit dem Begriff Mausoleum, der auf das Monument zurückgeht, ist es noch heute in unserem Sprachgebrauch verankert. Errichtet wurde es zwischen 370 und 350 v. Chr. für König Mausolus von Karien und dessen Frau Artemisia II, die gleichzeitig auch seine Schwester war. Das 50 Meter hohe Gebäude vereinte ganz im Sinne seiner architekturbegeisterten Bauherren griechische, ägyptische und mesopotamische Baustile: Säulen, verspielte orientalische Elemente und Pyramiden. Im 12. Jahrhundert zerstörte ein Erdbeben den Prachtbau, im 15. Jahrhundert nutzten die Kreuzritter seine Marmorblöcke als Baumaterial für das St. Peter Kastell, das bis heute existiert. Auf diese Weise sind – neben einigen Skulpturen und dem Fundament – Teile des Weltwunders bis heute erhalten geblieben.
Die Zeus-Statue von OlympiaArme, Beine und Gesicht aus Elfenbein, Kleidung und Haare aus purem Gold, die Augen faustgroße Edelsteine – die Statue zu Ehren des Zeus, die der griechische Bildhauer Phidias um das Jahr 430 v. Chr erschuf, demonstrierte all die Macht und Weisheit des Herrschers über Menschen und Götter. Besichtigen konnte man das imposante Standbild in Olympia, der Kultstätte des Zeus auf der Halbinsel Peloponnes und schon zu damaliger Zeit eine beliebte Sehenswürdigkeit. Am Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike stand der Zeus-Tempel und in ihm blickte die zwölf Meter hohe, auf einem Thron sitzende Figur des Göttervaters gütig auf die Menschen herab. Im frühen 19. Jahrhundert begannen archäologische Grabungen an der Stätte, bei denen Reste des Zeus-Tempels freigelegt wurden. Doch von der spektakulären Statue fehlt bis heute jede Spur.
Die Hängenden Gärten von BabylonStatt Blumen schenkte König Nebukadzenar II. seiner heimwehgeplagten, persischen Gemahlin einen ganzen Garten – und damit ein Weltwunder. Der terrassenförmig auf mehreren Ebenen angelegte Palastgarten von Babylon in der Wüste des heutigen Irak wurde um 600 v. Chr. angelegt. Bäume, Teiche, Wasserfälle, exotische Blumen, Schling- und Kletterpflanzen machten die vermutlich sieben Ebenen des Bauwerks zu eindrucksvollen Oasen und boten Fröschen, Vögeln und Insekten ein Zuhause. Die Anlage am Ufer des Euphrat war ein Meisterwerk der Bau- und Ingenieurskunst: Die Mauern mussten stark genug sein, um Erdmassen zu halten, in denen Bäume wurzeln konnten. Die Bewässerung fand mithilfe eines ausgeklügelten, paternosterartigen Schöpfwerks statt. Ob es die Gärten tatsächlich gab, konnte trotz eingehender archäologischer Untersuchungen allerdings nie abschließend bewiesen werden.