Magazin-Abo
TV-Guide
Disney+
National Geographic
National Geographic
National Geographic
Geschichte und kultur
Tiere
Wissenschaft
Umwelt
Reise und Abenteuer
Geschichte und kultur
Tiere
Wissenschaft
Umwelt
Reise und Abenteuer
Fotograf Seite
Michael Yamashita
In einem tibetischen Kloster in Bamei in China halten Schälchen mit schwarzem Tee die Besucher für die Meditationen wach. Im Hintergrund stehen Kerzen aus Yakbutter.
Die Machtstellung der Samurai, die sich im 12. Jahrhundert herauskristallisierte, trug Japan durch das Mittelalter bis in die Moderne. Durch das Tragen von Schwert und Rüstung erzeugen japanische Reenactors eine Verbindung zu dem anschaulichsten Kapitel ihrer Geschichte, als Krieger die Geschicke des Landes lenkten.
Heutzutage kann jeder Samurai sein, der ein paar hundert Dollar für den Kostümverleih und ein bisschen Mut hat, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.
In Kyoto erinnern die Helme der Feuerwehr-Azubis noch heute an die Kleidung der Samurai. In Friedenszeiten machten sich Samurai als Feuerwehrleute oder Ordnungshüter nützlich. Mit ihrem legendären Mut und ihrer Disziplin waren ihre Dienste begehrt.
Die Vorstellung, wie eine Kirschblüte zu sterben, die auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit fällt, hatte einen großen Reiz für die Samurai. Besiegte Krieger begingen lieber Selbstmord, als in Schande alt zu werden. In einem Werk aus dem 18. Jahrhundert heißt es: „Ein Samurai, der nicht in jedem Moment zu sterben bereit ist, wird unweigerlich einen unwürdigen Tod sterben.“
Im Rahmen einer dynamischen Geschichtsstunde stürmen die Bewohner von Yonezawa mit Bambuslanzen und Plastikschwertern über ein Fußballfeld. Sie stellen eine der blutigsten Schlachten des Landes nach, die 1561 stattfand: die Schlachten von Kawanakajima. Die Kämpfe während des Festivals bestehen hauptsächlich aus leichtem Geschubse zu bombastischer Musik und den Ansagen eines Kommentators, der das Geschehen beschreibt. Bei den historischen Schlachten wurden 17.000 Krieger verletzt oder getötet.
Herrenlose Samurai, sogenannte Rōnin, zogen während der friedlichen Edo-Periode als bescheidene Mönche durch das Land. Die Mitglieder der Komuso Society laufen auf Bambusflöten spielend durch Tokio und erinnern damit an eine Form des Bettelns dieser Rōnin.
In Ermangelung echter kriegerischer Konflikte wandten sich viele Samurai Kampfkünsten wie Kendō zu, der traditionellen Schwertkampfkunst, die überwiegend mit Übungsschwertern aus Bambus trainiert wird.
Samurai jeden Ranges spielten Go, ein Brettspiel, bei dem es um territoriale Eroberungen geht. Zweifelsfrei machte es ähnlich süchtig wie die Smartphone-Spiele der jungen Kabuki-Schauspieler.
Für die Samurai ein verbotenes Vergnügen: Geishas in seidenen Kimonos tanzen noch heute auf der Bühne des Theaters Gion Kobu Kaburenjo. Solche Unterhaltungskünste, die Teil einer wachsenden Stadtkultur in der japanischen Edo-Periode waren, ließen sich mit dem nüchternen Befinden der Shogun nicht vereinen. Viele Samurai konnten den aufregenden Darbietungen aber nicht widerstehen und schlichen sich – oft in Verkleidung – in die Vorführungen.