Kein Filter nötig: 5 traumhafte Landschaften in Neuseeland

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang – Neuseeland ist zu jeder Tageszeit ein traumhaft schönes Land.

Von Heather Greenwood Davis
Veröffentlicht am 15. Feb. 2019, 17:23 MEZ
Abel-Tasman-Nationalpark.
Abel-Tasman-Nationalpark.
Foto von Erika Larsen

Rosa am Morgen, weiß am Nachmittag, kupfer bei Sonnenuntergang. Wenn man durch Neuseeland reist, ist das sich stetig verändernde Licht das Erste, was man beim Aufwachen wahrnimmt und das Letzte, was man vor Einbruch der Nacht sieht.

Autoren, Fotografen und Künstler wissen schon lange um die Wirkung des Lichts, das in diesem südpazifischen Land etwas ganz Besonderes ist. Nach seinem Neuseelandbesuch im Jahr 1976 beschrieb der amerikanische Dichter Robert Creeley es als „intensiv, klar, detaillierend, unbarmherzig, anders als alles, was ich je zuvor gesehen hatte.“

Seine Magie wird jedoch am besten durch die Māori-Legende deutlich, die erzählt, wie das Licht zu dem wurde, was es ist. Mutter Erde (Papatūānuku) und Vater Himmel Ranginui waren einst vereint; allein lebten sie in Harmonie in der Dunkelheit. Erst als sie Kinder bekamen, wurden sie gezwungen, sich voneinander zu trennen – und das brachte das Licht in die Welt.

An diesen fünf Orten in Neuseeland kann man es besonders gut einfangen:

Morgengrauen in Kaikōura

Die Fischer sind an der Küste vor Kaikōura auf der Südinsel im rosigen Morgenlicht des Sonnenaufgangs früh auf den Beinen. Sie sind die Ersten, die das klare Licht sehen, das sich glitzernd auf der Wasseroberfläche bricht. Auch Besucher können in den Genuss dieser Schönheit kommen, wenn sie den richtigen Zeitpunkt abpassen. Bei einer Pause bieten Restaurants direkt an der Küste wie das Nin’s Bin Leckerbissen wie frisch gefangene Langusten mit Knoblauchbutter. An Picknicktischen mit Blick auf das Wasser schmeckt es gleich noch viel besser. Eine Bootstour bringt Interessierte zum schneebedeckten Küstengebirge. Auch die neue Küstenlinie ist mehr als einen Blick wert – Felsplatten, die das Erdbeben im Jahr 2016 an die Oberfläche gedrückt hat, bieten hier Robbenkolonien neue Heimat. Die Sichtung von Delfinschulen und Pottwalen ist am Kaikōura Canyon keine Seltenheit. In dieser 60 Kilometer langen Unterwasserfelsspalte wimmelt es nur so von marinem Leben.

Frühstück in Nelson

Das Morgenlicht lässt sich an Samstagen mit einer guten Tasse Chai und süßen Teilchen auf dem Nelson Market zelebrieren. Solche Märkte gibt es in vielen Ortschaften im ganzen Land. Hier kann man nicht nur nippen und probieren, sondern auch sehr gut verweilen. Die lokalen Produzenten verkaufen nicht nur köstliches Essen und Kunsthandwerk, sie teilen auch ihre Geschichten mit den Besuchern.  Nelson ist eine Stadt, die sich ganz dem Handwerk verschrieben hat. Sie lebt in dem Tenor, alles ein bisschen besser machen zu wollen: gesündere Erdnussbutter, noch schmackhaftere Muffins, eine Skulptur, die ein bestimmtes Gefühl einfängt und wiederspiegelt. Man spürt die Leidenschaft, die das Licht hier weckt, wenn die Sonne auf die sorgsam gefertigten Töpferwaren oder Hausschuhe trifft, die erst vor wenigen Tagen von Hand gefilzt wurden.

Kaikōura ist eine Küstenstadt auf der Südinsel Neuseelands. Sie ist für ihre Naturschauspiele und Pottwal-Population bekannt.
Foto von Erika Larsen

Mittagsstunde über Abel Tasman

Die Strände von Neuseelands kleinstem Nationalpark laden zum nachmittäglichen Sonnenbad ein. Wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht, verwandelt sich der Sand von Abel Tasman in Gold. Campern, die ihre Zelte mit dem Eingang in Richtung Wasser aufstellen, winkt die größte Belohnung: der Blick auf das blau-grüne Wasser, das wie Edelsteine funkelnd ans Ufer kommt. Der Abel Tasman Coast Track – eine der neun schönsten Wanderrouten des Landes – führt über weichen Waldboden an riesigen Becherfarnen vorbei unter einem dichten, grünen Dach aus Blattwerk hindurch. Der Aufstieg ermöglicht die Sicht aus der Vogelperspektive auf das glitzernde Wasser. Das Licht bricht sich auf Schnellbooten, die weiße Streifen im Wasser hinter sich herziehen, während gelbe und orangefarbene Kajaks in der Ferne wie Bojen auf und ab wippen.

Ein Spaziergang in der Bay of Plenty 

In Rotorua wird das Sonnenlicht von dem Dampf gefiltert, der überall aus geothermalen Schloten aufsteigt. Nach einer ausgiebigen Wanderung ist ein entspannendes Band in einer der berühmten heißen Quellen das pure Vergnügen. Am nahegelegenen Ohope Beach tummeln sich Surfer auf den Wellen und auch Neulinge können hier ihr Glück auf dem Brett versuchen. Und kein Ausflug in die Bay of Plenty wäre vollkommen, ohne einen umfassenden Einblick in die Māori-Kultur. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung der Region sind der Volksgruppe der Māori zugehörig und man kann hier viel über ihre Traditionen erfahren, von kulinarischen Abenteuern bis hin zu Vorführungen der Schnitzkunst. In Te Puia zeigen kochend heiße Geysire ihr unverwechselbares Schauspiel und die örtliche Schule für Schnitzkunst gewährt Einblicke in die Geschichte und Kultur der Volksgruppe der Māori.

Sonnenuntergangsstimmung in Auckland

Eine Fähre bringt Besucher auf die Insel Waiheke. An sonnigen Nachmittagen kann man hier gemütlich durch Olivenhaine und an den Stränden entlangspazieren, während man die Aussicht auf das Meer und das Stadtbild am anderen Ufer genießt, wenn die Dämmerung einsetzt. Auckland ist zu weit weg? Wein ist überall im Land das Herzstück bei geselligen Abenden auf Weingütern, in Bars und Restaurant. Ein Glas Chardonnay empfiehlt sich im Weingut Neudorf bei Nelson, Pinot Noir dagegen im Spy Valley in der Region Malborough. Wo auch immer die Gläser erhoben werden, stehen die Chancen gut, dass der Trinkspruch von sanft glühendem Licht begleitet wird. Gute Nacht. Das Licht wartet in Neuseeland nur darauf, am nächsten Tag wieder neu entdeckt zu werden.

BELIEBT

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    Ausblick vom Kapu Te Rangi pā oberhalb von Whakatāne in der Bay of Plenty.
    Foto von Erika Larsen

    Dieser Inhalt wurde von unserem Partner verfasst. Er spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung von National Geographic oder seinem Redaktionsteam wider.

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