Inspirierende Begegnungen in Neuseeland

Die Region um Nelson ist bekannt für ihre Weingüter, Künstler und Kunsthandwerker.

Von Carrie Miller
Veröffentlicht am 15. Feb. 2019, 17:23 MEZ
Eine geschützte Strandbucht lockt Besucher in den Abel-Tasman-Nationalpark.
Eine geschützte Strandbucht lockt Besucher in den Abel-Tasman-Nationalpark.
Foto von Erika Larsen

Es könnte am Klima liegen: Die Nelson-Tasman-Region in Neuseeland ist an der Nordküste der Südinsel gelegen und einer der sonnigsten Orte des Landes; beinahe 2.400 Sonnenstunden gibt es hier pro Jahr. Es könnte auch an der Schönheit liegen: Rund um die V-förmige Tasman Bay gibt es drei Nationalparks (Kahurangi, Nelson Lakes und Abel Tasman), kilometerlange Sandstrände und zwei angrenzende Weinanbaugebiete (darunter auch Malborough, das größte in Neuseeland). Oder vielleicht liegt es an den Produzenten: Die Künstler, Gartenbauer, Winzer und Bauern, die sich hier angesiedelt haben, öffnen ihre lebendigen Heime gerne für Besucher und lassen sie an ihrer entspannten Lebensweise teilhaben.

„In meinen Tonarbeiten nutze ich Farben und Motive, um die Essenz meiner Lebensumgebung, der Nelson-Tasman-Region, einzufangen“, erklärt die Keramik-Künstlerin Katie Gold. „Ich fertige Abdrücke von Muscheln und Krustentieren an, sowie Muster, die in der örtlichen Flora und Fauna zu finden sind.“ Abgesehen von der Inspiration fühlt sich ein Besuch in Nelson-Tasman an, als würde man es sich an einem sonnigen Nachmittag gemütlich machen. Wer sich entspannt und sich dem Reiz ergibt, wird sicher nicht enttäuscht werden.

Natur pur

Der Abel-Tasman-Nationalpark ist zwar mit seinen 237 Quadratkilometern das kleinste Naturschutzgebiet Neuseelands, jedoch auch eins der beliebtesten. Er zieht sich an der Küste entlang und lockt mit wahren Farbexplosionen – goldener Strand, türkisfarbenes Meer, azurblauer Himmel und das grellgrüne Blätterdach des Waldes. In ihm wimmelt es außerdem nur so vor Leben: Seebären. Zwergpinguine (die kleinsten der Welt), Delfine und Vogelarten wie Sturmvögel, Krähenscharben, Wekarallen und Fächerschwänze.

Der Park ist sehr gut für Natur-Einsteiger geeignet. Der Abel-Tasman-Coast-Track ist einer der beliebtesten Wanderwege Neuseelands. Er erstreckt sich über 60 Kilometer und bietet überall Übernachtungshütten. Wer sich nicht gleich an eine mehrtägige Tour wagen will, kann eins der vielen Wassertaxis nehmen und nur einen Teil des Wegs entlangwandern, bevor man an der nächsten Haltestelle wieder einsteigt.

Auch Kajaken bietet sich in diesem Park an und geführte Exkursionen bringen Besucher an versteckte Strände und in geschützte Höhlen.

Ein Glas Chardonnay im Garten des Weinguts Neudorf bei Nelson.
Foto von Erika Larsen

Wine & Dine

Nelson-Tasman bietet für jeden Geschmack etwas. Mit dem Auto oder Fahrrad kommt man an vielen Obstplantagen (Kiwis, Birnen und Äpfel), Weingütern und Hopfenbetrieben vorbei. Der Tasman’s Great Taste Trail ist ein Netzwerk von Radwegen, die sich durch die Landschaft ziehen.

Die Weinregion rund um Nelson wird oft von ihrer berühmten Schwester Malborough überschattet. Doch sie hadert nicht, sondern bringt im Gegenteil auf Gütern wie Neudorf und Seifried exquisite Pinot Noirs, Sauvignon Blancs und Chardonnays hervor, in denen man die Sonne und die Meeresbrise schmecken kann.

Nelson ist außerdem die neuseeländische Hauptstadt des Craft Beers. Die stolze Tradition des Bierbrauens geht auf die ersten deutschen Siedler im Jahr 1840 zurück, die erkannten, dass die Böden sich ausgesprochen gut für den Hopfenanbau eignen. Der Craft Beer Trail führt unter anderem zu beliebten Brauereien wie der McCashin’s Brewery, Sprig & Fern Brewery und der Hop Federation.

Die Region ist außerdem reich an Meeresfrüchten. Man bekommt die lokal geernteten Grünlippmuscheln überall in gut besuchten, innovativen Cafés und Bistros serviert. Das über dem Wasser erbaute Boat Shed Café ist eine Institution in Nelson und die Urban Eatery ist ein Tipp unter Einheimischen.

Kunst

Die Stadt Nelson wurde 1858 gegründet und ist eines der blühenden Kulturzentren des Landes. Hier befinden sich das Theatre Royal (das älteste noch bespielbare Theater in Holzbauweise der südlichen Hemisphäre), die Suter Art Gallery (Neuseelands älteste Kunstgalerie, Gründungsjahr 1899) und das Nelson Centre of Musical Arts (gegründet von den ersten europäischen Siedlern Mitte des 19. Jahrhunderts). Dies sind drei der ältesten Kulturstätten Neuseelands. Jede von ihnen bietet den perfekten Ausgangspunkt, um die Galerien und Boutiquen der Stadt zu erkunden. Dort findet man die Arbeiten ansässiger Holzkünstler, Textilproduzenten, Glasbläser, Töpfer und Maler. Höglund Art Glass zeigt mundgeblasene Glasarbeiten, das World of Wearable Art Museum traumhafte Textilkreationen, die Craig Potton Gallery meisterhafte Landschaftsmalerei und beim Juwelier Jens Hansen stolpert man vielleicht über den Ring, sie zu knechten – denn er erschuf das berühmte Kleinod für die „Der Herr der Ringe“-Filme.

BELIEBT

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    Die Künstlerin Hayley Richards mit zwei ihrer drei Kinder in einer Galerie in Nelson. Die Stadt ist eins der Kreativzentren Neuseelands.
    Foto von Erika Larsen
    Eine Keramikskulptur von Katie Gold und Owen Bartlett im Garten ihrer Galerie in Nelson.
    Foto von Erika Larsen

    Geselligkeit

    Kunst und gutes Essen sind das Lebenselixier, das durch die Region Nelson-Tasman fließt und das stolz auf Wochenmärkten präsentiert wird. Hier trifft man Einheimische ebenso wie Touristen gleichermaßen an. An nur wenigen Orten wie diesen wird man so schnell Teil der Gemeinschaft, tauscht Geschichten aus, probiert Leckereien und gewinnt einen Eindruck davon, was diese Gegend so besonders macht.

    Der Motueka Sunday Market findet seit mehr als 24 Jahren jeden Sonntag statt. Mehr als 50 Stände bieten lokale Kunst und Kunsthandwerk, Meeresfrüchte, Kaffee, Obst und Gemüse, Secondhand-Artikel und köstliche Backwaren an. Es ist mehr als nur ein Markt. Es ist ein Versammlungsort.

    Der Nelson Market wird seit fast 40 Jahren auf dem Montgomery Square abgehalten und besteht eigentlich aus zwei Märkten. Der Samstagsmarkt bietet alles von Töpferwaren über Schmuck und Pflanzensetzlinge bis hin zu lokal produziertem Käse, Marmelade und Erdnussbutter. Der Sonntagsmarkt ist eine Fundgrube für Vintage- und Secondhand-Waren und außerdem ein toller Ort zum Kaffeetrinken und Brunchen, wenn man eine Pause vom Bummeln braucht.

    Top Tipp

    Die Nelson-Tasman-Region ist nicht nur bei Touristen beliebt – auch die Neuseeländer schätzen sie sehr. In den Schulferien und vor allem im Sommer tummeln sich die Kiwis gerne hier. In der Nebensaison (September-November oder März-Mai) hat man die Gegend beinahe für sich. Das Wetter ist beständig, die Ortschaften immer noch belebt und man findet ohne Probleme einen Parkplatz.

    Dieser Inhalt wurde von unserem Partner verfasst. Er spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung von National Geographic oder seinem Redaktionsteam wider.

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