Kamtschatka: Ein Himmel für Lachse
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:30 MEZ

Um sich Winterspeck anzufressen, lauert ein Braunbär im Kurilensee auf Lachse.
Foto von Randy OlsonDer Fluss Osernaja ist ein Reich der Rotlachse. Sie sind eine von sechs Lachsarten, die zum Laichen aus dem Pazifik nach Kamtschatka kommt. Nach dem Wechsel ins Süßwasser ändern sich ihre Farben und Formen.
Foto von Randy OlsonMajestätisch erhebt sich der Vulkan Korjakskij hinter Petropawlowsk-Kamtschatskij, der Hauptstadt der Region. Hier arbeiten Bürokraten an Plänen für Pipelines und Bergwerke – dies schafft zwar Wohlstand, bedroht aber die Lachsbestände.
Foto von Randy OlsonDer Fluss Wywenka windet sich durch eine Niederung, in der es weder Straßen noch Staudämme gibt. Er ist eine ideale Wanderroute für Fische, die stromaufwärts zu ihren Laichgründen schwimmen. Anders als ihre atlantischen Artgenossen vermehren sich die Pazifiklachse nur einmal und verenden dann.
Foto von Randy OlsonIn ausgemusterten Panzern machen Fischereiprüfer Jagd auf Wilderer. Forscher sagen, mindestens genauso viel Lachs stamme aus illegalem wie aus legalem Fang. Die Bestände sind in vielen Flüssen gefährdet.
Foto von Randy OlsonSergei Schurunow, Leiter einer Einheit zur Wildereibekämpfung, trainiert in seinem Camp im Schutzgebiet Südkamtschatka mit selbstgebauten Hanteln. Unterstützt von der Umweltorganisation WWF hat sein Team die illegale Fischerei fast eingedämmt.
Foto von Randy OlsonZwei der Wilderei Verdächtige wurden mit 200 Kilo Rogen gefasst. Inspektoren verbrennen den Kaviar, der fast 6800 Euro wert ist. Es gibt kaum Arbeit, und wenn die Lachse wandern, "verwandelt sich nahezu jede kamtschadalische Siedlung in ein Wilderercamp", berichten Mitarbeiter des WWF.
Foto von Randy OlsonWie isoliert ist das Dorf Chailino? In die nächste Stadt sind es zwölf Stunden mit dem Auto. Wenn ein Hubschrauber mit Waren landet, bringt ein Motorrad einige der 700 Bewohner – die meisten von ihnen gehören dem Volk der Korjaken an – zu dem nahe gelegenen Landeplatz, wo sie auf eine Mitfluggelegenheit hoffen.
Foto von Randy OlsonHochzeiten feiert der Ort Chailino nur noch selten. Mehr als die Hälfte der Einwohner sind wegen der schlechten Wirtschaftslage weggezogen. Die Trauung eines jungen Paares zelebrierte das Dorf daher gleich drei Tage lang. Die Braut Miroslawa Chalilowa, im siebten Monat schwanger, half beim Bügeln aus.
Foto von Randy OlsonBrautvater Rodion Chalilow lieferte zur Hochzeit Kaviar aus seinem Fischercamp.
Foto von Randy OlsonIn der Turnhalle jubelten die Gäste, als der Bräutigam Iwan Osipow nach dem Strumpfband seiner Braut angelte.
Foto von Randy OlsonDie Frischvermählten und ihre Freunde bringen den Menschen, die zu alt oder krank sind, um an der Feier teilzunehmen, Essen und Trinken. Dass Miroslawa, die Krankenschwester, und Iwan, der Lastwagenfahrer und Fischer in Chailino bleiben, freut das Dorf.
Foto von Randy OlsonIm Kurilensee tummeln sich noch alle sechs pazifischen Lachsarten: Buckel-, Keta-, Silber-, Königs-, Masu- sowie Rotlachs - ein Paradies für Braunbären.
Foto von Randy OlsonDie Lachse kommen im Kurilensee in solchen Mengen vor, dass sich die sonst einzelgängerischen Braunbären zum Fressen dort versammeln. Der See ist ein Naturreservat. Umweltschützer drängen darauf, weitere Gebiete zu bewahren, um dieses Paradies für den Lachs zu erhalten.
Foto von Randy Olson