Kongo: Kampf um Virunga
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:30 MEZ

Die Ranger des Virunga-Nationalparks lernen, wie man sich tarnt. Seit der ethnische Konflikt im benachbarten Ruanda 1994 auf den Kongo übergriff, kommt es immer wieder zu Schusswechseln mit lokalen Milizen.
Foto von Brent StirtonDer Boss einer 22-köpfigen Berggorillafamilie zeigt sich am Waldrand und beobachtet seine Beobachter. Im Park leben mehrere Hundert Gorillas, die von den Rangern scharf bewacht werden – die Tiere sind die wichtigste Touristenattraktion.
Foto von Brent StirtonEmmanuel de Merode ist seit acht Jahren Direktor des Parks und versucht, die Region mit einer Mischung aus Umwelt- und Wirtschaftspolitik zu befrieden. Dabei macht er sich viele Feinde. Seit einem Mordanschlag wird er von Leibwächtern begleitet, sobald er das Haus verlässt.
Foto von Brent StirtonDas Gebiet des Virunga-Parks gehört zu den fruchtbarsten Landstrichen des afrikanischen Kontinents. Weil die vier Millionen Menschen in der Region meist sehr arm sind, bauen manche auch innerhalb des Parks Mais und Maniok an und gehen auf die Jagd.
Foto von Brent StirtonEin Spürhund nimmt die Fährte von Wilderern auf, die einen Elefanten erlegt und den vorderen Teil des Kopfes abgesägt haben, um mit dem Elfenbein zu entkommen. Etwa 400 Elefanten, die zwischen dem Kongo und Uganda hin- und herziehen, leben im Park.
Foto von Brent StirtonRanger tragen den Sarg ihres Kameraden Theodore Mbusa Matofali, 27, zur letzten Ruhestätte. Beerdigungen sind für die Männer nichts Ungewöhnliches. Seit 1996 wurden 152 Parkranger getötet, viele von Rebellenmilizen, die im Park unterwegs sind.
Foto von Brent StirtonDie Biografien von Bernadette Kahindo (r.) und ihrer ältesten Tochter Gift sind leider typisch für die Region: Kahindos Mann hatte versucht, den Handel mit Buschfleisch zu unterbinden. Wilderer töteten ihn und ließen seine kopflose Leiche als Warnung für andere Ranger zurück. Das Kind in Gifts Armen wurde gezeugt, als die damals 14-Jährige von einem Mitglied einer anderen Rebellengruppe vergewaltigt wurde.
Foto von Brent StirtonAm Strand verbrennen Ranger ein beschlagnahmtes Boot. Mit der Maßnahme wollen sie gegen die Überraschung des Edwardsees vorgehen. Die Fischerei ist eine wichtige Einkommens- und Nahrungsquelle für die Bevölkerung. Leider werfen viele ihre Netze ohne Lizenz aus.
Foto von Brent StirtonDie Ranger nehmen Bauern fest, die im Park illegal Felder angelegt haben – oft werden die Landwirte von Milizen dazu gezwungen, die ihre Lebensmittelversorgung sicherstellen wollen. Die Bauern bekommen eine Haft- oder Geldstrafe und ihnen wird beigebracht, warum ihr Verhalten dem Park schadet.
Foto von Brent Stirton (Reportage von Getty Images)In der Station Rumangabo leben die Ranger rund um die Uhr mit vier jugendlichen Berggorillas, deren Eltern getötet wurden. Ihre eigenen Familien sehen die Männer nur alle paar Wochen. Bisher gelang es noch nie, von Menschen aufgezogene Berggorillas erfolgreich auszuwildern. Deswegen werden wohl auch diese
Gorillas immer von Menschen abhängig bleiben.
Foto von Brent StirtonBeim Aufstieg auf den Vulkan Nyiragongo tragen Helfer das Gepäck der ausländischen Besucher. Die Bevölkerung profitiert von den Einnahmen aus dem Naturschutztourismus. Mit dem Geld wird aber auch der Bau von Straßen und Wasserkraftwerken finanziert.
Foto von Brent StirtonEin Ranger besichtigt ein Lavafeld am 3058 Meter hohen Nyamulagira, dem aktivsten Vulkan Afrikas. Im Krater brodelt der weltweit größte Lavasee, etwa alle zwei Jahre ist mit einem Ausbruch zu rechnen. Die gelbe Schwefelablagerung im Vordergrund zeugt von so einem Ausbruch. Neben Dschungel und Vulkanen prägen Gletscher und Savannen die vielgestaltige Landschaft des Nationalparks.
Foto von Brent Stirton