Myanmar – Das letzte Abenteuer
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:30 MEZ
Das Seil, an dem sich der Alpinist Cory Richards einen Grat am Hkakabo Razi emporzieht, fliegt im eiskalten Wind. Mit knapp 5900 Metern gilt der Gipfel als höchster Berg Südostasiens.
Foto von Renan OzturkDie Gipfelpyramide des Hkakabo Razi scheint zum Greifen nah. Doch Autor Mark Jenkins (hinten) und Videofilmer Renan Ozturk zweifeln daran, ob sie ihn je erreichen werden. Die Expedition wollte die genaue Höhe des Bergs mit GPS bestimmen.
Foto von Cory RichardsUm zum Fuß des Hkakabo Razi zu gelangen, mussten die Bergsteiger wochenlang durch den Dschungel wandern – immer auf der Hut vor Schlangen und Blutegeln. Diese Brücke führt über den Fluss Tamai.
Foto von Cory RichardsDieses Foto lässt erahnen, wie anstrengend die Expedition war. Von links nach rechts: Videofilmer Renan Ozturk, Autor Mark Jenkins, Fotograf Cory Richards, die Kletterinnen Emily Harrington und Hilaree O’Neill. „Keiner von uns hatte damit gerechnet, dass wir so fertig sein würden“, sagt Richards.
Foto von Taylor ReesMit einer 25 Kilo schweren Last auf dem Rücken balanciert dieser Träger über eine Hängebrücke. Weil die Bergsteiger nicht genügend Helfer fanden, mussten sie große Teile ihrer Ausrüstung zurücklassen. Und das hatte Folgen.
Foto von Cory RichardsDer Expeditionstrupp macht in einer Felsnische kurze Rast. Die meisten Helfer gehörten zum Volk der Rawang. Sie leben in abgeschiedenen Tälern direkt an der Grenze zwischen Myanmar und Tibet und kommen nur selten mit Fremden in Kontakt.
Foto von Cory RichardsVorsichtig folgen die Träger einem schmalen, in die Flanke einer Schlucht gehauenen Pfad. „Ein falscher Schritt, und das war’s“, sagt Jenkins. „Man kann auf so viele Arten ums Leben kommen, bevor man den Hkakabo überhaupt erst zu Gesicht bekommt.“
Foto von Cory RichardsNicht weit vom Basislager entdecken Ozturk, Harrington und O’Neill (v. l.) buddhistische Gebetsflaggen und verbrennen Wacholderzweige. Dieses Ritual ist im Himalaja üblich, um die Götter gnädig zu stimmen. Wenige Wochen zuvor waren zwei Bergsteiger am Hkakabo verschwunden.
Foto von Cory RichardsWeil es keine verlässlichen Karten gibt, mussten die Bergsteiger am Hkakabo Razi auf gut Glück über scharfe Grate und verschachtelte Bergrücken klettern. Und verloren so viel Zeit und Energie.
Foto von Cory RichardsBeim Aufstieg in einer Rinne finden O’Neill (o.) und Harrington nur wenig Halt im Pulverschnee. Je höher das Team in der nebelverhangenen Steilflanke aufstieg, desto größer wurde das Risiko für Lawinen und Steinschlag.
Foto von Cory RichardsJenkins muss einsehen, dass sie den Gipfel (im Hintergrund) nicht erreichen werden. Massive Felstürme versperren den Weg. Hätten die Bergsteiger den Aufstieg fortgesetzt, wären sie ohne Zelt und Proviant in der Nacht wohl erfroren.
Foto von Cory RichardsAuf dem Rückweg: Erschöpft und enttäuscht sitzen Richards (l.) und Jenkins im Dschungeldorf Pangnamdim am Feuer. „Wir wollten ein klassisches Abenteuer, und wir haben es bekommen“, sagt Mark. „Über den Erfolg entscheidet immer der Berg.“
Foto von Renan Ozturk