Tibetisches Gold
Veröffentlicht am 10. März 2022, 07:31 MEZ

Diese Händler haben ein kleines Vermögen für die mit einem Pilz infizierten Larven ausgegeben.
Foto von Michael Yamashita
Das Gesicht vor der Sonne geschützt, suchen tibetische Familien den ganzen Tag nach den Raupenpilzen, yartsa gunbu genannt. Einige lugen kaum einen halben Zentimeter aus der Erde.
Foto von Michael Yamashita
Ein zehnjähriges Mädchen hält die erdverkrustete Kuriosität im Handschuh: eine Kombination aus Mottenlarve und parasitärem Pilz. Die infizierten Larven werden für viel Geld gehandelt und sollen angeblich alles Mögliche heilen – von Haarausfall bis Hepatitis.
Foto von Michael Yamashita
Während der Erntezeit bringen die Sammler jeden Tag ihre Raupenpilze in die Stadt Serxu, breiten sie dort zum Trocknen aus und kontrollieren: Haben sie eine gute Größe, die richtige Farbe?
Foto von Michael Yamashita
Ein tibetischer Sammler feilscht in Serxu mit Zwischenhändlern, die sich gewohnheitsmäßig über die Qualität der Ware mokieren. Bevor sie ein Geschäft abschließen, führen sie viele solcher Gespräche.
Foto von Michael Yamashita
Serxu boomt dank des wachsenden Handels mit yartsa gunbu. Viele tibetische Pilzsammler kommen heute mit dem Motorrad zum Markt in die Stadt – ihre Gewinne machen es möglich.
Foto von Michael Yamashita
Frauen in Chengdu sortieren, reinigen und bündeln die Raupenpilze. Für 1500 Würmer von hoher Qualität – sie ergeben rund ein Kilo – verlangt das Unternehmen umgerechnet bis zu 80000 Euro.
Diese Familie kann an guten Tagen bis zu 60 Würmer ernten, im Wert von etwa 600 US-Dollar.
Foto von Michael Yamashita
Dieser Stengel des yartsa gunbu lugt nur wenige Zentimeter aus der Erde des tibetischen Hochlands. Um ihn zu finden, muss man gute Augen und viel Geduld haben.
Foto von Michael Yamashita
Der lebhafte Handel des yartsa gunbu hat vielen Tibetern Wohlstand gebracht. Davon profitieren allerdings die meisten Nomadenfrauen nicht: Na Mo Yong Zhou steht vor ihrem Mann auf um sich um ihr Yak und das Kalb zu kümmern.
Foto von Michael Yamashita
In der Stadt Jyekundo reinigen und prüfen tibetische Frauen die Würmer, die - aus den kleinen Städten kommend - bestimmt sind für die Geschäfte in Chinas Großstädten. Die Region wurde 2010 von einem Erdbeben heimgesucht - darum leben die Einwohner in Zelten.
Foto von Michael Yamashita
Bevor sich ein Händler zum Kauf entschließt, stößt er floskelhafte Beleidigungen aus. Doch irgendwann streckt er seinen Arm aus, der weite Ärmel seiner Jacke baumelt herab. Der Verkäufer schiebt seine Hand hinein. Dann feilschen die beiden im Jackenärmel, wobei sie sich über Fingerzeichen verständigen, abgeschirmt von den neugierigen Blicken der Menge.
Foto von Michael Yamashita