Galerie: Kräuter unterm Mikroskop
Rosmarin, Lavendel und Basilikum wirken auf Makroaufnahmen wie außerirdische Landschaften. Eine Entdeckungsreise in die Welt der Düfte und des Geschmacks.
Veröffentlicht am 6. Aug. 2019, 12:48 MESZ

BASILIKUM (Ocimum basilicum): Jede Basilikumart verfügt über eine individuelle Kombination von Aromen, die ihr den charakteristischen Geschmack verleihen. Die Pflanze ist in feuchteren Gebieten heimisch und braucht im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzen daher keine feinen Härchen, die die Blätter vor Hitze und Trockenheit schützen. Bei den kleinen Kügelchen handelt es sich um Drüsen, in denen die Chemikalien enthalten sind, die dem Basilikum seinen Geschmack und sein Aroma verleihen.
Foto von Martin OeggerliROSMARIN (Rosmarinus officinalis): Der leicht harzige Geschmack des Rosmarins hat seinen Ursprung in zwei Strukturen, in denen er produziert und eingelagert wird: den Ballons (hier gelb gefärbt) und den kleinen Pilzen (weiß und violett). Das etwas pelzige Gefühl, das Rosmarin auf der Zunge hinterlässt, kommt durch die „Haare“ zustande, die die Pflanze bei Trockenheit schützen.
Foto von Martin OeggerliLAVENDEL (Lavendula spp.): Inmitten der stacheligen Härchen auf den Lavendelblättern befinden sich kleine Kügelchen (hier gelb hervorgehoben) mit den Verbindungen, die das Aroma und den Geschmack des Lavendels erzeugen. Genau wie beim Rosmarin schützen auch die Haare auf den Blättern die Pflanze vor der Sonneneinstrahlung und verringern die Wasserverdunstung.
Foto von Martin OeggerliSALBEI (Salvia officinalis): Die Härchen auf den Blättern sind eine Anpassung an das warme, trockene Klima in der heimischen Region des Salbeis. Die Drüsen an den Blättern (die gelblichen, mitunter pinken Kugeln) enthalten Chemikalien, die Pflanzenfresser vertreiben sollen. Reißt man ein Blatt von einer Salbeipflanze, riecht man sofort den Duft aus den kleinen Kügelchen mit den chemischen Verbindungen.
Foto von Martin Oeggerli