Bilder von Welterbestätten: Machu Picchu

Fakten, Fotos und Reisetipps zu den Bauwerken von Machu Picchu, einer Welterbestätte in Peru.

Von National Geographic
Vom halbrunden Sonnentempeln, der um einen großen Felsbrocken gebaut ist, bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf das umgebende Tal. Während der Sommersonnenwende scheint die Sonne durch ein Tempelfenster und trifft exakt auf den Felsbrocken im Inneren sowie auf den Gipfel eines nahegelegenen Berges.
Foto von Erika Skogg, National Geographic Creative

Attraktion: Historisches Heiligtum von Machu Picchu

Ort: Peru

Aufnahmejahr: 1983

Kategorie: Kultur

Kriterien: (i)(iii)(vii)(ix)

Grund: Machu Picchu ist eine der weltweit wichtigsten archäologischen Stätten.

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Machu Picchu ist ein greifbarer Beweis für die Existenz des urbanen Inkareichs in der Blüte seiner Macht und Errungenschaften – eine Zitadelle aus behauenen Natursteinen, die ohne Mörtel so dicht zusammengefügt wurden, dass bis heute nicht einmal eine Messerklinge in die Fugen passt.

Der Komplex mit Palästen und Plätzen, Tempeln und Wohnhäusern könnte als zeremonielle Stätte, als militärische Festung oder als Zufluchtsort für die Führungselite gedient haben – sein Standort inmitten einer majestätischen Berglandschaft scheint für alle diese Zwecke wie geschaffen. Die Ruinen liegen auf einem Bergrücken, der auf drei Seiten vom Fluss Urubamba umgeben ist, der sich ungefähr 600 Meter unterhalb der Stadt durch das Tal windet.

Machu Picchu ist eine in Stein gebaute Stadt, die im 15. Jahrhundert in einem hoch gelegenen, von Bergen gesäumten Tal in den Anden errichtet wurde. Sie liegt rund 80 Kilometer von der Inka-Hauptstadt Cusco entfernt und kann heute mit einer vierstündigen Bahnfahrt erreicht werden. Vom Bahnhof aus sind noch einige Kilometer zu Fuß auf einer Bergstraße zurückzulegen. Alternativ führt eine drei- bis sechstägige Wanderung auf dem berühmten Inka-Pfad in die Stadt.
Foto von Danita Delimont, GETTY IMAGES

Bis heute versuchen Experten, den alten Anlagen an den steilen Hängen der von Tropenwäldern bedeckten Anden im oberen Amazonasbecken ihre Rätsel zu entlocken. Machu Picchu scheint das Zentrum eines Netzwerks zusammengehöriger Siedlungen und Wege zu bilden. Viele Landmarken, teils vom Menschen, teils von der Natur geschaffen, scheinen mit astronomischen Ereignissen wie der Sonnenwende zusammenzuhängen. Da die Inkas keine Schriftsprache hatten, existieren keine Aufzeichnungen darüber, weshalb diese Stadt errichtet wurde oder wie sie bis zu ihrer Aufgabe im frühen 16. Jahrhundert genutzt wurde.

Die mehr als 700 Terrassen von Machu Picchu schützten den Boden, erleichterten die Landwirtschaft und gehörten zu einem weitverzweigten Wasserverteilungssystem, das Wasser speicherte und gleichzeitig die Erosion auf den steilen Hängen reduzierte.
Foto von TRAVELER1116, GETTY IMAGES

Machu Picchu ist ein einmaliges Zeugnis für hochentwickelten Landschaftsbau. Die Gebäude, Mauern, Terrassen und Rampen der Stadt sind perfekt an die steile Berglandschaft angepasst, sodass sie sich auf natürliche Weise in die Gesteinsformationen der Berghänge einfügt. Die mehr als 700 Terrassen schützten den Boden, erleichterten die Landwirtschaft und gehörten zu einem weitverzweigten Wasserverteilungssystem, das Wasser speicherte und gleichzeitig Erosion an den steilen Hängen verhinderte.

Ein Pfad führt um die Außenmauer von Machu Picchu herum. Die Stadt selbst besteht aus Gebäuden, Plätzen und Plattformen, die durch schmale Gassen verbunden sind. Ein besonderer Bereich ist durch Mauern, Gräben und vielleicht einen Wassergraben abgetrennt.
Foto von Michael Hanson, Aurora Photos

Besonders beeindruckend sind die Leistungen und Fähigkeiten der Inkas, wenn man sich bewusst macht, welche Technologien ihnen nicht zur Verfügung standen. Als Machu Picchu vor ungefähr 500 Jahren erbaut wurde, hatten die Inkas kein Eisen, keinen Stahl und keine Räder. Von den enormen Anstrengungen profitierten nur relativ wenige Menschen – einige Experten glauben, dass die Stadt weniger als eintausend Einwohner beherbergte.

1911 führte ein peruanischer Bergführer den Yale-Professor Hiram Bingham auf den steilen Berggipfel. Bingham ging in die Geschichtsbücher als der erste westliche Gelehrte ein, der die „verlorene Stadt“ Machu Picchu zu Gesicht bekam. Während die einheimische Bevölkerung den Ort immer kannte, blieb sie den spanischen Eroberern Perus stets verborgen – ein Umstand, der zur Isolierung und Erhaltung von Machu Picchu über viele Jahrhunderte beitrug.

Heute ist Machu Picchu alles andere als isoliert. Die Ruinenstadt ist ein Pflichttermin für jeden Peru-Besucher und für viele Touristen einer der Hauptgründe, das Land zu besuchen. Die Herausforderung besteht nun darin, die Stätte einerseits zu erhalten und andererseits all den Menschen zugänglich zu machen, die die eindrucksvollen Zeugnisse der Inkakultur mit eigenen Augen erleben möchten.

Machu Picchu ist ein einmaliges Zeugnis für hochentwickelten Landschaftsbau. Die Gebäude, Mauern, Terrassen und Rampen der Stadt sind perfekt an die steile Berglandschaft angepasst, sodass sie sich auf natürliche Weise in die Gesteinsformationen der Berghänge einfügt.
Foto von Diane Cook & Len Jenshel, National Geographic Creative

ANREISE 

Bei seiner ersten Expedition zur Ruinenstadt war Hiram Bingham sechs Tage zu Fuß unterwegs. Bis heute entscheiden sich viele Besucher, auf seinen Spuren zu wandeln, und folgen dem legendären Inka-Pfad zur Ruinenstadt. Ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis! Es gibt inzwischen aber auch leichtere Alternativen. Von Cusco aus ist man mit dem Zug nur wenige Stunden unterwegs.

Archäologen glauben, dass diese flachen Steinteller mit Wasser gefüllt waren und der Sternenbeobachtung dienten.
Foto von Ethan Welty, Aurora Photos

BESTE ZEIT FÜR BESUCHE 

Johan Reinhard, Gebirgsarchäologe und Explorer-in-Residence von National Geographic, hat seinen eigenen Weg gefunden, den Massen zu entkommen, die den Ort typischerweise um die Mittagszeit belagern. „Ich steige meist mit meinem Lunchpaket auf einen der benachbarten Gipfel und warte, bis sich die Massen wieder zerstreut haben“, schrieb er im National Geographic Traveler.

Die Ruinen liegen auf einem Bergrücken, der auf drei Seiten vom Fluss Urubamba umgeben ist, der sich ungefähr 600 Meter unterhalb der Stadt durch das Tal windet. Als Hiram Bingham 1911 zum ersten Mal das Gewirr der Terrassen und Mauern sah, die sich aus dichtem Gestrüpp erhoben, stand er vor einer Geisterstadt, die der Außenwelt fast 400 Jahre lang verborgen geblieben war. „Es erschien mir wie ein unglaubwürdiger Traum“, schrieb er später. „Was konnte das für ein Ort sein?“
Foto von Erika Skogg, National Geographic Creative

TIPPS FÜR BESUCHE

Wer über die nötige Kondition verfügt, reist so nach Machu Picchu, wie es die Inka selbst taten: zu Fuß. Der Inka-Pfad windet sich durch die Berge und entlang der alten Königstraße. Heute wandern jedes Jahr mehr als 75.000 Menschen auf diesen Weg, der an mehreren Inka-Ruinen vorbeiführt.

Individuelle Wanderungen auf dem Pfad sind inzwischen nicht mehr möglich. Wegen der hohen Auslastung (und deren Folgen für die Umwelt) wird die Nutzung des Pfades heute streng reguliert. Besucher müssen sich einer organisierten Gruppe anschließen, die entweder auf der klassischen Vier-Tages-Route oder auf einer neuen Zwei-Tages-Route gemeinsam wandert.

Artikel in englischer Sprache veröffentlicht am 15. November 2010

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