Wunderwelt der Tiermuster

Manche mögen’s knallig, andere dezent. Die einen sind Angeber, andere halten sich bedeckt. Einige unserer Lieblingstiere sind für ihre Muster bekannt. Was wären Tiger oder Zebras ohne ihre Streifen?

Von Joel Sartore
bilder von Joël Sartore
Veröffentlicht am 19. Nov. 2021, 09:58 MEZ
Bunter Schwanz eines Jemenchamäleons, den das Tier aufrollt, wenn es erschrickt.

Diese bonbonbunte Spirale ist der Schwanz eines Jemenchamäleons, den das Tier aufrollt, wenn es erschrickt. Fotografiert in Nebraska.

Foto von Joël Sartore

Muster, die auf bunte Farben setzen, gibt es vor allem bei Vögeln. Siebenfarbentangare, Rothaubenturako, Grüne Tropfenastrild und natürlich der Ara: Sie alle tragen Rot, Grün und Blautöne nebeneinander in lebhaften Mustern. Doch auch Tiefsee-Anglerfische leuchten neonfarben. Das Chamäleon kann seine Färbung ändern. Giftfrösche wagen die unnatürlichsten Blau- und Gelbtöne – vermutlich, um Fressfeinde abzuschrecken. In der Welt der tierischen Garderobe sind das die Angeber.

Flecken, Farben, Streifen: Muster dienen der Tarnung - oder heben Tiere hervor.

Raupen nutzen Farben, Formen und Verhalten zum Überleben. Augenflecken und eine blatt- oder rindenähnliche Tarnung lassen sie mit der Umgebung verschmelzen; giftige – oder zumindest giftig wirkende – Stacheln oder Widerhaken sollen Fressfeinde abschrecken. Diese Cethosia-penthesilea-Raupen können nur auf die Wirkung ihrer Stacheln hoffen, von Tarnung kann auf dem Blatt keine Rede sein. 

Foto von Joël Sartore

Doch ist Farbe dafür nicht unbedingt erforderlich. Auch Schwarz, Weiß und Grau können im Tierreich für aufregende Abwechslung sorgen. Der schneeweiße Körper des Schwarzhals-Schwans wird von einem kohlrabenschwarzen Kopf gekrönt. Der Tausenddollarfisch scheint an seinen silberfarbenen Flanken schwarzweiße Bullaugen zu tragen.

BELIEBT

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    Der Dornteufel lebt im trockenen Landesinneren Australiens. Das stachelige gepanzerte Äußere dient nicht nur der Verteidigung. Die Stacheln der Echse sind Kondensationspunkte für Luftfeuchtigkeit, die über Furchen zum Maul geleitet wird.

    Foto von Joël Sartore

    Andere Muster orientieren sich am Hintergrund, um nicht aufzufallen. Die dunklen Muster auf der Haut des Kettenkatzenhais spiegeln das schimmernde Spiel von Licht und Schatten auf dem Meeresboden wider. Hochlandkärpflinge glitzern wie Sonnenlicht auf dem Wasser. Die Rückenpanzer von Waldbachschildkröten gleichen eleganten Mosaiken, die die Töne des Laubs aufgreifen, durch das sie kriechen. Eine Echte Streifengrasmaus, gestreift wie die Stoppel, zwischen denen sie zu Hause ist, und die Schuppen einer Pfeilnatter in den Farben des Regenwaldes, durch den sie sich schlängelt – sie alle tragen die Färbungen ihres jeweiligen Lebensraums. Das Tierreich bietet Muster in Hülle und Fülle. Einige interpretieren Forscher so, dass sie einen Zweck haben, andere mit ihren hingebungsvoll kombinierten Formen und Farben erscheinen willkürlich. Meisterwerke der Natur sind sie alle.

    Einige der Tierporträts stammen aus Joel Sartores neuem Bildband „Photo Ark Wunder“ 

    Die Dezember 2021-Ausgabe von NATIONAL GEOGRAPHIC ist ab dem 19. November 2021 im Handel. 

    Foto von National Geographic

    Dieser Artikel erschien in voller Länge und mit zahlreichen weiteren faszinierenden Bildern und Infos von Joel Sartore in der Dezember 2021-Ausgabe des deutschen NATIONAL GEOGRAPHIC Magazins. Verpassen Sie keine Ausgabe mehr: Sichern Sie sich die nächsten 2 Ausgaben zum Sonderpreis!

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