Dramatische Rettungsszenen während Chinas tödlicher Überschwemmungen

Professionelle Rettungskräfte und hilfreiche Nachbarn halfen in Süd- und Zentralchina jenen, die durch die Fluten festsaßen

Von Heather Brady
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:38 MEZ
Tödliche Überschwemmungen in China setzen Landstriche unter Wasser

Überschwemmungen sorgten in China kürzlich dafür, dass einige Menschen festsaßen. Das führte zu dramatischen Rettungsaktionen.

Im obigen Video sieht man, wie sowohl professionelle Rettungskräfte als auch hilfreiche Nachbarn andere Menschen aus Gefahrensituationen im Überschwemmungsgebiet befreien. Die tosenden Fluten ließen ganze Gebäude einstürzen und schwemmten große LKWs in Sekundenschnelle davon.

Überschwemmungen sind in Süd- und Zentralchina während der Regenzeit von Juni bis in den September hinein normal. Laut der chinesischen Regierung kommt es in den letzten Jahren allerdings vermehrt zu extremen Wetterphänomenen wie starken Regengüssen und Taifunen. In diesem Jahr haben die Überschwemmungen im Land schon Dutzende Menschenleben gefordert. Mehr als eine Million Einwohner sind infolge der Fluten obdachlos geworden.

Laut dem China Global Television Network und der New York Times werden die Such- und Rettungsteams durch bessere Technologien immer erfolgreicher bei ihren Rettungsmissionen. Die Regierung des Landes äußerte schon im Mai den Hinweis, dass die Notfallrettungsteams sich auf die diesjährige Überschwemmungssaison vorbereiten müssen.

Im letzten Jahr waren die Überflutungen während der Regenzeit heftiger als sonst und kosteten 150 Menschen das Leben. Während des ganzes Jahres 2016 lag der Niederschlagswert 16 Prozent über dem Durchschnitt.

Extreme Überflutungen entstehen, wenn sintflutartige Regenfälle tagelang anhalten und Flüsse über ihre Ufer treten lassen. Vermutlich hängen die Verschlimmerungen mit den steigenden Temperaturen auf der Welt zusammen. Diverse Studien lassen darauf schließen, dass die Klimaerwärmung für heftigere Monsune in Asien sorgt. Nach einem Jahr mit einem starken El Niño verzeichnet China laut dem NASA Earth Observatory oft heftige Regenfälle. Studien haben gezeigt, dass der Klimawandel auch das El-Niño-Phänomen verstärken könnte. Allerdings ist es schwierig, den Klimawandel als direkte Ursache für ein einzelnes, extremes Wetterereignis festzumachen.

Darüber hinaus haben sich die Folgen der Überschwemmungen in der Region durch einen weiteren Faktor verschlimmert: Veränderungen an der Umwelt zugunsten von Bauprojekten und Infrastruktur. Natürliche Vegetation wie die Mangroven und Wälder, die rund um die Flüsse in der Gegend wuchsen, minderten die Auswirkungen der steigenden Fluten, indem sie als Barriere fungierten. Zu großen Teilen wurden sie jedoch abgeholzt und befestigt, um Platz für Straßen und Gebäude zu schaffen.

In den letzten Jahren sind viele Menschen in die Region gezogen, um dort Arbeit in Fabriken zu finden, die Produkte zum weltweiten Export herstellen. Die Überschwemmungen gefährden sowohl die Menschen als auch die Produkte, die sie herstellen. Neben dem unmittelbaren Schaden für die Menschen können die Überschwemmungen also auch langfristige Konsequenzen für die Unternehmen haben, die dort ihre Fabriken bauen.

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