Fünf Möglichkeiten, Kosmetikprodukte nachhaltig zu verpacken

Können Kosmetikprodukte, die wir täglich nutzen, nachhaltig verpackt werden? Die Antwort ist klar: Ja. Fünf Beispiele für eine Welt mit weniger Plastik.

Von Jon Heggie
Veröffentlicht am 11. Juli 2022, 08:48 MESZ
Können Kosmetikverpackungen nachhaltig sein?
Übermäßige Verpackungen können unserem Planeten große Probleme bereiten. Die Meeresbiologin und National Geographic Explorerin Imogen Napper erklärt, wie Verpackungen nachhaltig gestaltet werden können.

Ein Albatros sucht sich seinen Weg über einen mit Plastikmüll übersäten Strand und sticht mit seinem Schnabel in einen verblassten Flaschenverschluss, den er mit Fressen verwechselt hat. Verpackungen, von Plastikbeuteln bis Flaschen, machen einen großen Teil der zwölf Millionen Tonnen Kunststoff aus, die jedes Jahr in unsere Ozeane gelangen. Verantwortungsbewusste Marken, einschließlich Marken für Kosmetikprodukte, ergreifen heute jedoch Maßnahmen, um das Verpackungsproblem anzugehen – mit Innovationen und Investitionen in nachhaltige Verpackungen. In den nachfolgenden fünf Beispielen wird gezeigt, wie die Beauty-Branche auf nachhaltige Verpackungen hinarbeitet.

Weniger ist mehr

Die Verpackung hat viele Funktionen, einschließlich der Lagerung und Konservierung eines Produkts. Das Problem besteht darin, dass Plastikverpackungsabfälle zum einmaligen Gebrauch auf Deponien landen und die Umwelt verschmutzen. Eine Möglichkeit, diesen unnötigen Abfall zu reduzieren, ist das ökologische Design. Man stelle sich eine übergroße Plastikpackung mit einer kleinen Tube Lippenbalsam vor. Eigentlich wäre eine Tube für den Lippenbalsam als Verpackung ausreichend. Der Rest der Plastikverpackung soll das Produkt in der Auslage hervorheben, nach dem Kauf wird es sofort entsorgt. Denn eigentlich ist es überflüssig. Verantwortungsbewusste Kosmetikmarken schauen sich aktiv an, wie sie Verpackungen verwenden. Um den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren, hat Garnier unnötige Verpackungen entfernt und bietet Shampoo in fester Form an, ähnlich einer Seife. So neu gestaltet können kleine Kartonverpackungen anstelle von Plastikflaschen verwendet werden.

Kein Neu-Plastik

Von Lebensmitteln und Getränken bis hin zu Medikamenten und Kosmetika – Verpackungen sind für rund die Hälfte der weltweiten Plastikabfälle verantwortlich. Aber nicht alle Kunststoffe sind gleich, und dies beeinflusst die Auswirkungen auf die Umwelt durch die von uns verwendeten Tüten, Flaschen, Gläser und Tuben erheblich. Neu-Plastik ist Kunststoff, der direkt aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird: Mehr als acht Milliarden Tonnen Kunststoff existieren bereits – und die Zersetzung von Kunststoffen dauert etwa 400 Jahre. Keinen neuen Kunststoff mehr herzustellen, sollte deshalb Priorität haben. Hier kommt Recycling ins Spiel. Nicht alle Kunststoffe sind recycelbar und nicht alle recycelbaren Kunststoffe werden recycelt. Verantwortungsbewusste Marken wie Garnier möchten deshalb keine neuen Kunststoffe mehr verwenden, sondern nur recycelten Kunststoff. Dieser kann wieder und wieder recycelt werden, wodurch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Verpackungen geschaffen wird.

Jedes Jahr werden acht Milliarden Tonnen neuer Kunststoffe hergestellt, und derzeit wird nur ein kleiner Teil recycelt. Durch die Verwendung von recyceltem Kunststoff werden bestehende Kunststoffabfälle einem neuen Zweck zugeführt – sie werden aus der Umwelt entfernt und in einen geschlossenen Kreislauf eingespeist.

Foto von Shutterstock

Umstellung auf Karton

Wenn Plastikmüll das Problem ist, könnte Pappe Teil der Lösung sein. Pappe ist robust, vielseitig und aus Holzzellstoff gefertigt – ein beliebtes Verpackungsmaterial mit starken Referenzen: Es kann nachhaltig bezogen werden, hat einen niedrigen CO2-Fußabdruck und kann einfach und effektiv recycelt werden. Damit ist es eine interessante Alternative zu Kunststoff. Dennoch können übermäßige Kartonverpackungen immer noch ein Problem sein, weil sie die Waldressourcen belasten. Dass die Materialien nachhaltig aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft beschafft werden, ist also essenziell. Garnier hat vor kurzem die Möglichkeiten für den Ersatz von Kunststoff durch Pappe noch weiter vorangetrieben: Das Unternehmen hat fast die Hälfte des Kunststoffs in Kunststofftuben durch nachhaltig hergestellte Pappe ersetzt.

BELIEBT

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    Starke, nachhaltige, recycelbare Pappe ist Teil der Lösung bei der Suche nach Alternativen für Kunststoffverpackungen.

    Foto von Shutterstock

    Größer ist besser

    Wenn es um Großeinkäufe und Sparpackungen geht, sind größere Verpackungen einfach vorteilhafter. Einige Kosmetikprodukte werden fast jeden Tag verwendet – Shampoo, Duschgels, Hautcremes, usw. Das bedeutet, dass Kunden große Mengen an Produkten verbrauchen: Jeder von uns verbraucht in seinem Leben beispielsweise 800 Shampooflaschen. Bei einer so hohen Verbrauchsmenge ist es effizienter, das Produkt in Familien- oder Sparpackungen anzubieten, da dies erhebliche Einsparungen bei der Verpackung pro Dosierung mit sich bringt. Mathematische Formeln für das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen zeigen, dass man bei der Verdoppelung der Produktmenge die Verpackungsmenge nicht verdoppeln muss – einige der Wahre Schätze* 500 ml Eco-Packs von Garnier benötigen wegen ihres größeren Volumens und der Möglichkeit, sie ökologisch nachfüllen zu können, 80 Prozent weniger Verpackung als zwei 250-ml-Einwegflaschen. Dadurch sind größere Packungen viel umweltfreundlicher. 

    Größere Flaschen verbrauchen viel weniger Plastik – die doppelte Menge des Produkts benötigt nicht die doppelte Menge Verpackung. Die Wahre Schätze Eco-Packs von Garnier verbrauchen 80 Prozent weniger Verpackung als zwei Standardflaschen zum Einmalgebrauch.

    Foto von GARNIER

    Auffüllen und Wiederverwenden

    Eines der großen Probleme bei der Verpackung sind Plastikflaschen, die über einen kurzen Zeitraum verwendet und dann weggeworfen werden – auch wenn diese in Recyclingbehältern entsorgt werden. Die Lösung ist das „Mehrwegsystem“: Eine Flasche wird mehrmals befüllt und somit immer wieder verwendet. So kann die Umweltbelastung verringert werden. Einige Kosmetikmarken ermutigen ihre Kunden bereits dazu, eine „Flasche fürs Leben“ zu kaufen, die sie entweder in einem Geschäft oder durch Rückgabe an die Marke mit einem Produkt nachfüllen können. Es ist eine andere Art, Kosmetikprodukte zu kaufen, und es könnte einige Zeit dauern, bis sie sich durchsetzt – auch gegen wiederverwendbare Kaffeetassen haben sich die Verbraucher anfänglich gewehrt. Um zu einem Wandel beizutragen, hat Garnier eine Aluminiumflasche mit einem attraktiven Design für Nachfüllungen eingeführt. Die Flasche an sich soll begehrenswert sein – ein Artikel, den man behalten und wiederverwenden möchte.

    Kosmetikprodukte brauchen Verpackungen in all ihren Formen. Dies versetzt die Beauty-Branche in eine einzigartige und leistungsstarke Position, um mit gutem Beispiel positive Veränderungen durch Innovationen und Investitionen bei Verpackungen zu bewirken. Mit verantwortungsvollen Kosmetikmarken, die sich zu nachhaltigen Verpackungen (sowie zu nachhaltigen Produkten) verpflichten, sind wir zunehmend in der Lage, bei unserer täglichen Körperpflege umweltbewusste Entscheidungen zu treffen  und so die Gesundheit und die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu erhalten. 

    Um mehr über den Wandel in der Welt der Kosmetik zu erfahren, klicken Sie hier.

    *Sortimentsbezeichnungen können je nach lokalen Anforderungen variieren.

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