Warum Montage – ganz wissenschaftlich betrachtet – gefährlich sind

An Montagen passieren mehr Unfälle als an anderen Wochentagen, zeigen Studien. Und der Kalender birgt noch mehr Unglückstage, die statistisch gesehen besonders schlimm sind. Darunter: die Weihnachtsfeiertage.

Nicht nur Baustellen sind an Montagen gefährlicher als an anderen Tagen, zeigen Studien: Überhaupt sind tödliche Arbeitsunfälle montags am häufigsten.

Foto von Glenn van de Wiel / Unsplash
Von Nina Piatscheck
Veröffentlicht am 15. Dez. 2024, 16:26 MEZ

Der Montag hat es nicht leicht. Als erster Arbeitstag der Woche ist er ohnehin so unbeliebt wie Rosenkohl – und jetzt setzt ihm auch die Wissenschaft zum wiederholten Male zu: Eine neue Analyse von der University of New South Wales (UNSW) in Sydney kommt zu dem Schluss, dass an Montagen deutlich mehr Unfälle auf Baustellen passieren als in der Restwoche.

Als Gründe werden unter anderem schlechter Schlaf am Sonntag, der Beginn neuer Projekte in der neuen Woche (denn Montags starten neue Projekte am häufigsten) und veränderte Wetterbedingungen am Wochenende aufgeführt. So kann starker Wind dafür gesorgt haben, dass sich ungesicherte Gegenstände verschoben haben.

Der „Montagseffekt“

Die Uni in Sydney ist nicht die erste, die sich mit dem sogenannten „Montagseffekt“ beschäftigt. So hatte eine Untersuchung aus China 2019 ergeben, dass tödliche Unfälle in der Bauindustrie montags um 12,6 Prozent häufiger sind als an anderen Wochentagen. Eine Analyse tödlicher Arbeitsunfälle im Obduktionsgut des Institus für Rechtsmedizin in Frankfurt am Main ergab, dass sich in Deutschland montags die meisten tödlichen Arbeitsunfälle überhaupt ereignen: 26,4 Prozent und damit mehr als ein Viertel der untersuchten Todesfälle ereigneten sich am ersten Tag der Woche.  

In Spanien wurden sogar 3 Millionen Arbeitsunfällen untersucht. Auch hier zeigte sich der „Montagseffekt“, unabhängig von Unternehmensgröße, Beschäftigungsart oder Verletzungstyp.

In Irland und Nordirland kamen Forschende unterdessen zu dem Ergebnis, dass es an Montagen mehr Herzinfarkte gibt. In einer Studie wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Wochentag und der Häufigkeit von STEMI-Fällen (Herzinfarkten mit ST-Streckenhebung im EKG) gibt. Dafür wurden alle Fälle zwischen Januar 2013 und März 2018 analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass am Montag mehr Menschen einen solchen Herzinfarkt erlitten haben als an anderen Wochentagen. 

Weihnachtsfeiertage sind gefährlich fürs Herz 

Besonders stressig für das Herz sind übrigens auch Feiertage wie Weihnachten. Das „Holiday Heart Syndrom“ beschreibt die Zunahme von unregelmäßigen Herzschlägen, auch Vorhofflimmern genannt, das durch plötzlich erhöhten Alkoholkonsum ausgelöst wird. Und an Weihnachten fließt dieser bekanntlich in besonders großen Mengen. 

Alkohol stört die Zellen des Herzens und führt zu unregelmäßigen Schlägen. Diese verminderte Effizienz kann dazu führen, dass sich Blut in den Herzkammern staut und Blutgerinnsel bildet, die dann in den Körper gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.

Insgesamt ist das Risiko für einen Herzinfarkt an den Weihnachtsfeiertagen um 15 Prozent höher, an Heiligabend sogar um 37 Prozent. Dabei ist der 25. Dezember ebenfalls hervorzuheben, denn hier endet der Infarkt am öftesten tödlich. Insgesamt sterben zu keiner Zeit im Jahr mehr Menschen an einem Infarkt als zwischen Weihnachten und Neujahr. 

Zum Glück fällt Weihnachten in diesem Jahr nicht auf einen Montag.

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