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Fotograf Seite
Marina Weishaupt
Erstmals 1157 urkundlich erwähnt, thront die Burg Eltz auch heute noch – fast schon stolz – über der ehemaligen, wichtigen Handelsroute nahe der Mosel. Alle Bilder entstanden mit freundlicher Genehmigung der Burg Eltz.
Eltzer Fehde: Vergeblich belagert und unter Beschuss. Von 1331 bis 1336 fand die einzige kriegerische Auseinandersetzung um die Burg Eltz statt – bekannt als sogenannte Eltzer Fehde. Der Erzbischof von Trier hatte es auf die Burg abgesehen, um seinen Machtbereich auszuweiten. Die Burgherren Eltz trotzten sowohl Kanonenbeschuss als auch Zermürbungstaktik und zwangen Balduin von Trier zur Aufgabe. Die Ruine der Trutzeltz, die eigens für die erfolglose Belagerung erbaut wurde, ist heute noch erhalten – ebenso einige der Basaltkugeln im sogenannten Zwinger, die glücklicherweise keine massive Schäden anrichten konnten.
Das Herzstück des Hauses. Der wohl wichtigste Raum des Hauses Eltz-Rodendorf – eine der ehemals vier Küchen der Burg Eltz. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und gibt heute einen ungefähren Einblick in das Leben der zahlreichen Bediensteten der Familie. Es wird davon ausgegangen, dass die Mehrgenerationenhäuser zu Hochzeiten wohl von bis zu 100 Familienangehörigen bewohnt oder besucht wurden. Viele der Bediensteten lebten womöglich außerhalb der Burgmauern.
Florale Kunst im Schlafgemach. Wie alle an das Schlafgemach angrenzenden Räume besticht auch das Ankleidezimmer durch aufwendige Wandverzierungen. Sie zeigt hauptsächlich florale Motive wie Früchte, Blumen oder Ranken. Mittig zu erkennen ist zudem eine Malerei, die Jutta und Lancelot von Eltz zeigt. Sie gehörten der Linie Rübenach an, welche ihr Haus auf der Westseite der Burg um 1472 fertigstellte.
Schlafgemach im Hause Eltz-Rübenach. Inmitten des Schlafgemachs platziert, steht ein aus dem Jahre 1520 stammendes Familienbett, das über mehrere Stufen erreichbar ist. Um die Wärme im Raum optimal zu nutzen, wurde es erhöht gebaut und von einem Baldachin umschlossen. Auch hier prangt die Rose der Verschwiegenheit über der Familie und verdeutlicht die Intimität des Schlafgemachs. Neben dem gegenüber angrenzenden Toilettenerker verfügt die Burg noch über 19 weitere Zimmertoiletten. Dass einige davon bereits an die Dachentwässerung angeschlossen waren, zeugt von großem Luxus.
Gebetsraum für intime familiäre Momente. Ebenfalls sehr prominent im auffällig gestalteten Schlafgemach platziert: Massive, bunt verzierte Flügeltüren. Mit ihnen konnte der kleine Gebetsraum von 1520, der sich dahinter versteckt, nach Belieben geöffnet oder geschlossen werden. Während des nach Osten ausgerichteten Gebets am kleinen Altar vor den Buntglasfenstern trennte die Betenden lediglich das Sternrippengewölbe des gotischen Erkers vom freien Himmel über ihnen.
Kunstvolle Details im Fahnensaal. Der Fahnensaal stellt den ältesten Teil des Hauses der Familie Eltz-Rodendorf dar. Seine Deckenverzierung stammt in etwa aus dem Jahr 1480 und beeindruckt mit einem spätgotischen Sternrippengewölbe. Die zur damaligen Zeit äußerst anspruchsvolle und herausfordernde bauliche Maßnahme macht den Raum bis heute zu einem architektonischen Highlight der Burg. Ein weiterer Hingucker: Der bunt verzierte Kachelofen. In abwechselnder Reihenfolge sind hierauf die vier Evangelisten mit den Wappen der Familie dargestellt.
Erker im Fahnensaal. Die vielen Räume der Burg wurden im Laufe der Jahrhunderte mit ihren wechselnden Bewohner*innen unterschiedlich genutzt. Davon zeugen mehr oder weniger offensichtliche Hinweise. Im Fahnensaal ist es der ausladende, nach Osten in Richtung Sonnenaufgang ausgerichtete Erker. Dieser lässt vermuten, dass sich darin nicht immer eine hölzerne Sitzgruppe samt Tisch, sondern einst eine Kapelle befunden haben könnte.
Narrenmaske und SchweigeroseDer Rittersaal galt einst als zentraler Fest- und Versammlungsraum. An einer großen Holztafel, dem Herzstück in der Mitte des Raumes, kamen Mitglieder aller drei Häuser und Familien zusammen. Gesprochen wurde hier unter gewissen Regularien. Erstens: Es sollte das offene Wort gepflegt werden – dafür steht die Wandverzierung in Form der Narrenmaske, als Symbol der Redefreiheit. Zweitens: Was hier gesprochen wurde, blieb unter Verschluss: Oberhalb einer der Türen im Raum prangt dafür symbolisch eine große Schweigerose.
Rittersaal – der größte Raum der Burganlage. Kein anderer Raum der Burg Eltz ist größer als der Rittersaal. Er misst XX Quadratmeter und musste daher mit zwei großen Kaminen beheizt werden. Namensgebend sind die darin ausgestellten – als Maximiliansharnische oder auch Riefelharnische bekannten – Turnierrüstungen. Diese hier auszustellen basiert auf einer Idee der Epoche der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts. Die Jahrhunderte zuvor wollte man Gästen unterdessen mit zahlreichen Wappen von Verbündeten imponieren.