Berg, Land, Fluss: Newcomer Landschaftsfotografie

Grüne Wälder, imposante Täler – gerade in der Pandemie ist die Sehnsucht nach Natur gewachsen. Wir stellen fünf Fotograf*innen aus dem deutschsprachigen Raum vor, die man mit ihren spektakulären Landschaftsaufnahmen 2022 auf dem Schirm haben sollte.

Blick von der Felsenburg an der Bastei in der Sächsischen Schweiz. Diese Region hat für die deutsche Landschaftsfotografie eine besondere Bedeutung: Hier wurden vor über 150 Jahren mit die ersten Landschaftsaufnahmen in Deutschland überhaupt gemacht. Diese hat Sandra Westermann 2021 aufgenommen. 

Foto von Sandra Westermann
Von National Geographic
Veröffentlicht am 16. Dez. 2021, 13:33 MEZ

Wenn es um die Geschichte der Landschaftsfotografie in Deutschland geht, kommt man an der Sächsischen Schweiz nicht vorbei. Die Region zieht mit ihren spektakulären Felsformationen nicht erst heute viele Fotografen an: Schon im Jahr 1853 – rund 25 Jahre nach der Erfindung der Fotografie – veröffentlichte Hermann Krone, einer der Pioniere auf dem Gebiet der Fotografie in Deutschland, ein Album mit Aufnahmen der bis heute berühmten Motive der Gegend.

Seine Bilder waren nicht nur die ersten Fotos sächsischer Landschaften, sie zählen auch zu den ersten Landschaftsfotografien Deutschlands. In dem Begleittext des Bildbands, den man heute noch kaufen kann, wird berichtet, wie Hermann Krone mit einem zur Dunkelkammer umgebauten Obstkarren durch das Land zog. Der Fotograf, Wissenschaftler, Hochschullehrer und Publizist hinterließ der Welt neben seinen Bildern auch das Historische Lehrmuseum für Photographie – eine Sammlung, die heute im Besitz der TU Dresden ist.

Unsere eigene Sammlung spektakulärer Landschaftsaufnahmen haben wir aus über hundert Einsendungen unserer Leser ausgewählt und hier zusammengestellt. Über Social Media hatten wir euch gefragt: Wer sind die spannendsten Newcomer?

Sophie Linckersdorff

BELIEBT

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    Ohne Kamera geht Sophie Linckersdorff ungerne vor die Tür. „Ich habe früh gelernt: Wenn ich einmal ohne unterwegs bin, springen mir die besten Motive ins Auge”, sagt sie. Die 21-Jährige ist in Oberbayern aufgewachsen und macht aktuell ihren Bachelor in Fotografie in München. Nebenbei fotografiert sie unter anderem für die Süddeutsche Zeitung.

    Das Interesse für Landschaftsfotografie wurde ihr in die Wiege gelegt: Als Kind einer Kunsthändlerfamilie sei sie stets von Gemälden aus allen Epochen umgeben gewesen. „Das ist quasi Teil meiner DNA”, sagt sie. Mit ihren Bildern hat sie schon erste Einzelausstellungen bekleidet und verschiedene Preise gewonnen. 

    Lana Tannir

    Lana Tannir hat eigentlich in New York Filmregie studiert. Durch die Arbeit mit der Filmkamera merkte sie schon früh, wie gut sie ihre Ideen und Gefühle durch Bilder vermitteln kann. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland widmete sie sich immer mehr auch der Fotografie.

    Neben Fotoreportagen hat sie sich vor allem der Landschafts-, Natur- und Tierfotografie verschrieben, durch die sie anderen Menschen Naturschutzthemen näherbringen will. „In einer Welt, in der unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird, glaube ich, dass ein Bild tatsächlich mehr als tausend Worte erzählen und Menschen zum Nachdenken und Handeln bewegen kann“, so Tannir.

    Die 30-Jährige freut sich auf ihren Fotoreisen vor allem, wenn sie Orte entdeckt, deren Geschichten noch nicht erzählt wurden oder wenn sie einen Ort aus einer neuen Perspektive darstellen kann. „Die Landschaftsfotografie enthüllt für mich immer etwas Neues“, sagt sie. Zusätzlich sei die Natur durch den ständigen Wandel, dem sie unterliegt, eine kontinuierliche Inspirationsquelle. Tannir lebt derzeit in München.

    Sandra Westermann

    Sandra Westermann ist seit Jahren hauptberuflich Fotografin. Ihr Geld verdient sie jedoch nicht mit Landschaftsaufnahmen, sondern vor allem mit Bildern von frisch Vermählten. Wenn es Job und Kinder zulassen, zieht es sie jedoch in die Natur. “Viele meiner Motive sind in meiner unmittelbaren Umgebung entstanden, worüber ich mich sehr freue”, sagt sie. Denn am liebsten sei es ihr, wenn sie beim Fotografieren der Natur so wenig wie möglich Spuren hinterlässt - auch in der Klimabilanz. “Ich fotografiere am liebsten an Orte, die ich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Ständig mit dem Auto zum Fotografieren in die schöne Natur zu fahren, passt für mich nicht (mehr) zusammen, obwohl es sich in einigen wenigen Ausnahmefällen manchmal natürlich nicht vermeiden lässt.” 

    Die 41-Jährige lebt in einer 1000-Seelen-Gemeinde in Niedersachsen, ist dort geboren und aufgewachsen. Sie gibt kleinere Workshops und Coachings zu verschiedenen Themen in der Naturfotografie. “Mit meinen Bildern möchte ich zeigen, dass man für schöne Fotos nicht immer eine atemberaubende Landschaft im feinsten Licht braucht, sondern dass man zum Beispiel auch an tristen, grauen norddeutschen Herbsttagen einzigartige Bilder machen kann.”

    Tobias Büttel

    Tobias Büttel, 27, hat es einem Sturz beim Skifahren zu verdanken, dass er heute fotografiert: Er flog im Winter nach Marokko, statt weiter Pisten herunter zu heizen – und legte eine alte Kamera in sein Gepäck. „So habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir das Fotografieren macht”, sagt er. „Seitdem ist das Fotografieren ein immer größerer Bestandteil meines Lebens geworden.”

    Meistens ist er in den Bergen unterwegs, zu Sonnenauf- und untergängen. „Neben der genauen Routenwahl schaue ich im Vorfeld besonders auf den Wetterbericht, um gutes Licht und besondere Gegebenheiten wie Hochnebel zu erwischen.” Das Zusammenspiel von Licht, Wolken und Jahreszeiten sorge dafür, dass die Landschaftsfotografie nie langweilig würde. „Je nach Wetter und Jahreszeit sehen dieselben Orte zum Teil ganz anders aus. Man entdeckt immer wieder neue Motive.” Tobias Büttel lebt in München und schreibt dort gerade seine Masterarbeit in Wirtschaftsingenieurwesen. 

    Lino Weber

    Als Lino Weber 14 Jahre alt war, bekam er seine erste Kamera zu Weihnachten geschenkt – und verließ das Haus kaum mehr ohne sie. Die Landschaftsfotografie ist für den 20-Jährigen ein Weg, seine Verbundenheit mit der Natur auszudrücken. „So habe ich immer mehr meine Freude am Reisen und an der Schönheit unserer Erde entdeckt.“

    Für seine Fotos sind Weber keine Mühen zu groß:  Am liebsten fotografiert er auf mehrtägigen Wanderungen und beim Bergsteigen, für das er in Verbindung mit der Fotografie mittlerweile eine große Leidenschaft entwickelt hat. „Motiviert durch das atemberaubende Gefühl, das man beim Besteigen von Berggipfeln hat und auch dem Ehrgeiz neue unbekannte Fotomotive zu finden, nahm die Planung meiner Reisen immer mehr Zeit und Aufwand ein“, sagt er. Aktuell macht Weber ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Nähe von Karlsruhe.

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