Konstruktion eines Meisterwerks: Bilder von den atemberaubenden Arbeiten am James-Webb-Teleskop

Der Bau des Weltraumteleskops war eine technische Höchstleistung – und ein sehr erfüllendes Projekt. Im Auftrag der NASA begleitete der Fotograf Chriss Gunn die Konstruktion des James-Webb-Weltraumteleskops über zwölf Jahre.

Von Kurt Mutchler
Veröffentlicht am 25. Okt. 2023, 13:26 MESZ
Konstruktion des James-Webb-Weltraumteleskops

Dezember 2017: Nach mehr als 100 Tagen Kältetests werden die Hauptkomponenten des Weltraumteleskops wieder aus der gigantischen Vakuum-Kältekammer am Johnson Space Center der NASA in Houston geholt. Die wissenschaftlichen Instrumente hinter dem Hauptspiegel waren im kryogenen Vakuum unter Weltraumbedingungen erprobt worden. Nach den erfolgreich verlaufenen Tests sei die Aufregung bei allen Beteiligten deutlich zu spüren gewesen, sagt Gunn: „Damit waren wir dem Start sehr viel näher gekommen.“

Foto von Chriss Gunn

Wer Bilder vom Bau des James-WebbWeltraumteleskops sieht, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie von Chris Gunn stammen. Im Auftrag der NASA arbeitet Gunn seit 2009 als Fotograf für Wissenschaft und Technik am Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland. Zwölf Jahre lang hat er den Bau des Observatoriums dokumentiert, von der Ankunft des Gehäuses für die technischen Instrumente bis zum Start ins All. Er sei sich allerdings „sicher, dass es ein paar Schrauben und Muttern gibt, die ich nicht fotografiert habe“, bemerkt Gunn. „Die Magie begann, als die großen Teile zusammengesetzt waren und man anfangen konnte, es ein Teleskop zu nennen. Als dann exotischere Teile wie der Spiegel zum Vorschein kamen, wusste man: Das ist etwas ganz Besonderes. Und das war es tatsächlich.“

25. April 2016: Sieben Jahre, nachdem Gunn begonnen hat, die komplexen Konstruktionsarbeiten zu fotografieren, nimmt das Teleskop Gestalt an. In einem Reinraum am NASA Goddard Space Flight Center in Maryland entfernen Techniker die Schutzverkleidungen von den 18 hexagonalen, mit Gold überzogenen Segmenten des Hauptspiegels

Foto von Chriss Gunn

Manche NASA-Manager seien sogar der Meinung, dass das JWST als etwas noch nie Dagewesenes auf einer Stufe mit den Apollo-Missionen steht. Das Observatorium ist das größte seiner Art und befindet sich inzwischen auf einer Umlaufbahn in 1,5 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde. Gunn erlebte den Start des JWST am 25. Dezember 2021 bei Kourou in Französisch-Guayana. Seine Gefühle? Eine Mischung aus Freude, Angst  und Hoffnung. „Es gab keine Tränen“, sagt er, „aber ich war definitiv gerührt. Sprachlos. Alles, was ich je über einen so langen Zeitraum getan hatte, war, verheiratet zu sein und mein Kind großzuziehen. Es war eine lange Zeit für ein Projekt. Es war sehr, sehr erfüllend.“

BELIEBT

    mehr anzeigen

    10. Juli 2014: Ein Sonnenschild aus fünf Lagen Kaptonfolie schützt das James-Webb-Teleskop im Weltraum vor Licht und Hitze. Für seine Reise ins All musste das Schild auf raffinierte Weise zusammengefaltet werden. Hier warten Ingenieure in Redondo Beach, Kalifornien, auf die Entfaltung einer Testversion.

    Foto von Chriss Gunn

    Das National Geographic Magazin 10/23 ist seit dem 28. September 2023 im Handel erhältlich.

    Foto von National Geographic

    Die ganze Fotostrecke finden Sie im NATIONAL GEOGRAPHIC Magazin 10/23, zusammen mit vielen weiteren Artikeln über unseren Kosmos. Verpassen Sie keine Ausgabe mehr: Sichern Sie sich die nächsten 2 Ausgaben zum Sonderpreis! 


     

    loading

    Nat Geo Entdecken

    • Tiere
    • Umwelt
    • Geschichte und Kultur
    • Wissenschaft
    • Reise und Abenteuer
    • Fotografie
    • Video

    Über uns

    Abonnement

    • Magazin-Abo
    • TV-Abo
    • Bücher
    • Disney+

    Folgen Sie uns

    Copyright © 1996-2015 National Geographic Society. Copyright © 2015-2024 National Geographic Partners, LLC. All rights reserved