Mumifizierte Mastfalken

Nicht nur Gänse: Die alten Ägypter mästeten auch Falken, um sie den Göttern zu opfern. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Universität Kairo, die eine Falken-Mumie mit einer Computertomografie näher untersuchten.

Von National Geographic
Im Magen liegt der Rest der Maus – zusammen mit Überbleibseln anderer Mahlzeiten.
Foto von Salima Ikram

Es ist bekannt, dass schon die alten Ägypter Mastgänse überfütterten, um die als Delikatesse geltenden Fettlebern herzustellen. Diese zunehmend verpönte Stopf-Praxis wendeten sie aber offenbar auch bei Raubvögeln an.

Forscher der amerikanischen Universität Kairo, die eine Computertomografie einer Falken-Mumie machten, entdeckten eine Maus , deren Schwanz noch in der Speiseröhre des Vogels steckte, während der Körper im Magen lag – zusammen mit den Überresten eines Spatzen und weiteren Mäusen. „Der Falke hat sich überfressen und ist an der Maus erstickt“, sagt die Ägyptologin Salima Ikram und folgert, dass der Vogel in Gefangenschaft lebte und zwangsernährt wurde. Denn in der freien Wildbahn hätte er die unverdaulichen Bestandteile seiner Beute wie Knochen oder Fell wieder ausgewürgt.

Falken wurden in Ägypten verehrt – der Gott Horus trug einen Falken-Kopf. Auch dieser arme Falke wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit gezüchtet und überfüttert und dann den Göttern als Mumie geopfert.

(NG, Heft 9 / 2016, Seite(n) 32)

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