Wikinger-Schwert: Hightech aus dem Mittelalter

Scharf, hart, leicht: Das Ulfberht-Schwert war eine effiziente Waffe, begehrt 
in ganz Europa. Ein besonders prachtvolles Exemplar wurde jetzt nahe Hameln geborgen.

Von National Geographic
bilder von Volker Minkus

Scharf, hart, leicht: Das Ulfberht-Schwert war eine effiziente Waffe des frühen Mittelalters, begehrt 
in ganz Europa. Rund 150 sind erhalten – ein besonders prachtvolles wurde jetzt bei Baggerarbeiten nahe Hameln aus der Weser geborgen und im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege sowie an der Universität Hannover untersucht.

Ulfberht-Schwerter wurden vom 8. bis 11. Jahrhundert hergestellt, oft in Klöstern wie St. Gallen und Lorsch. Metallanalysen weisen den jüngsten Fund in den rheinischen Raum. Die aus einem Stück geschmiedeten und korrosionsbeständigen Klingen waren so gefährlich, dass schon unter Karl dem Großen ein Embargo erlassen wurde, um sie nicht in feindliche Hand gelangen zu lassen.

Europa im 10. Jahrhundert: Hauptkontrahenten waren die fränkischen Ottonen und die Wikinger.

Das jetzt gefundene Schwert stammt aus dem 10. Jahrhundert, als sich in Nordeuropa vor
 allem Wikinger und Ottonen gegenüberstanden (siehe Karte rechts). «Auch damals war man schon sehr erfinderisch, Embargos zu umgehen», sagt der niedersächsische Landesarchäologe Henning Hassmann. So ist zu erklären, dass die meisten Ulfberht-Schwerter in Skandinavien gefunden wurden: als Grabbeigaben von Wikingern. Im christlichen Teil Europas gab es solche Beigaben nicht – deshalb messen die Archäologen dem Fund aus der Weser besondere Bedeutung bei.

(NG, Heft 8 / 2014, Seite(n) 24 bis 25)

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