Galerie: Jubiläum: Karten, die Geschichte schreiben
Veröffentlicht am 2. Jan. 2018, 15:01 MEZ

1957 wurden geografische Karten noch von Hand gezeichnet. Für die Kartografen Charles Stern, Robert Ellis und Don Jaeger (v. l.) bedeutete das oft Geduldsarbeit über Monate.
Foto von Bates Littlehales, National Geographic CreativeAm 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn seinem Nachbarn Serbien den Krieg, damit begann der Erste Weltkrieg. Fast zeitgleich veröffentlichte NATIONAL GEOGRAPHIC eine Karte der beteiligten Staaten. Der damalige Chefredakteur Gilbert H. Grosvenor hatte den Krieg vorausgesehen und die Karte anfertigen, drucken und im Keller zur Auslieferung aufbewahren lassen. Das Werk sollte dem Leitgedanken der NATIONAL GEOGRAPHIC-Karten entsprechen, schrieb Grosvenor: „Die Leser sollen mit den genauestmöglichen Informationen versorgt werden, zu jedem nur denkbaren Teil der Erde, an dem die Ereignisse gerade die Blicke der zivilisierten Welt fesseln.“
Foto von NG Maps„Nehmen Sie sich eine Karte und breiten Sie sie vor sich aus“, sagte Präsident Franklin D. Roosevelt bei einer Radioansprache am 23. Februar 1942, drei Monate nach Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA. „Dann verfolgen Sie, wo sich die Kriegsfronten der Welt befinden, von denen ich gleich sprechen werde.“ Auch diese Zuhörer benutzten die NG-Weltkarte aus dem Dezember-Heft 1941.
Foto von B. Anthony Stewart, National Geographic CreativeNATIONAL GEOGRAPHIC-Karten bilden Geschichte nicht nur ab, manche waren auch daran beteiligt. Bei der Offensive der Alliierten im Jahr 1945 führte US-General Dwight D. Eisenhower (rechts im Bild) eine detaillierte NG-Karte von Deutschland mit, um den Vormarsch zu planen.
Foto von B. Anthony StewartAm anderen Ende der Erde hatte sein Kollege Admiral Chester W. Nimitz, Oberbefehlshaber der Pazifikflotte, Glück im Unglück. Als seine B-17 bei einem Unwetter vom Kurs abkam, gelang es dem Piloten, sich anhand der NG-Karte „Kriegsschauplatz Pazifischer Ozean“ zu orientieren und sicher zu landen.
Foto von NG MapsAuf dieser Karte sind erstmals beide Hälften unseres Mondes auf einem Blatt abgebildet – nicht nur die bekannte Seite, die wir nachts sehen, sondern auch die verborgene, der Erde abgewandte Seite. Wie bei allen Karten scheute NATIONAL GEOGRAPHIC keine Mühe. Der Kartenzeichner Tibor Toth verbrachte mehrere Wochen für Beobachtungen im Lowell-Observatorium in Flagstaff (Arizona), bevor er Krater für Krater sorgfältig einzeichnen und schattierten konnte.
Foto von NG MapsKriege, der Fall von Imperien, neu entstehende Staaten und durch ansteigenden Meeresspiegel erodierende Küsten – solche Veränderungen haben Folgen für Landkarten und ihre Beschriftung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 mussten 90 Prozent der Ortsnamen in der Ukraine geändert werden.
Foto von NG MapsDiese detailreiche Karte der Antarktis erschien als Beilage zum Februar-Heft 2002. Neben den Höhen, der Dicke der Eisschicht und der Fließgeschwindigkeit des Eises verzeichnet sie die vielen Forschungs- und Wetterstationen auf diesem Kontinent. Der dargestellte Küstenverlauf bezog sich auf die Antarctic Mapping Mission des Satelliten „Radarsat-1“ im Jahr 1997. Im Text hieß es: „Die Antarktis ist ein Albtraum für Kartografen. Bevor eine Küstenlinie verbindlich festgelegt werden kann, hat sie sich vermutlich schon wieder verändert.“
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