Das sind die neuen UNESCO-Welterbestätten 2018
Neben zwei deutschen Stätten sind auch archäologische Highlights und einzigartige natürliche Landschaften vertreten.
Von Gulnaz Khan
Veröffentlicht am 12. Juli 2018, 13:38 MESZ

GÖBEKLI TEPE Im Südosten Anatoliens befindet sich ein großer prähistorischer Siedlungshügel, bei dessen Ausgrabung kreisförmige und rechteckige megalithische Strukturen aus T-förmigen Pfeilern zum Vorschein kamen. Archäologen vermuten, dass die Anlage zwischen 9.600 und 8.200 v. Chr. als heilige Stätte und womöglich als Schauplatz eines Totenkults diente.
Foto von Berthold Steinhilber, ReduxCHAÎNE DES PUYS Im Zentrum Frankreichs bilden Schlackenkegel und Lavadome die vulkanische Bergkette Chaîne des Puys. Deren geologische Formationen sind Zeugnisse der plattentektonischen Aktivität unter der Erdoberfläche.
Foto von Andia, Getty ImagesAASIVISSUIT-NIPISAT Das Inuit-Jagdgebiet Aasivissuit–Nipisat in Westgrönland beherbergt archäologische Stätten, Pfade und Siedlungen der Paläo-Eskimos und Inuit-Kulturen, die von 4.200 Jahre alten Jagdtraditionen und saisonalen Wanderungen zeugen.
Foto von Simon Dubreuil, Getty ImagesSANSA, BUDDHISTISCHE BERGKLÖSTER Die Sansa sind sieben buddhistische Bergklöster aus dem 7. bis 9. Jahrhundert, die über die südlichen Provinzen der koreanischen Halbinsel verstreut sind. Die heiligen Stätten verfügen über einen „madang“ – einen offenen Hof, der von vier Gebäuden eingerahmt ist. Diese Anordnung ist typisch für die Region.
Foto von UnescoBARBERTON MAKHONJWA-BERGE Der Barberton Greenstone Belt im Süden Afrikas ist ein Gebirgszug aus vulkanischem und Sedimentgestein. Die Formationen sind zwischen 3,25 bis 3,6 Milliarden Jahre alt und zählen zu den ältesten und besterhaltenen geologischen Strukturen der Welt.
Foto von Wikus de Wet, Getty ImagesFANJINGSHAN Der Fanjingshan ist der höchste Gipfel in den Wulingbergen Chinas. Den Buddhisten gilt der Berg als heilig. Er entstand vor etwa 65 Millionen bis zwei Millionen Jahren im subtropischen Klima der Region und bietet einer großen Vielzahl an Pflanzen und Tieren ein Zuhause. Zu den einheimischen Arten zählen auch die Tannenart Abies fanjingshanensis und die Graue Stumpfnase.
Foto von Zhou Wenqing, UnescoVIKTORIANISCH-GOTISCHE UND ART DÉCO-ENSEMBLES IN MUMBAI Während des 19. und 20. Jahrhunderts gab die Stadt Mumbai im Rahmen eines Stadtplanungsprojekts Bauten im Stile der viktorianischen Neogotik und Art déco in Auftrag. Die Entwürfe ließen auch indische Designs mit einfließen, wodurch ein einzigartiger Architekturstil namens Indo-Deco entstand.
Foto von Gareth Copley, Getty ImagesCHIRIBIQUETE NATIONALPARK Der Parque Nacional Natural Chiribiquete ist das größte Schutzgebiet Kolumbiens und gilt den Ureinwohnern der Region als heilig. Mehr als 75.000 Felszeichnungen aus 20.000 Jahren Menschheitsgeschichte an den Felsüberhängen des Tafelbergs zeugen von der langen Besiedlungsgeschichte der Region.
Foto von Steve WinterNAUMBURGER DOM Der Bau des eindrucksvollen Naumburger Doms begann bereits im Jahr 1028. Das Gotteshaus zeichnet sich unter anderem durch seine spätromanischen und frühgotischen Bauabschnitte aus.
Foto von Ullstein Bild, Getty ImagesKALIFATSSTADT MADĪNAT AZ-ZAHRĀ Die Palaststadt Medina Azahara im Süden Spaniens diente dem umayyadischen Kalifen von Córdoba im 10. Jahrhundert als Machtsitz und wurde später im Bürgerkrieg zerstört. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte man Reste der Straßen, Brücken und Kanalisation der Stadt wieder, die Archäologen wertvolles Wissen über die dort einst ansässige islamische Zivilisation vermittelten.
Foto von Christina Quicler, Getty ImagesVERBORGENE CHRISTLICHE STÄTTEN IN DER REGION NAGASAKI Auf der japanischen Insel Kyushu errichteten frühe christliche Missionare und Siedler zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert diverse Dörfer und Gotteshäuser. Sie praktizierten ihren Glauben im Geheimen, da das Christentum vom 17. bis 19. Jahrhundert in Japan verboten war.
Foto von Hemis, Alamy Stock PhotoARCHÄOLOGISCHE LANDSCHAFT DER SASSANIDEN Im Südosten der iranischen Provinz Fars zeugen die befestigten Anlagen und Paläste von Firuzabad, Bishapur und Sarvestan vom architektonischen und künstlerischen Stil des Sassanidenreichs, das von 224 bis 658 v. Chr. Bestand hatte.
Foto von Arnold Paira, ReduxTEHUACÁN-CUICATLÁN-TAL Kakteenwälder, Agaven, Yucca-Palmen und Eichen bedeckten das Tehuacán-Cuicatlán-Tal in Mexiko, auch als “Haus des Jaguars” bekannt. Neben dem Artenreichtum beherbergt das Tal auch archäologische Funde, die ein Beleg für frühe technologische Entwicklungen und die Kultivierung von Nahrungspflanzen sind.
Foto von Brian Overcast, AlamyDIE ANTIKE STADT QALHAT Im Osten des Oman zeugen die Überreste dieser befestigten Stadt von ihrer Vergangenheit als Handelshafen zwischen der arabischen Halbinsel, Ostafrika, Indien, China und Südostasien. Fast ein halbes Jahrtausend lang – vom 11. bis zum 15. Jahrhundert – war Qalhat ein bedeutendes Handelszentrum, bevor die Stadt zerstört wurde
Foto von Fausto Giaccone, ReduxARCHÄOLOGISCHER GRENZKOMPLEX HAITHABU UND DANEWERK Die Stätten aus dem ersten und zweiten Jahrtausend v. Chr. waren ein bedeutendes Handelszentrum zwischen Skandinavien und den im Süden angrenzenden Gebieten Nordeuropas. Die Straßen, Friedhöfe, Gebäude und Befestigungsanlagen liefern Archäologen wertvolle Einblicke in das Europa zur Wikingerzeit.
Foto von ALLIANCE, GETTY IMAGESIVREA Die Industriestadt Ivrea und ihre Fabriken wurden von den 1930ern bis in die 1960er von italienischen Architekten entworfen, um die Beziehung zwischen dem Industrialismus und dem Gebäudedesign zu verkörpern. Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Firma Olivetti in der Stadt gegründet, die Schreibmaschinen, Taschenrechner und Computer herstellt.
Foto von Maurizio Gjivovich, UnescoPIMACHIOWIN AKI Die Wälder und Feuchtgebiete des kanadischen Biosphärenreservats Pimachiowin Aki („Land, das Leben spendet“) sind ein Teil des traditionellen Landes der Anishinaabe. Die Häuser, Handelswege und Zeremonienplätze der Ureinwohner zeugen von einer langen Tradition des Respekts für alle Formen des Lebens und einer harmonischen Beziehung zwischen den Menschen und dem Land.
Foto von UnescoTHIMLICH OHINGA In der Region um den Viktoriasee in Kenia stehen die Überreste der Siedlung Thimlich Ohinga mit ihren Trockensteinmauern aus dem 16. Jahrhundert. Es ist das besterhaltene Beispiel für die Siedlungen der ersten Hirtengemeinschaften der Region.
Foto von Ephraim Mwangi, UnescoOASE AL-AHSA Die Dattelhaine, historischen Gebäude, Kanäle und Gärten der größten Oase Saudi-Arabiens zeugen von der menschlichen Besiedlung dieses Gebiets, die bereits in der Steinzeit begann.
Foto von Ipogea, UnescoBIKIN-FLUSSTAL (ERWEITERUNG) Das eigentümliche Wald- und Gebirgsgebiet ist eine Mischzone zwischen Taiga und subtropischer Vegetation, in der nördliche Arten wie Braunbär und Luchs auf südliche Arten wie Tiger und Isabellbär treffen.
Foto von Unesco