Galerie: Allein unter allen: Japans soziale Einsiedler
Veröffentlicht am 15. Jan. 2019, 14:58 MEZ

Riki Cook, 31, hat einen amerikanischen Vater und eine japanische Mutter. Seine Familie lebt größtenteils in Hawaii, er hingegen lebt allein in Japan. „Riki versucht immer, überdurchschnittlich gut zu sein“, schreibt Elan. Aber er habe Angst davor, Fehler zu machen.
Foto von Maika ElanFuminori Aoka, 30, hat seine Wohnung seit zwei Jahren nicht verlassen. „Er selbst sagt von sich, dass er ein großer Mann ist, der Außergewöhnliches tun könnte, aber er gebe nicht immer sein Bestes“, erklärt die Fotografin Maika Elan, die ihn zusammen mit einer Sozialarbeiterin besucht hat. „Er wechselt laufend seine Hobbys oder setzt sich neue Ziele und sagt, dass er sich mit der Zeit verrannt hat.“
Foto von Maika ElanDas ist das Zimmer von Shoku Uibori, 44, der seit acht Jahren ein Hikikomori ist. „Er war ein Geschäftsmann und hatte seine eigene Firma, die dann aber bankrottging. Er schließt sich tagsüber in sein Zimmer ein und liest. Nachts geht er manchmal raus, um Essen und andere Notwendigkeiten zu kaufen“, schreibt Elan.
Foto von Maika ElanAls Elan das Foto des damals 34 Jahre alten Ikuo Nakamura machte, lebte er schon seit sieben Jahren in seinem Zimmer.
Foto von Maika Elan„Mietschwester“ Oguri Ayako schreibt dem 41-jährigen Kobayashi Haruto einen Brief. Seit elf Jahren lebt er schon zurückgezogen. Auf dem Foto besuchte Ayako ihn das dritte Mal zu Hause. Da er sich weigert zu sprechen, schreibt sie ihm Briefe und legt sie vor seine Zimmertür.
Foto von Maika ElanJeden Samstag organisiert die gemeinnützige Organisation New Start ein Essen, bei dem die Hikikomori Kontakt zu den Mitarbeitern und ihren Kindern pflegen können – und auch zu anderen Betroffenen. Viele ehemalige Hikikomori kommen vorbei, um den Neuen zu helfen.
Foto von Maika Elan'Rental sister' Oguri Ayako talks to Ikuo Nakamura, 34, in August 2016. At the time, Nakamura had been in his room for seven years and Oguri had already been visiting him for several months. In a recent twist, Elan learned the two have since fallen in love. Nakamura now wants to be a 'rental brother,' helping other hikikomori come out of their seclusion.
Chuji, 25, ist seit drei Jahren ein Hikikomori. Er träumt davon, Opernsänger zu werden. Da er der älteste Sohn seiner Eltern ist, wollen sie aber, dass er im Familienunternehmen mitarbeitet. Ein Jahr lang hat er im Büro gearbeitet, aber durch den Stress bekam er Magenschmerzen. Er verglich seine Situation oft mit der seines jüngeren Bruder, der machen durfte, was immer er wollte. Das machte ihn wütend, was ihm noch mehr Schelten von seiner Familie einbrachte und ihn noch beschämter zurückließ. Er schloss sich in seinem Zimmer ein. Erst nach einem Jahr zwangen seine Eltern ihn, an einem Förderprogramm teilzunehmen.
Foto von Maika Elan