Galerie: Die Gewinner und Verlierer im Tierreich 2020
Für Feldhamster, Tintenfische und Lemuren war 2020 kein gutes Jahr. Zu diesem Schluss kommt die Naturschutzorganisation WWF in ihrer aktuellen Jahresbilanz. Doch es gibt auch Lichtblicke.
Veröffentlicht am 8. Jan. 2021, 11:13 MEZ
GEWINNER | Spitzmaulnashörner: Mitte der 90er Jahre waren die Bestände des Spitzmaulnashorns in Afrika auf 2.410 Exemplare eingebrochen. Durch Lebensraumschutz, Umsiedlungsprogramme und Anti-Wilderei-Arbeit stieg die Zahl der Tiere inzwischen auf immerhin 5.600 Tiere. Die Art gilt aber weiterhin als vom Aussterben bedroht.
Foto von Philippe Oberle, WWF
GEWINNER | Wisent: Vor fast 100 Jahren starb der letzte freilebende Wisent im Kaukasus. Mit Hilfe von Zuchtprogrammen und Wiederansiedlungsprojekten hat sich der Bestand in drei Gebieten des russischen Kaukasus inzwischen auf 160 Tiere erhöht. Im Jahr 2016 waren es lediglich 105.
Foto von Mikhail Dronov
Rückkehrer: In der Roten Liste wird der Elch nicht mehr als „ausgestorben oder verschollen“ eingestuft, sondern als „extrem selten“.
Foto von Ralph Frank
GEWINNER | Kegelrobbe: Als angeblicher Konkurrent der Fischer wurde Deutschlands größtes Raubtier einst nahezu ausgerottet. Inzwischen gelten strenge Schutzbestimmungen. Allein auf Helgoland wurden im letzten Jahr mehr als 500 Junge geboren – ein neuer Rekord. Auch in der Ostsee erholen sich die Bestände. Wurden dort Anfang der 80er Jahre etwa 2.500 Tiere gezählt, sind es heute wieder 38.000.
Foto von Philipp Kanstinger, WWF
GEWINNER | Seegurken: In Asien gelten die schlauchförmigen Tiere als Delikatesse. Nachdem die Bestände um zwischenzeitlich bis zu 90 Prozent eingebrochen waren, wurden nun drei Arten in das Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen. Wissenschaftler hoffen, dass sich dies auch positiv auf das marine Ökosystem auswirkt: Seegurken beugen der Versauerung der Meere vor, indem sie den Sand reinigen und so den pH-Wert am Meeresgrund erhöhen.
Foto von Philipp Kanstinger, WWF
VERLIERER | Australische Tiere: Nach Angaben des WWF waren fast drei Milliarden Wirbeltiere von den verheerenden Buschbränden in Australien betroffen. Neben den Koalas sind auch andere Arten wie die kaum bekannte Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus in höchster Not. Möglicherweise gibt es nur noch weniger als 50 Exemplare des kleinen Säugetiers.
Foto von Robert Styppa
Der Feldhamster steht seit 2020 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere.
Foto von Martina Umlauft, WWF
VERLIERER | Lemuren: Madagaskars charakteristische Affen sind in großer Gefahr. Ihre Wälder werden gerodet und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Auch die direkte Jagd lässt die Bestände schrumpfen. Von den 107 heute noch lebenden Lemurenarten sind 103 bedroht.
Foto von Uwe Johannsen, WWF
VERLIERER | Störe und Löffelstöre: Mit dem Schwertstör gilt nun der erste Vertreter der Störe in der Neuzeit als ausgestorben. 85 Prozent der Arten sind bedroht. Dammbauten versperren den urtümlichen Fischen den Weg zu ihren Laichgebieten. Zudem werden unzählige Störe wegen ihres Fleisches und ihrer Eier (Kaviar) gefangen.
Foto von Andreas Eistert, WWF
VERLIERER | Tintenfische und Makohaie: Eigentlich könnten die Tintenfische zu den Gewinnern der Klimakrise zählen. Doch der Appetit auf Kopffüßler wächst. Allein im Indischen Ozean nahm die Zahl der unregulierten Tintenfisch-Fischereien laut WWF in den letzten fünf Jahren um 830 Prozent zu. Auch die schnellsten Haie der Welt sind zu Gejagten geworden –wegen ihres Fleisches und der Flossen. Die nordatlantische Population des Kurzflossen-Makos etwa sei so überfischt, dass es fünf Jahrzehnte dauern könnte, bis sie sich erholt.
Foto von Dr. Heinz Klöser, WWF