Galerie: Phänologie: Was Pflanzen uns über die Jahreszeiten verraten
Beginn der Blüte oder erste bunte Blätter – bestimmte Veränderungen in der Natur zeigen uns, wann welche Jahreszeit beginnt. Das ist die Grundlage der Phänologie, einer Wissenschaft zum Mitmachen, die auch für die Klimaforschung immer wichtiger wird.

Der Vorfrühling beginnt, wenn die Kätzchen der Haselsträucher stäuben. Diese Leitphase unterliegt großen Schwankungen, mit wenigen Ausnahmen trat sie in den letzten zehn Jahren jedoch immer merklich früher ein, als es dem langjährigen Mittel entspricht. Darunter leiden vor allem Allergiker.
Auch blühende Schneeglöckchen sind Boten des Vorfrühlings. Das früheste Eintreten dieser Leitphase wurde Mitte Dezember beobachtet, in manchen Regionen blühen Schneeglöckchen aber auch erst im März.
Die Forsythienblüte ist ein deutlich sichtbares Zeichen für den Beginn des Erstfrühlings. Ihr verdankt der Deutsche Wetterdienst eine der längsten Datenreihen: Seit dem Jahr 1945 steht eine Forsythie in Hamburg unter phänologischer Beobachtung.
Mit der Apfelblüte hält der Vollfrühling Einzug – und das in manchen Naturräumen inzwischen im Schnitt zwei Wochen früher, als es dem langjährigen Mittel entspräche.
Das phänologische Zeichen für den Spätherbst ist die herbstliche Blattfärbung der Stieleichen. Viele andere Laubgehölze werfen nun bereits ihre Blätter ab – die Vegetationsruhe bahnt sich an.
Mit der Blüte des Schwarzen Hollunders setzt der Frühsommer ein. Auch Gräser blühen jetzt verstärkt – die Hauptsaison für Heuschnupfen hat begonnen.
Die Linde blüht – der Hochsommer beginnt. Auch diese phänologische Jahreszeit startet heute früher: Laut langjährigem Mittel fängt der Hochsommer etwa Anfang Juli an, in den Jahren 1991 bis 2021 war es meist aber schon etwa Mitte Juni soweit.
Der Spätsommer ist eröffnet, wenn der Frühapfel zum ersten Mal gepflückt werden kann und die Eberesche Früchte trägt. Gegen Ende des Spätsommers setzt die Heideblüte ein und verwandelt die Heidegebiete in ein Blütenmeer. Im Vergleich zum langjährigen Mittel mit 22 Tagen hat diese phänologische Jahreszeit in den letzten zwanzig Jahren ihre Dauer um fünf Tage verlängert.
Reife Kornelkirschen stehen für den Beginn des Frühherbsts. In der Landwirtschaft ist es Zeit für die Aussaat, wobei der Winterraps-Bestellung den Anfang macht. Die Aussaat der Wintergerste folgt auf die Ernte der ersten Birnen.
Wenn die Rosskastanien von den Bäumen fallen ist klar: der Vollherbst hat begonnen. Die Obstbauern beenden jetzt die Erntesaison mit dem Pflücken der spätreifenden Äpfel, in den Weinanbaugebieten ist die Lese jetzt in vollem Gange. Gegen Ende des phänologischen Vollherbstes erhalten Laubgehölze – mit wenigen Ausnahmen – ihre bunten Blätter.
Mit dem Nadelfall der Lärche ist der phänologische Winter gekommen, der heutzutage zwar etwas später eintritt, dessen Dauer sich jedoch im Vergleich zum langjährigen Mittel nicht verändert hat. Ist er abgeschlossen, beginnt für die Pflanzen die Winterruhe. Diese hat sich inzwischen stark verkürzt: Von 120 Tagen im langjährigen Mittel zu nur 101 Tagen in den letzten zwanzig Jahren.
