Tohoku: Japans geheimer Garten

Traumstrände und Traumgärten, leuchtend blaue Seen und traditionelles Theater – wer die perfekte Mischung aus spektakulärer Natur und Jahrhunderte alter japanischer Kultur sucht, sollte die Region Tohoku unbedingt als zukünftiges Reiseziel einplanen.

Von National Geographic & Tohoku Tourism
Veröffentlicht am 9. Nov. 2020, 08:53 MEZ
Der Hirosaki Park.

Der Hirosaki Park.

Foto von Hirosaki City

Es gibt viele Gründe, warum Japan eines der interessantesten Länder der Welt ist: Die faszinierende Tradition, das pulsierende Leben Tokios, die blühenden Kirschbäume im Frühjahr. Ein Geheimtipp ist das schon lange nicht mehr: Der Tourismus in dem Inselstaat boomt, in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl internationaler Besucher auf 32 Millionen vervierfacht.

Eine Region jedoch ist von dem Run der vergangenen Jahre so gut wie unberührt geblieben: das im Norden der Hauptinsel Honshu liegende Gebiet Tohoku. Es umfasst mit rund 67.000 km2 circa die Fläche Bayerns und besteht aus sechs der 47 Präfekturen des Landes: Aomori, Akita, Iwate, Yamagata, Miyagi und Fukushima.

Galerie: Tohoku

Dort hatte man in den vergangenen Jahren andere Sorgen als den Tourismus: Nach einem der stärksten Erdbeben der Geschichte Japans und dem nachfolgenden Tsunami waren 2011 große Teile der Region zerstört. Seitdem wurde massiv investiert, ein neuer Nationalpark eröffnet und eine neue Schnellstraße gebaut, die die lange isolierte Küste leicht erreichbar macht.

Seit 2017 verbindet auch der Luxus-Nachtzug Shikishima die Region mit Tokio. In ihm kann man die Natur der Region (die 18% der Landesfläche Japans ausmacht) ganz bequem vom Sessel aus ansehen und erleben. Pünktlich zum Start der Olympischen Spiele in Tokio, die auf Grund der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben wurden, ist Tohoku auferstanden aus den Trümmern – wie der Phoenix, der das Logo der Region ziert. Und es gibt zahlreiche Gründe, warum man das bestgehütete Geheimnis des japanischen Tourismus so bald wie möglich besuchen sollte.

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    Einer von ihnen: die unvergleichliche Natur. Menschenleere Traumstrände, heiße Quellen in einzigartigen Landschaften, beeindruckende Vulkane, Kraterseen wie Okama und Goshikinuma, die man zu Fuß umwandern kann. Zu den bekanntesten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten gehören die rund 260 Kieferninseln der Bucht Matsushima. Der 2019 eröffnete Nationalpark Michinoku Coastal Trail bietet für Wanderfans eine 1.000 Kilometer lange Trekkingroute entlang der Pazifikküste.

    Auch japanische Kultur kann man in Tohoku hautnah erleben: In den Städten locken perfekte Gärten mit traditioneller Architektur, und auch das Erbe der Samurai ist sicht- und erlebbar. Wem das noch zu urban ist, der kommt beim Training mit Bergmönchen auf seine Kosten.

     

    Ein Training der Bergmönche in Dewa Sanzan.

    Foto von Haguro Tourist Association

    In Tohoku hat die Globalisierung noch wenig Spuren hinterlassen: Rund 80% der Unternehmen sind Familienunternehmen. Ob die traditionellen Ryokan-Hotels, Sake-Produzenten, Fischer oder Bauern: Die Betriebe und ihr Know-how werden in der Familie weitergeben, teilweise bis in die 34. Generation. Wer nach Tohoku reist, hilft dabei, die Jahrhunderte alten Traditionen am Leben zu halten.

    Auch in punkto Ökotourismus liegt Tohoku vorn: Es gibt hier nicht nur Vulkane, sondern auch Geothermiewerke. Viele Unterkünfte und Unternehmen werden mit sauberer Energie betrieben.

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    Dass die Region bei vielen Reisenden bislang unter dem Radar lief, hat übrigens nicht nur den Vorteil, dass man sich an den Traumstränden teilweise alleine wiederfindet: In Zeiten nach Corona ist es auch gesundheitlich ein Vorteil. Dies gilt auch für die Nachbar-Präfektur Niigata, die sich perfekt für einen Abstecher von Tohoku aus eignet und – gerade für die Post-Corona-Zeit – eine ideale Alternative zum überfüllten Kyoto ist. Umgeben von Reisfeldern, Bergen und dem Ozean kann man hier Natur und Kultur genießen.

    Die Insel Orandajima.

    Foto von Toru Hanaï

    Die Hauptstadt Niigata City beherbergt eines der drei berühmten Geisha-Viertel des Landes, das vom Tourismus noch unberührter geblieben ist als die beiden anderen in Tokio und Kyoto. Wer eine No-Theateraufführung sehen will, eine Kunstform mit 1.000-jähriger Geschichte, sollte mit der Fähre auf die Insel Sado fahren. Sie ist nur eine Stunde vom Hafen Niigata entfernt und wurde lange von aristokratischen und kulturellen Exilanten bewohnt.

    Die Niigata Furumachi Geigi (Geisha).

    Foto von Niigata City

    Ein Grund, warum die alte Kultur und Traditionen nirgendwo besser bewahrt wurde als dort: Heute findet man ein Drittel der No-Theater des Landes auf Sado. Während der warmen Jahreszeit finden die Aufführungen von Einheimischen auf den alten Freiluftbühnen statt, oft kostenlos oder zu sehr niedrigen Preisen. Es gibt kaum einen besseren Ort in Japan als Niigata, um diese traditionellen Künste in authentischer Umgebung zu erleben.

    Die Auferstehung Tohokus soll 2021 mit der Eröffnung der Olympischen Spiele gefeiert werden. Der berühmte Fackellauf wird in der Region starten und durch einige der schönsten Dörfer führen. Die Flamme lodert schon heute in den Herzen seiner Einwohner und soll nach den Spielen als „Leuchtfeuer der Hoffnung für die Welt und des Lichts am Ende des Tunnels (der Pandemie)“ in Tohoku weiterbrennen.

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