Exotisch schlafen
Die spektakulärsten Hotels und Unterkünfte weltweit: Wir zeigen fünf Highlights (und noch mehr in der Juli 2021-Ausgabe des NATIONAL GEOGRAPHIC TRAVELER Magazins!)
Das Kruger Shalati ist ein Luxushotel in einem umgebauten Zug. Auf einer Brücke stehend, bietet es einen einzigartigen Ausblick auf den südafrikanischen Kruger-Nationalpark.
Meist bleiben uns vom Urlaub tolle Städte, Strände und Landschaften in Erinnerung. Neue Begegnungen oder die gemeinsame Zeit mit geliebten Menschen. Vielleicht auch kulinarische Spezialitäten und der einladende Spa-Bereich eines Resorts. Wenn wir nach Jahren an diese schönen Momente zurückdenken, spielt der Schlafplatz meist eine untergeordnete Rolle. Schlichte Hotelzimmer verblassen schnell im Gedächtnis. Dabei könnte die Unterkunft eine genauso prägnante Rolle spielen wie das Ziel selbst. Ganze 56 Prozent der Befragten geben laut einer Studie der Hotelkette Hilton an, dass sie wegen der Reisebeschränkungen durch Corona die Möglichkeit vermissen, Neues zu erleben. Was liegt da näher, als nach dem Ende der Pandemie endlich wieder die Welt zu erkunden und den Urlaub so zu gestalten, dass wir allein schon aufgrund der ausgefallenen Schlafmöglichkeit noch Jahre später davon erzählen werden? Unterkünfte, die bereits für sich genommen Fotomotiv und Reiseziel in einem sind? Im folgenden Artikel stellen wir einige davon vor (und in der Juli 2021-Ausgabe von NATIONAL GEOGRAPHIC TRAVELER noch einige mehr!):
1. Zug-Hotel auf der Brücke: Kruger Shalati, Südafrika
Einen Zug zu einem Hotel zu machen, wäre für sich schon eine ausgefallene Idee. Noch spektakulärer wirkt das Kruger Shalati in Südafrika, eine zu einem Luxushotel umfunktionierte Eisenbahn aus 24 Waggons. Auf der Selati-Brücke gelegen, bietet es zusätzlich einen kilometerweiten Ausblick auf den Kruger-Nationalpark und den darunter fließenden Sabie, an dem Nilpferde, Büffel und Elefanten ihren Durst stillen. Schon beim Aufwachen können die Hotelgäste die Sicht auf die Natur durch die großen Panoramafenster in den Schlafzimmern genießen. Nachmittags geht es per Geländewagen auf eine Tour in den Nationalpark. Bei der Rückkehr trinkt man im Lounge-Wagen Cocktails oder entspannt auf dem Pooldeck. Innen sind die Zimmer in edlen afrikanischen Designs gestaltet und mit Handwerkskunst aus lokaler Herstellung geschmückt. Das Kruger Shalati ist damit eines der außergewöhnlichsten Hotels der Welt, frisch eröffnet im Dezember 2020.
DZ ab 683 Euro, krugershalati.com
Die Free Spirit Spheres in Kanada sind ein bewohnbares Kunstwerk aus filigraner Handarbeit.
2. Meditativ in den Wäldern: Free Spirit Spheres, Kanada
Die kanadische Pazifikküste mit ihren endlosen Nadelwäldern vor beeindruckender Bergkulisse ist ein idealer Ort für spirituelle Erfahrungen. Das dachte sich der Erfinder und Architekt der Free Spirit Spheres, Tom Chudleigh. In Handarbeit fertigte er drei einzigartige kugelförmige Schlafräume, die auf Vancouver Island in drei bis vier Meter Höhe an Seilen in den Bäumen aufgehängt sind. Wenn der Wind über den Wald geht oder sich eine Person in der Kugel bewegt, schwingt diese mit. Dies entspricht der Intention des Erfinders: Die sphärischen Kapseln fügen sich ohne feste Abgrenzungen durch harte Kanten und Ecken ganz natürlich in den Wald ein. Über eine Wendeltreppe gelangt der Besucher zu seiner Wohnkugel. Drinnen erwartet ihn ein schlichtes, elegantes Design aus multifunktionalen Möbeln, die wie die Kugel selbst maßgeschneidert und in Handarbeit gefertigt sind. Architektonisch vereint das Haus mit seinen rund gebogenen Materialien die Konstruktionsmerkmale eines Baumhauses mit dem Bootsbau.
DZ ab 227 Euro, freespiritspheres.com
Die Hausboote befinden sich auf dem Fluss Tagliamento, etwa zwei Kilometer vor dessen Mündung in die Adria.
3. Entspannung im Hausboot: Marina Azzurra Resort, Italien
Die 29 Hausboote des Marina Resorts spiegeln mit ihren sanften Grün- und Blautönen die Ruhe und Verbundenheit mit dem Wasser wider. Dezente Wellen und eine leichte Brise von der nahe gelegenen Adria geben dem Aufenthalt in den komfortablen und geräumigen Booten ein gemütliches Flair. Mit ihren schrägen Dächern sind sie den typischen Hütten der venetianischen und friaulischen Fischer nachempfunden, außerdem wie richtige Häuser ausgestattet mit Wohn- und Schlafzimmern sowie Bad, Ess- und Kochbereich und eigener Terrasse. In der Mitte des Resorts ankert das 40 Meter lange Clubhouse, in dem die Gäste Frühstück und Abendessen bekommen und an Ausflugsfahrten teilnehmen können. Mit Sportangeboten wie Tennis, Volleyball, Kanufahren und einem eigenen Spielplatz ist die Anlage familienfreundlich ausgelegt. Und für alle, die doch mal an Land gehen möchten, bietet die nahe gelegene Stadt Bibione Sandstrände, Thermal- und Spa-Angebote.
Boot ab 127 Euro, marinazzurraresort.com
Die Beach Bubble auf den Malediven ist ein traumhafter Ort, um romantische Sonnenuntergänge zu genießen.
4. Blase im Korallenatoll: Finolhu Beach Bubble, Malediven
Das Baa Atoll im Indischen Ozean ist der natürliche Lebensraum für 1200 verschiedene Riffarten – und ein geschütztes Biosphärenreservat der Unesco. Bei ganzjährig sommerlichen Temperaturen ist es ein traumhafter Spot für Tauchausflüge oder eine Nacht am Sandstrand. Äußerst komfortabel ist ein solches Erlebnis in einer eigenen Strand-Bubble auf der Insel Kanufushi möglich. Diese Schlafkugel liegt am Ende einer lang gestreckten Sandbank. Wer hier herkommt, genießt in aller Ruhe das Rauschen des Ozeans und den Blick in den Sternenhimmel direkt aus dem Doppelbett. Morgens erwartet die Gäste ein privates Strand-Barbecue. Danach gibt es im nahe gelegenen Luxusresort zahlreiche Wassersportangebote wie Jetski-Fahren, Kitesurfing oder Segeln. Professionelle Tauchlehrer bieten Kurse und Ausflüge zu den Korallenriffen an. Abends verlocken kulinarische Spezialitäten bei einem arabischen Grill oder in einem Krabbenrestaurant, ehe es mit einem exotischen Cocktail zurück zur Strand-Bubble geht.
Ab 800 Euro, finolhu.com
Der alte Lastenkran in der Hamburger HafenCity vereint Komfort mit der Nostalgie der Seefahrt.
5. Schrullig in der HafenCity: Hafenkran Hamburg
Ein alter Lastenkran ist ein schwimmendes Hotel mit Blick auf die Elbphilharmonie. Im unteren Teil des Schiffes befindet sich Harrys Hafenbasar, ein kleines Museum mit exotischen bis bizarren Seemannsschätzen aus aller Welt. Darüber, im Kranhäuschen, liegt die kaum weniger ungewöhnliche Unterkunft. Fast jedes Einrichtungsstück ist ein Unikat aus den vergangenen Zeiten der Kranführer. So gibt es eine Bar mit lederner Chaiselongue, die nahtlos übergeht in den Spa-Bereich aus Dusche mit gläsernem Kamin. Eine steile Eisentreppe führt ins Schlafzimmer, wo die einstige Führerkabine als Aussichtspunkt dient. Mitten in der HafenCity ist die Lage des Schiffs ideal für Stadtausflüge aller Art.
Ab 390 Euro, floatel.de
Dieser Artikel erschien - in voller Länge und mit vielen weiteren exotischen Hoteltipps! - in der Juli 2021-Ausgabe des deutschen NATIONAL GEOGRAPHIC TRAVELER Magazins. Keine Ausgabe mehr verpassen und jetzt ein Abo abschließen!