Kroatiens Perle: 6 Tipps für ein Wochenende in Istrien
Die Halbinsel im Nordosten Kroatiens ist ein wohltuender Gegensatz zu den hektischen Hotspots im Süden – mit versteckten Orten an der Küste, Bergspitzen aus Kalkstein und einer spannenden Geschichte.
Die mittelalterliche Stadt Rovinj ist ein Must-See für alle Besucher Iskriens. Das Zentrum der Stadt bildet die barocke Kirche St. Euphemia.
Wer sich irgendwo zwischen Fažana und Umag an die Küste stellt, während das Meer über den Kies schwappt und Familien sich leise unterhalten, versteht es sofort: Diese knapp 100 Kilometer lange Halbinsel, die wie die Spitze eines Dreiecks ins Mittelmeer ragt, unterhalb von Slowenien und der nordöstlichen Ecke Italiens – das ist Kroatien in bester, gemütlicher Form. Es gibt zwar kleinere Orte und eine Stadt, Pula, an der Westküste, wo das Meer im Schatten eleganter Hotels auf die Küste trifft, aber wenn man sich ins Landesinnere wagt, zeigt die Region ihr rustikales Herz. Hier verstecken sich Weingüter und Trüffelfarmen in der Landschaft, erheben sich Berge am Horizont. Es ist leicht, Istrien zu erkunden, da das Leben so gemächlich ist. In einer Stunde fährt man vom südlichen Ende der Halbinsel bis nach Norden. So hat man Zeit, um die Sehenswürdigkeiten zu entdecken – von stillen Inseln über römische Ruinen bis zu den Terrassen von Restaurants
Tag 1: Städte und Strände
Vormittag: Die Stadt Poreč an der Westküste floriert seit gut drei Jahrtausenden aufgrund ihres Naturhafens. Das historische Highlight ist die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jahrhundert, seit 1997 Unesco-Welterbe. Das Zentrum der Stadt erstreckt sich im Schatten dieser berühmten Kirche, und die Strandpromenade Obala Maršala Tita ist ideal für einen entspannten Spaziergang. Nicht verpassen sollte man auch den Hauptplatz, Trg Marafor. Das „Romanische Haus“ darauf stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Nachmittag: Ab an den Strand! Je weiter südlich, desto weniger ist los: In Marić, gleich hinter dem Dorf Barbariga gelegen, kann es passieren, dass man den Strand ganz für sich alleine hat. Laguna Stella Maris in der Nähe von Umag zieht mit der ruhigen, geschützten Lagune und Liegestühlen auf dem Kies die Familien der Region an. Wenn hier zu viel Trubel herrscht, fährt man noch weiter Richtung Norden nach Kanegra. Der Strand ist kaum durch die Bäume zu sehen und der Ausblick international: Das gegenüberliegende Portorož gehört zu Slowenien.
Abend: Rovinj ist Istriens Aushängeschild. Das malerische Städtchen besteht aus engen Gassen und Häusern, unter denen Passanten hindurchgehen. Alle Wege führen nach oben, zur Kirche St. Euphemia, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und deren barocke Fassade so eindrucksvoll ist, dass man den Panoramablick über die orangefarbenen Hausdächer und das Meer ringsherum kurz links liegen lässt. Zum Abendessen empfiehlt sich ein Besuch im La Puntulina: Das elegante Restaurant serviert wunderbar frische Meeresfrüchte.
Die spektakuläre römische Arena in Pula, die aus dem 1. Jahrhundert stammt, ist eines der besten Beispiele eines Amphitheaters außerhalb von Rom. Noch heute finden regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte oder Filmvorführungen dort statt.
Tag 2: Inseln und Berge
Vormittag: Mit der Fähre fährt man etwas mehr als drei Kilometer zu den Brijuni-Inseln, die seit 1982 Naturschutzgebiet sind. Veliki Brijun ist die größte der 14 Inseln. Am besten leiht man ein Fahrrad aus und strampelt hoch zum BrijuniCretaceous-Park. Hier ist eine Reihe von Dinosaurier-Fußabdrücken erhalten, die in den Felsen am Wasser versteinert sind. Nicht weniger eindrucksvoll ist Verige, eine hufeisenförmige Bucht mit einer römischen Villa aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Fähren legen etwa alle 90 Minuten von Fazana ab.
Nachmittag: Zurück auf dem Festland, geht es ins Innere Istriens, die herrlich bergige Kulisse für die glitzernde Küste. Die Fahrt von Pula nach oben durch die Kalksteingipfel der Učka-Gebirgskette ist abenteuerlich. Der Weg steigt kontinuierlich an durch Pazin und Lupoglav, vorbei an beeindruckenden Landschaften. Der Naturpark Učka war eines der ersten Projekte Kroatiens, nachdem das Land aus dem ehemaligen Jugoslawien entstanden war. Er wurde 1999 eröffnet und besteht aus kilometerlangen bewaldeten Berghängen und zahlreichen Wanderrouten.
Abend: Die Straße, die sich zur Ostküste der Halbinsel herunterschlängelt, führt zu zahlreichen Dörfern. Eines davon ist Mošćenička Draga mit einem steinigen Strand und einer Handvoll Restaurants. Dazu gehört die Konoba Zijavica, wo Thunfischtartar und Ähnliches an Tischen direkt neben dem Kies serviert wird. Das Dorf Lovran im Norden ist genauso sehenswert: Über seinem Labyrinth an Gassen erhebt sich der gelbe Turm der St.-Georgs-Kirche. Wer hier länger bleiben möchte: Es gibt gute Hotels, schöne Parks und jede Menge quirliger Restaurants.
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