Perle des Atlantiks: 5 Tipps für einen Trip nach Madeira
Die Kulisse aus Vulkangipfeln, Wasserfällen und Lagunen ist längst legendär. Nun locken auch neue Hotels und spannende Abenteuertouren Besucher auf die portugiesische Insel.
Madeira ist bekannt für seine Felsformationen und Terrassenhänge. Eine neue Infrastruktur hat die Insel verändert und hilft ihr, den Ruf als zwar sonnige, aber etwas behäbige Insel loszuwerden.
Madeira hat sich verändert: Vor ein paar Jahren bekam die autonome portugiesische Region in den subtropischen Gewässern vor Nordwestafrika ein Netz lang erwarteter Autobahnen. Diese verschlungenen Straßen haben die bewaldeten Gipfel und die wilde Nordküste der Insel für Besucher erschlossen – vorher konzentrierte man sich auf die Hauptstadt Funchal im Süden, beliebt bei Kreuzfahrtschiffen. Die Infrastruktur ermöglichte es Madeira, seinen Ruf als zwar sonnenverwöhnte, aber etwas behäbige Insel loszuwerden: Bei einem Besuch präsentiert es sich als Zentrum für neue Abenteuertouren, die die natürlichen Reichtümer der Insel nutzen. Das ganzjährig gemäßigte Klima, artenreiche Gewässer, Surfspots und verschlungene Bergpfade bieten Action pur, inmitten der Weinberge und Bananenplantagen haben sich Designhotels und ausgefallene Restaurants angesiedelt. Und trotzdem sind es immer noch die stolzen Traditionen, die eine Reise prägen: farbenfrohe Gerichte mit butterweichem Schwarzem Degenfisch und gekochter Banane in Passionsfruchtsoße. Becher mit Poncha, dem beliebten lokalen Punsch. Und ausgelassene Feste zu jedem Anlass und zu jeder Jahreszeit. Auch im Winter ist Madeira eine Reise wert: Die Feierlichkeiten zu Weihnachten tauchen die Insel in ein festliches Gewand, und das Silvesterfeuerwerk wurde vom Guinness-Buch der Rekorde mehrfach als das größte der Welt ausgezeichnet.
Mit dem Geländewagen zu den schönsten Aussichtspunkten
Die Insel erkundet man am besten in einem offenen Geländewagen. Ein Dutzend Unternehmen bietet Touren in kleinen Gruppen an und holt Reisende direkt von ihren Hotels ab. Ein Halbtagesausflug könnte den Lorbeerwald von Fanal (Unesco-Weltnaturerbe), den Aussichtspunkt Lombo do Mouro und die Lavapools in Porto Moniz zum Ziel haben. Buchen Sie bei Madeira Mountain Expedition oder True Spirit, deren Führer Sie mit Infos und Tipps für den Rest Ihres Aufenthalts versorgen. Im Nordosten von Madeira lohnt sich ein Stopp im eleganten Hotel Quinta do Furão. Von der Terrasse des Restaurants hat man einen der schönsten Ausblicke auf die Klippen der Insel.
Amphitheater und Puddingäpfel in der Hauptstadt
Funchal – Madeiras kompakte Hauptstadt, in der fast die Hälfte der Bevölkerung lebt – liegt in einem natürlichen Amphitheater an der Südküste und ist das Zentrum der Insel. Neben einer Reihe kleiner Museen und historischer Gebäude ist der Markt mit seinen Jugendstilund Art-déco-Einflüssen der wichtigste Anziehungspunkt für Reisende. Bewundern Sie Blumen und exotische, lokal angebaute Früchte, von Puddingäpfeln aus den Anden bis zu Pitangas aus Brasilien – Zeichen von Madeiras Handelsvergangenheit. Fahren Sie mit der Seilbahn zum Tropischen Garten Monte Palace hinauf, einem Wunderland aus Blüten, Farnen und Bäumen.
Wasserfall-Wanderungen
Aus der Ferne sehen die Hänge Madeiras aus wie von horizontalen Linien zerschnitten. Dabei handelt es sich um ein über 2000 Kilometer langes Netz von Aquädukten (Levadas). Schnüren Sie Ihre Wanderschuhe und nehmen Sie an einer geführten Privat- oder Gruppentour mit Adventure Kingdom teil, bei der Sie während der Wanderung botanische und historische Einblicke erhalten. Zu den landschaftlich reizvollsten Levadas gehören die Rabaçal 25 Fountains, die Levada do Rei und die Levada do Alecrim, die von Wasserfällen und Ausblicken auf das Tal unterbrochen werden. Man kann auch auf eigene Faust losmarschieren, da viele der Routen gut ausgeschildert sind.
Bootsfahrten an der Seite von Delfinen
Gehen Sie morgens am Hafen von Calheta an Bord eines traditionellen Schoners des Anbieters Lobosonda. Mehr als ein Dutzend Walarten tummeln sich in Madeiras Gewässern, darunter Blau-, Pott- und Brydewal, aber auch Delfine und Meeresschildkröten – die mitfahrenden Meeresbiologen geben einen Überblick über die lokale Artenvielfalt und die Geschichte des Meeres. Eine Halbtagestour bietet außerdem tolle Ausblicke über die Insel mit ihren grünen Gipfeln und steilen, schwarzen Klippen. Andere Anbieter fahren von Funchal oder Machico ab. Es gibt auch geführte Touren für Sportfischer und Katamaranfahrten bei Sonnenuntergang.
Abendessen auf den Terrassen der Insel
Madeirische Architekten und Gastronomen haben die Kunst der hoch über dem Meer gelegenen, auf den Sonnenuntergang ausgerichteten Terrassen perfektioniert. Wenn Sie gehobene Küche in schickem Ambiente genießen möchten, reservieren Sie einen Tisch im Gartenrestaurant des Hotels Ponta do Sol oberhalb des gleichnamigen Dorfes oder im neu eröffneten Socalco Nature Hotel über dem Strand und den Docks von Calheta. In der Surfer-Bar Maktub im Fischerdorf Paúl do Mar ist die Party immer im Gange. Besitzer Fábio Afonso zaubert hier, nur wenige Meter vom Wasser entfernt, Meeresfrüchte-Teller mit frischen Zutaten.
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