Legendäre Kulissen: Wie Schottland Disney inspiriert hat

Schottland ist ein Land voller Geschichten. Die pittoresken Landschaften und unverwechselbaren Städte sind die perfekte Kulisse für die menschliche Fantasie – und wurden so schon oft zur Inspiration für Filmschaffende.

Die Eildon Hills in den Scottish Borders – eine Region voller Legenden und Sagen.

Foto von Acacia Johnson
Von Jamie Lafferty
Veröffentlicht am 20. März 2024, 16:05 MEZ

Atemberaubende Wildnis und einzigartige architektonische Bauwerke: Im Laufe der Jahre haben die Filme und Fabeln von Disney immer wieder Einzug in Schottland gehalten und schottische Städte und Landschaften in fiktive Gewänder gehüllt. Innerhalb der schottischen Grenzen haben Filmschaffende fast jede vorstellbare Welt kreiert: von Geschichten aus dem Mittelalter über düstere Science-Fiction bis hin zu festlichen Paraden in „New York“. So hat das enge Band zwischen Schottland und Disney in den vergangenen Jahrzehnten einige der eindrucksvollsten Bilder im umfangreichen Filmkatalog des Medienunternehmens hervorgebracht.

Egal, ob animiert oder real verfilmt: Schottland war Inspirationsquelle für unzählige heißgeliebte Disney-Klassiker. Das macht das Land zu einem spannenden Reiseziel für Filmliebhaber*innen: Besuchende können hier auf den Spuren ihrer liebsten Disney-Figur wandeln und ihre eigenen zauberhaften Geschichten erleben.

Indiana Jones in den Straßen von Glasgow

Glasgow wurde im Laufe der Zeit schon oft in US-amerikanische Städte verwandelt, doch bei keinem Projekt wurde so viel Mühe auf diese Transformation verwendet wie für den Film Indiana Jones und das Rad des Schicksals aus dem Jahr 2023. Für eine aufwändige Paraden- und Verfolgungsszene wurde die Innenstadt in das New York der Sechzigerjahre zurückversetzt. Wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man im Film beliebte Glasgower Orte wie die St Vincent Street, den George Square und die Cochrane Street erkennen – vorausgesetzt, man lässt sich nicht von Dr. Jones ablenken, der auf dem Rücken eines Pferdes durch die Szene reitet. Glasgow hat nicht nur eine attraktive Mischung aus gotischer und viktorianischer Architektur zu bieten, sondern ist auch das Zuhause des schottischen Films: Jedes Frühjahr wird hier das Glasgow Film Festival veranstaltet.

Ein bekanntes Gesicht: Indys Vater war – natürlich – ein Schotte. Im Film verkörperte ihn die inzwischen verstorbene Schauspiellegende Sean Connery.

BELIEBT

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    Ob Archäologe oder nicht – Glasgows filmreife Architektur und seine gastfreundlichen Einwohner laden jeden dazu ein, den Charme der Stadt zu erkunden.

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    Thor in den Scottish Borders

    Eigentlich sieht Thors Körper aus wie gemeißelt. Doch in New Asgard, der neuen Heimat der Asen, sind die ikonischen Bauchmuskeln des Gottes des Donners unter einem Bierbauch verborgen. Diese Szenen in Avengers: Endgame wurden in dem schottischen Dorf St Abbs gedreht. Sie zeigen Thor an einem Tiefpunkt seiner fantastischen Geschichte, doch für viele Avengers-Fans gehören sie zu den lustigsten Momenten der Filmreihe. Und auch bei den Schotten selbst kommt die humorvolle Darstellung des blonden Gottes, der sich seinen Ausschweifungen in den Scottish Borders hingibt, gut an. 

    St Abbs ist ein 250 Jahre altes Fischerdorf, das als Location für den Film ausgewählt wurde, weil es aussieht, als wäre es über Nacht aus dem Boden gestampft worden. Selbst wenn es nicht als nordische Siedlung verkleidet ist, ist St Abbs mit seiner natürlichen Bucht und den Häusern am Klippenhang der Nordsee eine echte Augenweide.

    Das malerische Fischerdorf St Abbs befindet sich an einer zerklüfteten Küstenlinie, die einen herrlichen Blick auf die Nordsee bietet.

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    Eine tapfere Prinzessin in Aberdeenshire

    Anders als bei den meisten anderen Filmprojekten durfte Schottland in Pixars Animationsfilm Merida – Legende der Highlands (im Original: Brave) aus dem Jahr 2012 ganz es selbst sein. Verschiedene reale Quellen lieferten Inspirationen für die Geschichte der Prinzessin mit den feuerroten Locken und ihrem Clan. Vorbild für ihr Zuhause DunBroch war beispielsweise Dunnottar Castle. Die Burg befindet sich südlich der Stadt Aberdeen, hoch oben auf einer Klippe an der Nordostküste Schottlands. Der älteste noch existierende Teil von Dunnottar Castle, das Mitte des 17. Jahrhunderts dem Verfall überlassen wurde, wurde auf 600 Jahre datiert. Auch die reiche gälische Kultur Schottlands wird in Merida repräsentiert. Pixar ließ extra für den Film drei neue Tartans entwerfen. Und auch die Calanais Standing Stones auf der Insel Lewis – ein uralter Steinkreis, der vermutlich älter als Stonehenge ist – wurden in die Geschichte eingeflochten.

    Dunnottar Castle diente als Inspiration für das königliche Haus von Prinzessin Merida.

    Foto von Acacia Johnson

    Lokaler Dialekt: In der englischen Originalversion von Merida - Legende der Highlands leiht Schauspieler Kevin McKidd seine Stimme Lord MacGuffin und dessen Sohn. Der Dialekt, den er spricht, heißt Doric.

    Andor in Perthshire und Argyll & The Isles

    Die stimmungsvollen Landschaften von Argyll & The Isles und Perthshire – zwei schottische Regionen, die den Beinamen Big Tree Country tragen – bilden die Kulisse für einen großen Teil des Star Wars-Spin-offs Andor. Der Cruachan-Staudamm in der Nähe des Bergs Ben Cruachan in Argyll wurde zu einem zentralen Handlungsort der ersten Serie. Die nebligen Hügel und Seen, die zu sehen sind, während sich die Rebellen in Aldhani verstecken, befinden sich hingegen im Glen Tilt in Perthshire. Das majestätische Tal ist nicht nur Schauplatz düsterer Science-Fiction – es blickt auch auf eine lange Geschichte zurück, in der es regelmäßig vom schottischen Adel – darunter auch Maria Stuart – besucht wurde. Heute ist es ein beliebter Ort zum Wandern. Die üppigen Graslandschaften und rauschenden Flüsse der beiden Regionen sind der reinste Abenteuerspielplatz und bieten Outdoor-Fans viele aufregende Aktivitäten.

    Ob als Versteck für Star Wars-Rebellen oder Spielplatz für alle, die Aktivitäten im Freien lieben: Sowohl Perthshire als auch Argyll & The Isles versprechen das ganz große Abenteuer.

    Foto von Acacia Johnson

    Greyfriars Bobby: Treuer Hund aus Edinburgh

    Viele Disney-Projekte sind der Fantasie entsprungen. Nicht so Greyfriars Bobby: Die wahre Geschichte eines Hundes. Sie beruht auf den wahren Erlebnissen eines Terriers aus dem 19. Jahrhundert, dessen Bronzestatue heute in der Nähe des National Museum of Scotland in Edinburgh zu sehen ist. Nur ein paar Schritte weiter befindet sich ein Pub, der nach dem treuen Vierbeiner benannt wurde und sich großer Beliebtheit erfreut. Das Grab des Terriers am Eingang zum Greyfriars Kirkyard ist eine echte Touristenattraktion und manche Besucher hinterlassen für ihn ein Stöckchen. Der echte Greyfriars Bobby, dessen Geschichte im Jahr 1961 von Disney verfilmt wurde, wachte nach dem Tod seines Herrchens 14 Jahre lang über dessen Grab und wurde so zum Symbol für unerschütterliche Treue.

    Die Statue im Herzen von Edinburgh zeigt Greyfriars Bobby, der auf sein Herrchen wartet. Ein Symbol für Liebe und Treue.

    Foto von Acacia Johnson

    Captain America in Culross

    Auch wenn es amerikanischer eigentlich kaum geht: In Captain Americas Debütfilm The First Avenger spielt die Geschichte kurzzeitig in einem norwegischen Ort. Gedreht wurden die Szenen im schottischen Dorf Culross in Fife, das am Meeresarm Firth of Fourth liegt. Später, in Avengers: Infinity War, kehrte der Held nach Schottland zurück – für Kampfszenen, die in der Waverley Station, Edinburghs Hauptbahnhof, gedreht wurden. Culross hat noch mehr zu bieten als seine Funktion als Drehort: Aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte und der idyllischen Lage hat die Times das Dorf als einen der besten Orte zum Leben in Schottland ausgezeichnet.

    Das schottische Dorf Culross ist ein historisches Kleinod und war außerdem Drehplatz für den Film The First Avenger.

    Foto von Acacia Johnson

    Bonusmaterial: Die UNESCO hat Edinburgh nicht nur zur “City of Literature“ ernannt, sondern die Altstadt auch auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Genau hier wurde eine Szene von Avengers: Infinity War gedreht, in der Vision und Wanda in der Cockburn Street plötzlich angegriffen werden.

    Auf der jährlich erscheinenden Best-of-the-World-Liste von National Geographic wurde Schottland als einer der coolsten Orte weltweit ausgezeichnet. Das nächste große Abenteuer wartet dort bereits.

    Wandelt auf den Spuren eurer Disney-Helden in Schottland und plant eure Reise mit VisitScotland.com.

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