Die schönsten Naturhotels in Österreich und der Schweiz

Entspannung im beheizten Bergpool, Abendessen in Bioqualität und ein Zimmer mit Blick auf Berge, Wald und Wiesen. In diesen Hotels lassen sich Urlaub und Wellness mit Naturschutz verbinden.

Von National Geographic
Veröffentlicht am 26. Sept. 2024, 09:53 MESZ
Ausblick über Almwiesen, die Terrasse und die umliegenden Berge

Im Zeichen der Sonne: Bei gutem Wetter erleuchtet die Sonne von morgens bis abends die Räume, Terassen sowie das Spa. Sie alle sind zudem mit Blick auf Ehrwalds Hausberg, die 2.417 Meter hohe Sonnenspitze, ausgerichtet.

Foto von Marina Weishaupt

Inhalt

Eriro: Zwischen Alm-Erlebnis und Luxus-Hideaway

Ehrwald, Tirol / Österreich

Zulassen, weglassen, loslassen – das hat sich das Eriro in Ehrwald als Ziel für seine Gäste gesetzt. Ein erstes Gefühl für diese Philosophie beginnt bereits bei der Anreise zum Hotel, denn zum Eriro kommt man nicht mit dem Auto. Stattdessen wird an der Talstation der Ehrwalder Almbahn aus dem Alltag aus- und in die Gondel eingestiegen. Mit Blick auf die vorbeiziehenden Baumwipfel und dem Genuss von hausgemachter Marillen-Schorle lässt bereits das „Willechomen“-Ritual erahnen: Dieser Urlaub auf 1.550 Höhenmeter wird ein ganz besonderes Erlebnis.

Das Hotel am Fuß des Wettersteingebirges, nur 10 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, bietet nicht nur luxuriöse Suiten und ein Wellness-Spa samt Saunen und Heuraum. Vielmehr setzt das Konzept auf einen fast schon familiären, auf die individuellen Sehnsüchte abgestimmten Rundum-Service sowie jede Menge Naturerlebnisse. So kann man zum Beispiel an einer Wanderung zum Seebensee bei Sonnenaufgang teilnehmen, im nahegelegenen Almsee die Grenzen des eigenen Körpers mit Wim Hof’s Methode beim Eisbaden austesten oder man begibt sich Barfuß durch den Wald und entdeckt mit einer Expertin die Flora und Fauna der Region. Auf 1.550 Metern prägt die Natur den Alltag – und die Aktivitäten. Wer Ruhe und Entschleunigung sucht, findet sie bei ungemütlichem Wetter auch innerhalb des Eriro ganz sicher. Körper und Geist werden etwa durch ausgiebiges Nutzen der (Schwitz-)Bäder, bei geführten Klangschalenmeditationen oder während der Behandlungen mit selbst hergestellten Ölen aus Kräutern der direkten Umgebung geerdet.

Getreu dem althochdeutschen Namen – Eri Wald steht für „Am Anfang des Waldes“ – wird die Ursprünglichkeit mit allen Sinnen genossen: Kulinarisch orientiert sich die kreative Küche sowohl zum morgendlichen Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Apfel- statt Orangensaft als auch zum Sieben-Gänge-Menü am Abend ganz an dem, was die regionale Natur im Lauf der Jahreszeiten zu bieten hat. Und selbst nachts schläft es sich auf Kräuterkissen, umhüllt vom Duft der Almwiesen, in Harmonie mit der Natur. Von frühmorgens bis spät abends schweifen die Augen rundherum von Zug- bis Sonnenspitze, während die Ohren vom Glockenläuten der Weidetiere umschmeichelt werden.

Insgesamt bietet das Alpine Hideaway neun Suiten. Die Badewannen sind aus Baumstämmen gefertigt, überhaupt kommt viel Holz zum Einsatz – 95 Prozent davon aus den Wäldern der Region. Dekorative Elemente aus Wolle spiegeln die Wertschätzung der lokalen Schäferzunft wider. Die Optik ist ein Mix aus ursprünglicher Alm und absolutem Luxus. Das Ganze hat seinen Preis: pro Nacht kosten die Suiten ab 1.500 Euro. Eröffnet hat das Eriro erst im Sommer 2024 – daher gibt es aktuell noch ein Eröffnungsangebot mit 25 Prozent Rabatt.

BELIEBT

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    Der Daberer: Bio und Wellness in den Bergen 

    Dellach, Kärnten/Österreich

    Seit 1978 empfängt die familiengeführte 4-Sterne-Biopension Daberer im Gailtal in Kärnten Gäste – so viele, dass das Hotel mittlerweile schon mehrmals umgebaut und modernisiert werden konnte. Eine Besonderheit, die das Hotel seit dem ersten Tag begleitet: Die Nähe zur Natur und der Vorsatz, das Hotel besonders umweltfreundlich zu führen.

    Die Umsetzung dieses Bestrebens beginnt schon bei der Wasserversorgung. Das Hotel mit seinen 44 Zimmern ist wasserautark – durch eine Quelle, die direkt hinter dem Hotel ihren Ursprung hat. Auch ansonsten bemüht sich das Hotel um eine nachhaltige Energiewirtschaft mit Photovoltaikanlagen, Ökostrom und einer energieeffizienten Bauweise. Die Maßnahmen haben dem daberer das EU Eco-Label für umweltfreundliche Hotels eingebracht.

    Besonders wichtig ist dem Biohotel aber die Ernährung und das generelle Wohlbefinden der Gäste. Produkte, die im Hotel angeboten werden und mit denen gekocht wird, sind bio-zertifiziert und soweit es geht regional, ebenso die Getränke. Für einen achtsamen, naturnahmen Aufenthalt sorgen zusätzlich Wanderwege direkt in der Nähe des Hotels, offene Yogastunden und ein Spa-Bereich. Dazu gehören mehrere Saunen – eine davon im Wald –, Ruheräume, und ein Waldteich zum Schwimmen im Freien.

    Naturhotel Forsthofgut: An alle(s) gedacht

    Leogang, Salzburg/Österreich

    Luxus – für viele Eltern bedeutet das: einen Tag lang mal wirklich an nichts denken müssen. Das Naturhotel Forsthofgut in Leogang im Salzburger Land hat diesen Luxus perfektioniert. Es gibt ein riesiges Programm für die Kleinen und auch sonst ist an alle Details gedacht. Keine Kraxe dabei, Kinderwagen vergessen oder Babyphone kaputt? Gibt es alles an der Rezeption. Im Restaurant wartet ein extra Kinder-Buffet und Brei für Babies. Und wenn den Nachwuchs beim abendlichen 5-Gänge-Menü die Geduld verliert, serviert das Personal den Rest aufs Zimmer.

    Aber auch ohne Kinder bietet das Naturhotel einen perfekten Rückzugsort – so gibt es einen riesigen Spa-Bereich nur für Erwachsene und jede Menge Rückzugsorte, in der Natur wie auch im Hotel. Das Haus liegt umgeben von Wäldern und Wiesen und ist seit über 400 Jahren fest in der Region verwurzelt. Im Winter führt die Skipiste direkt über das Gelände, vorbei am Infinity-Pool. In den wärmeren Monaten kann man entweder vorbei am hauseigenen Wildgehege auf Wandertour gehen, oder man steigt in die 200 Meter entfernte Bergbahn und fährt zur Mittel-Station oder auf den Gipfel, um dort zu wandern. Die Tickets sind im Hotelpreis inklusive. Direkt im Naturhotel gibt es Sportkurse, einen Reitstall, einen Streichelzoo für die Kinder, Tennis- und Fußballplatz. 

    Wer keine Lust auf Bewegung hat, kann in der Gartenanlage des Hotels am Badeteich mit seinen idyllischen Ruheinseln entspannen. Ein Muss ist der Onsen-Pool mit 42 Grad warmem Wasser und Blick auf die Leoganger Steinberge. Zum großzügigen Spa-Bereich für Erwachsene kommt eine Wasserwelt mit Rutschen und Wasserspielplatz für die Kleinen. 

    Das im Hotel genutzte Wasser stammt aus der eigenen Bergquelle. Im Wald rund um das Hotel wachsen Beeren, Kräuter und Pilze, die direkt in der Küche verarbeitet werden. Überhaupt gibt es hier hauptsächlich regionale Produkte auf den Tellern. Energie wird aus dem Holz der eigenen Forstwirtschaft gewonnen, die Reinigung erfolgt mit biologisch abbaubaren Produkten, und das Hotel unterstützt ein Aufforstungsprojekt, um die Natur zu schützen und zu bewahren. Für die verschiedenen Bemühungen um Natur und Region ist die Inhaber-Familie Schmuck mit dem Europäischen und dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden.

    Fuchsegg Eco Lodge: Romantik zwischen Bergketten und Moorlandschaften

    Egg, Vorarlberg / Österreich

    Umrahmt von satten Almwiesen, schützenswerten Moorlandschaften und wildromantischen Bergketten: Idyllischer könnte die Fuchsegg Eco Lodge im Herzen des Bregenzerwaldes wohl kaum liegen. Gemäß dem Patentier des Hotels, dem Fuchs, passt man sich hier an die natürlichen Gegebenheiten an und verbringt familiäre „Gemeinsamzeit“ inmitten und mit der Natur. Dieses Motto zieht sich sowohl durch die Räumlichkeiten, als auch durch den Aufenthalt. Denn: die Wege von Haus zu Haus sind ganz bewusst unter freiem Himmel zu passieren. Selbst beim morgendlichen Gang zum Frühstück werden die Gäste bereits Eins mit der Natur.

    Neues entdecken, um sich herum und in sich selbst – dazu möchte die Gastgeberfamilie um Carmen Can-Hämmerle bei einem Aufenthalt in ihrem im Jahr 2020 eröffneten Naturhotel inspirieren. Dazu gehört neben regionaler, saisonaler Kulinarik und Wellness im beheizten Bergpool oder dem Saunabereich auch, die umliegenden Landschaften intensiv zu erkunden.

    Im Winter bietet sich dazu die dicke, weiße Schneedecke an, unter der die Hügel und Berge um die Lodge verschwinden. Der nahegelegene Lift dient als perfekter Ausgangspunkt zum Skifahren und Winterwandern oder für Skitouren. Während der Sommerzeit lässt sich die Region noch ausgiebiger genießen: etwa zu Fuß auf einem der zahlreichen Wanderwege zu Gipfeln mit Ausblicken bis über den Bodensee. Zusätzlich bieten sich die hauseigenen E-Bikes an, um das insgesamt 450 Kilometer lange Wegenetz zu erkunden oder die Bregenzer Gästecard Bregenzerwald & Großes Walsertal, die ab drei oder mehr Übernachtungen kostenlos ist. Damit lassen sich die Täler und Berggipfel der Region im Sommer wie im Winter beliebig oft und ganz bequem mit umweltfreundlichen Bussen oder Bergbahnen erkunden.

    Familienhotel Kreuzwirt: Kinder im Mittelpunkt

    Kreuzberg, Salzburg/Österreich

    Das Vier-Sterne-Biohotel Kreuzwirt mitten im Naturpark Weissensee hat ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal: Es ist das erste BIO-zertifizierte Kinderhotel Europas, das sich ganz auf das Wohlergehen der kleinen Gäste spezialisiert hat. Dabei steht – neben der 450 m² großen Indoor-Kinderwelt – vor allem die Natur im Mittelpunkt. Auf dem hoteleigenen Bio-Bauernhof können Kinder den Umgang mit Tieren kennenlernen und ihnen im Rahmen des Streichelzoos sogar ganz persönlich näherkommen. Auch der Abenteuerspielplatz direkt hinter dem Hotel und das wöchentlich wechselnde Natur-Erlebnisprogramm lädt die Kinder dazu ein, ihre Zeit inmitten der das Hotel umgebenden Natur zu verbringen.

    Doch nicht nur die Kleinen sollen im Biohotel Kreuzwirt auf ihre Kosten kommen. Im See- und Almbereich rund um das Hotel finden sich unzählige Wanderwege für Groß und Klein sowie Wege für Mountainbikes. Der kostenlose Verleih von Fahrrädern, Helmen und Kindersitzen erlaubt ein besonders ausgiebiges Erkunden des 140 Hektar großen Naturparks. Außerdem steht den erwachsenen Gästen ein ausgedehnter Spa-Bereich mit Saunen und Pools zur Verfügung.

    Für Genuss und Wellness sorgen Gerichte aus saisonalen Zutaten aus der eigenen Bio-Landwirtschaft.

    Hôtel des Horlogers: Besondere Architektur im Hochtal Vallée de Joux 

    Le Chenit, Waadt / Schweiz

    Das Hôtel des Horlogers im Schweizer Dorf Le Brassus fällt schon bei der Anfahrt durch seine besondere Bauweise auf. Es wurde im Jahr 2016 von dem Architekturbüro Bjarke Ingles Group im Hochtal Vallée de Joux gebaut und sollte von Anfang an mit der Umwelt im Einklang sein: Das Hotel wurde nach Schweizer Minergie Eco-Baustandards gebaut, die neben den Photovoltaikanlagen auch durch Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder und biologisch abbaubare Reinigungsmittel umgesetzt werden.

    Auch sonst setzt das 4-Sterne-Hotel die außergewöhnliche Region, in der es gebaut wurde, in Szene. Alle 50 Zimmer und Suiten bieten durch große Fensterfronten einen einzigartigen Blick auf einen Abschnitt des Risoud Waldes, einer insgesamt 2200 Hektar großen zusammenhängenden Waldkette.

    Beim Essen steht Naturnähe im Hôtel des Horlogers ebenfalls im Mittelpunkt. Im hoteleigenen Garten wird eigenes Obst, Gemüse und Kräuter produziert, die von Küchenchef Emmanuel Renaut, der bereits mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, zubereitet werden. Dabei achtet das Team zusätzlich auf Bio- und regionale Produkte und die Zusammenarbeit mit Höfen und Produzenten aus der Region.

    Berglodge Goms: Aktivurlaub im Hochtal

    Münster, Wallis / Schweiz

    Authentische, ursprüngliche Dörfer, beeindruckende Sakralbauten, weite Wiesen und Wälder: Das Hochtal Goms ist eine Urlaubsregion, die viel zu bieten hat. Mittendrin befindet sich die Berglodge Goms, die die traditionelle Architektur des Hochtals und die Wertschätzung der besonderen Natur miteinander vereint. In 13 Zimmern können Gäste einen besonderen Urlaub genießen – in einer Unterkunft, die nach regionalem Vorbild und zu 100 Prozent aus einheimischem, unbehandeltem Holz errichtet wurde.

    Auch sonst haben sich Michèle und Patrik, die Betreiber der Berglodge, dem Naturschutz verschrieben. Rund 85 Prozent des Strombedarfs des Hotels werden durch eine Photovoltaikanlage generiert und der hoteleigene Garten ist nach dem Prinzip der Permakultur angelegt, um Wasser zu sparen. Dieser liefert auch einen kleinen Teil der Lebensmittel, die für die Verpflegung der Gäste verarbeitet werden. Ergänzt werden die eigenen Erzeugnisse zum Teil mit saisonalen und lokalen Produkten in Bio-Qualität. Jeden Freitag- und Samstagabend wird daraus ein vegetarisches 3-Gänge-Menü gezaubert, das optional von den Gästen gebucht werden kann.

    Ein besonderes Highlight des Hotels ist seine optimale Lage für einen Aktivurlaub. Das als Bike-Hotel zertifizierte Hotel liegt nah an unzähligen Wander- und Fahrradwegen. Im Winter finden sich Gäste in einem Schneeparadies mit bis zu 100 Kilometer präparierten Loipen wieder.

    Hotel Bella Vista: Nachhaltigkeit im familiären Umfeld

    Zermatt / Wallis, Schweiz

    Ob frisch gebackenes Brot, eigens angebauter Salat oder selbstgemachte Marmelade – das familiengeführte Wellnesshotel Bella Vista setzt in Punkto Nachhaltigkeit auf Eigenverantwortung. In seiner Backstube bereitet das Hotelteam Brioche, Laugenbrötchen oder Früchtebrot zu, und aus dem Hotelgarten gelangen frische Kräuter direkt in die Tassen der Gäste. Auch sonst wird im Bella Vista darauf geachtet, dass umweltfreundliche Lebensmittel angeboten werden. Vegane Suppen und Frühstücksalternativen sowie regionale und saisonale Produkte stehen dabei im Vordergrund.

    Das Bella Vista wird generell im Einklang mit der umliegenden Natur geführt – so, dass die alpine Bergwelt möglichst geschont wird. Dazu gehört die Nutzung von Strom aus Wasserkraft, der Verzicht auf Plastikflaschen sowie unnötige Verpackungen und hauseigenes Mineralwasser.

    Das Motto von Gastgeberin Fabienne Anthamatten: Geist, Körper und Natur der Gäste in Einklang bringen. Dabei spielt auch das alpine Spa eine große Rolle, das den Gästen einen Ruheraum, verschiedene Saunen und einen atemberaubenden Blick auf das Matterhorn-Panorama bietet.

    [Transparenzhinweis: Die Hotels Eriro und Forsthofgut haben die Kosten für den Aufenthalt unserer Autorinnen übernommen.]

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