Neue Art des bis zu 2 Tonnen schweren Mondfischs entdeckt

Wissenschaftler brauchten vier Jahre, um die neueste Art des größten Knochenfisches der Welt ausfindig zu machen.

Von Hannah Lang
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:38 MEZ
Marianne Nyegaard mit einem gestrandeten Mola tecta
Marianne Nyegaard mit einem gestrandeten Mola tecta vor Birdling‘s Flat bei Christchurch, Neuseeland, Mai 2014.
Foto von Marianne Nyegaard

Nach einer intensiven Suche wurde eine neue Art des riesigen Mondfischs entdeckt. Damit ist es die einzige Art der Gattung Mola, die in den letzten 130 Jahren neu entdeckt wurde.

Trotz der Tatsache, dass sie die größten Knochenfische der Welt sind und bis zu zwei Tonnen wiegen, sieht man Mondfische nur sehr selten. Das hat die vier Jahre dauernde Suche deutlich erschwert.

Ein Forscherteam, das von der Doktorandin Marianne Nyegaard von der Murdoch Universität in Australien angeführt wurde, analysierte mehr als 150 DNA-Proben von Mondfischen. Dabei erkannten die Forscher vier unterschiedliche Arten – aber nur drei davon waren zuvor beschrieben worden.

Diese Entdeckung führte Nyegaard zu der Annahme, dass es noch eine weitere Mola-Art geben musste, die noch nicht dokumentiert war. Sie hatte allerdings keinerlei Vorstellung davon, wie diese Art aussah oder wo sie sich versteckte.

Das Forschungsteam beschloss, die neue Art Mola tecta zu taufen, was vom lateinischen tectus kommt, das „versteckt“ bedeutet. Erst ein ganzes Jahr nach diesem Durchbruch sah Nyegaard diesen Mondfisch mit eigenen Augen. 2014 bekam sie einen Tipp von einer neuseeländischen Fischerei, dass vier Mondfische an einen Strand bei Christchurch gespült wurden. Sie buchte einen Flug, um sich selbst ein Bild zu machen.

Dann nahmen und analysierten Wissenschaftler von Universitäten aus aller Welt Proben der Fische, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Vertreter dieser neuen Art handelte. Nachdem das bestätigt wurde, untersuchten sie auch, wie sie sich von anderen bekannten Mondfisch-Arten unterschied.

Laut der Abhandlung des Teams, die im „Zoological Journal of the Linnean Society“ erschien, hat Mola tecta einen schmaleren, schlankeren ausgewachsenen Körper. Die Art bildet außerdem keine Beulen oder Dellen und keine Schnauze aus wie die anderen Mondfische.

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    Ein gestrandeter Mola tecta auf Birdling‘s Flat südlich von Christchurch, Neuseeland, Mai 2014.
    Foto von Marianne Nyegaard

    Seit ihrer Entdeckung haben Nyegaard und ihr Team den Mola tecta in Neuseeland, vor Tasmanien und im Süden Australiens, Afrikas und Chiles entdeckt. Das deutet darauf hin, dass sich das Verbreitungsgebiet der Art über etwas kühlere Gewässer der südlichen Hemisphäre erstreckt, wie Nyegaard in einem Artikel für „The Conversation“ schrieb.

    Durch ihren gigantischen Körper können Mondfische ihre Körpertemperatur halten, wenn sie zum Fressen tief ins Meer tauchen. Dank ihrer Größe verfügen sie auch über entsprechend großen Auftrieb, sodass sie schnell wieder in die oberen Bereiche des Ozeans aufsteigen können, um sich aufzuwärmen.

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