Die letzten Ihrer Art

Von National Geographic-Magazin
Veröffentlicht am 27. Sept. 2019, 11:43 MESZ
Wenn die frisch geschlüpften Lederschildkröten am Matura Beach in Trinidad Richtung Meer kriechen, treffen sie auf ...
Wenn die frisch geschlüpften Lederschildkröten am Matura Beach in Trinidad Richtung Meer kriechen, treffen sie auf Plastikflaschen und anderen Müll. Naturschützer organisieren regelmäßig die Reinigung des Strandes und haben so dazu beigetragen, dass sich der hiesige Bestand der als besonders bedroht geltenden Lederschildkröten erholt hat.
Foto von Thomas P Peschak

Ein neues Lebewesen betritt die Erde. Es hat Fähigkeiten, die bis dahin in der Natur nicht vorkamen. Doch durch seine enorme Aktivität reichert sich ein Stoff in der Atmosphäre an, der vielen anderen Bewohnern des Planeten das Leben schwer macht, weil sie mit ihm nicht umgehen können. Etliche sterben. Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor? Nein, hier ist nicht vom Menschen die Rede und auch nicht vom Treibhausgas Kohlendioxid. Der Übeltäter in dieser mehr als drei Milliarden Jahre alten Geschichte ist das Cyanobakterium, das erstmals die Sonnenenergie per Fotosynthese nutzen konnte – und dabei die Luft mit seinen Ausscheidungen durchsetzte: mit Sauerstoff, einem Gas, das für die meisten Zeitgenossen damals giftig war. Was folgte, war ein Massenaussterben von Lebewesen, das in der Wissenschaft als die „Große Sauerstoffkatastrophe“ bekannt ist. Sie war zugleich ein Neubeginn, Startschuss für ein ganz anderes, nunmehr an die veränderten Bedingungen angepasstes Ökosystem, mit völlig neuen Lebewesen, deren Körper den aggressiven Sauerstoff sogar nutzen konnten. Heute vermuten viele Experten, dass wir am Beginn einer weiteren, enormen Welle des Artensterbens stehen, erneut ausgelöst durch eine sehr aktive Spezies: diesmal ist es der Mensch, mit seinem Müll, seinen Emissionen, seinen Übergriffen in die Lebensräume der anderen Geschöpfe. Aber es gibt Unterschiede zum Urzeitszenario: Diesmal könnte der Übeltäter von der Entwicklung, die er anstößt, selber mit in den Abgrund gezogen werden. Und zweitens: Diesmal könnte er noch rechtzeitig zur Besinnung kommen – denn er verfügt über ein Bewusstsein. In dieser Ausgabe haben wir vor allem Beispiele gesammelt für wunderbare Wesen unserer Erde, die auf späte Einsicht der Menschheit hoffen dürfen.

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