Auge in Auge mit dem Elefanten
Der NG-Fotograf Michael Nichols wurde in der Zentralafrikanischen Republik von einem Waldelefanten attackiert. Erfahren Sie hier die Geschichte hinter dem legendären Bild.

Wilde Entschlossenheit im Blick
Es war noch dunkel in der Zentralafrikanischen Republik, als Michael „Nick“ Nichols zum Bach kroch. Er hatte sich schon einen Fluchtplan zurechtgelegt. „Da war dieser dicke Baum, hinter dem würde ich mich im Falle eines Angriffs verstecken“, sagt er. Nichols wusste, dass sein Blitzlicht die Elefanten provozieren würde. Und so kam es auch. Zweimal drückte er auf den Auslöser, dann rannte er los. Sofort stürmte ein mächtiger Elefant auf ihn zu. Doch es war nur ein Scheinangriff.
„Elefanten wollen damit meist nur einschüchtern“, erklärt Nichols. Wegen des schwachen Lichtes hatte Nichols eine Achtelsekunde Belichtungszeit gewählt. Dadurch ist das Foto leicht verschwommen. Eines der Augen des Elefanten ist durch das Blitzlicht feuerrot. So verkörpert die Aufnahme die Wildheit des noch unberührten Ndoki-Waldes.
Nichols erinnert sich noch, wie sie es auf die Titelseite der Juliausgabe 1995 schaffte. „Der damalige Chefredakteur Bill Allen war mit keinem der Entwürfe ganz zufrieden.“ Als man ihm noch einmal das Foto des Ndoki-Elefanten zeigte, war die Wahl für die Juliausgabe 1995 getroffen. Nach der Veröffentlichung machte die Regierung den Ndoki-Wald zum Nationalpark.
