Kegelrobbe vor Helgoland frisst Seehunde

Jahre lang fanden Biologen immer wieder Seehundkadaver mit rätselhaften Verletzungen. Nun weiß man - sie stammen von Kegelrobben, die ihre kleineren Verwandten attackieren.

Von National Geographic
bilder von Uli Kunz
Foto von Uli Kunz

Rätselhafte Wunden an den Kadavern von Seehunden und Schweinswalen beschäftigten die Wildtierbiologin Ursula Siebert von der Tierärztlichen Hochschule Hannover seit Jahren. Nun scheint das Rätsel gelöst – dank der Aufnahmen des Kieler Fotografen Uli Kunz: Im Juli fotografierte er vor Helgoland erstmalig unter Wasser, wie eine Kegelrobbe einen Seehund frisst.

Kegelrobben werden über zwei Meter lang und 300 Kilo schwer. In der Nordsee waren sie beinahe ausgerottet, doch seit kurzem nehmen die Bestände der großen Räuber wieder zu, aktuell sind es zwischen Borkum und Wangerooge rund 1700 Tiere. Eigentlich jagen Kegelrobben – wie auch Seehunde – zumeist Fische. Doch ab und an reißen manche Robben offensichtlich auch ihre kleineren Verwandten. Ähnliche Verletzungen bei toten Seehunden, wie jetzt vor Helgoland beobachtet, wurden auch schon an anderen Küsten registriert. Nun kann ausgeschlossen werden, dass sie von Schiffsschrauben stammen, wie manche Experten vermuteten.

Offen ist, ob Kegelrobben auch badenden Menschen gefährlich werden könnten. Ursula Siebert empfiehlt sicherheitshalber, einen gehörigen Respektsabstand zu den Tieren zu halten.

Hier erfahren Sie mehr über Uli Kunz sowie seine Forschungstauchergruppe.

(NG, Heft 11 / 2014, Seite(n) 28 bis 29)

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