Teile Australiens gehörten einst zu Nordamerika

Ein überraschender geologischer Befund gewährt Einblicke in die Entstehung unserer heutigen Kontinente.

Von Lulu Morris
Veröffentlicht am 29. Jan. 2018, 11:09 MEZ
Die Ruine einer alten Mühle stehen neben einer Straße des Dorfes Georgetown in North Queensland, Australien. ...
Die Ruine einer alten Mühle stehen neben einer Straße des Dorfes Georgetown in North Queensland, Australien. Die Erdkruste unter diesem Gebiet hatte einen überraschenden Ursprung.
Foto von Auscape, Uig, Getty

Laut einer neuen geologische Studie, die von Forschern der Curtin Universität in Western Australia geleitet wurde, war das Gestein unter Georgetown in North Queensland einst Teil des alten Kontinents Laurentia. Heutzutage bildet das ehemalige Laurentia die Landmasse eines Großteils von Nordamerika und Grönland. In seiner langen Geschichte hat Laurentia so einiges von der Welt gesehen und trennte sich von diversen Kontinenten, bevor es seine aktuelle Position einnahm.

Man nimmt an, dass es vor etwa zwei Milliarden Jahren einen riesigen Superkontinent namens Columbia oder Nuna gegeben hat, der auseinanderbrach und schlussendlich alle heutigen Kontinente hervorbrachte.

Das Forscherteam wies nach, dass Überreste von Laurentia nicht nur am nördlichsten Ende Australiens zu finden seien, sondern auch direkt unter Georgetown – einer kleinen Siedlung mit nur 250 Einwohnern. Das Gestein, das man unter dem Dorf gefunden hatte, schien bei einer Analyse mit dem Gestein des kanadischen Laurentias übereinzustimmen, das auf das späte Präkambrium zurückgeht.

Laut der Studie entstand vor etwa 1,66 Milliarden Jahren ein Riss zwischen Laurentia und dem Bereich unterhalb Georgetowns, den die Forscher auch als Georgetown Inlier bezeichnen. Zu jener Zeit brach der Superkontinent bereits auseinander.

Das kleinere Stück von Laurentia jenseits des Risses folgte der größeren Masse nicht nach. Stattdessen blieb es zurück und stieß mit jenem Landbereich zusammen, auf dem sich heute Georgetown befindet.

Der Hauptautor der Studie Adam Nordsvan von der Curtin Universität erklärte gegenüber IFL Science, dass der Georgetown Inlier wie ein „kontinentales Band“ sei, „ein Stück Kontinentalkruste, das von einem Kraton weggerissen wurde“, in diesem Falle von Laurentia.

„Neuseeland ist ein modernes Beispiel dafür“, fügte er hinzu.

Die Studie gewährt uns einen tieferen Einblick in den Entstehungsprozess der Landmassen, auf denen wir heute leben.

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