Forscher vermuten gewaltigen Diamantenvorrat im Erdmantel
Zumindest von einem geologischen Standpunkt aus gesehen sind die wertvollen Steine nicht besonders selten.
Im Jahr 2017 wurde während Hurrikan Harvey ein Foto von einem Hai auf Twitter gepostet, der eine überschwemmte Straße im texanischen Houston entlangschwamm. Das Foto wurde tausendfach retweeted. Kurz darauf erhielt der National Geographic-Fotograf Thomas Peschak eine E-Mail mit den Worten: „Rate mal, wer wieder da ist.“
Peschak kannte den Weißen Hai gut. Er hatte ihn 15 Jahre zuvor fotografiert, wie er dem Wissenschaftler Trey Snow folgte, der vor der Küste Südafrikas in einem knallgelben Kajak auf dem Meer schwamm. Seither wurde er mit Bildbearbeitungsprogrammen in diverse Bilder eingefügt, um unheimliche Szenen zu erzeugen.
Wie viele herausragende Bilder, die uns fesseln, ist Peschaks Aufnahme des Hais einer Mischung aus Geschick, Geduld und Glück zu verdanken.
2003 hatte der Meereswissenschaftler Michael Scholl vom White Shark TrustPeschak auf eine ungewöhnlich große Zahl von Haien aufmerksam gemacht, die an der Südküste von Südafrika unterwegs waren.
Das Duo versuchte, den Tieren mit einem kleinen Forschungsboot zu folgen, aber der Motorenlärm beeinflusste die Haie in ihrem Verhalten. Da hatte Peschak eine Idee. Er hatte vor Kurzem ein Kajak gekauft, das die Tiere nicht so sehr stören würde. Warum also nicht lieber das Kajak benutzen, um den Haien zu folgen?
„Weil es meine dumme Idee war, durfte ich es zuerst versuchen.“
ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT
Es funktionierte. „Wir brachten ein GPS am Kajak an und konnten den Haien in flacheres Wasser folgen und ihr natürliches Verhalten beobachten“, erzählt Peschak. „Als das geschah, kam der Fotograf in mir wieder hoch.“
Die nächsten paar Monate verbrachte er draußen auf dem Forschungsboot, wo er auf ruhige Wasserbedingungen wartete, um das Kajak wieder zu benutzen.
Schließlich war es so weit. Von seinem Aussichtspunkt an der Flybridge des Bootes wartete er geduldig, während Scholl den Haien in der Haaibaai folgte, afrikaans für „Haibucht“.
Die Szene war zwar nett anzusehen, aber etwas fehlte ihm noch.
„Dann tauchte dieser eine unerschrockene Hai hinter dem Kajak auf und stieg immer höher“, sagt er. „Ich hatte nur noch fünf oder sechs Bilder auf meinem Film. Als die Rückenflosse die Wasseroberfläche durchbrach, sah der Kajakfahrer hinter sich – und klick.
„Anstatt dass der Wissenschaftler dem Hai folgt, folgt der Hai jetzt dem Wissenschaftler, was viel fesselnder wirkte. Manchmal sind die besten Bilder eben nicht die, die wir geplant haben.“
VIRALER HAI
Das Bild, das zunächst in südafrikanischen Zeitungen und Magazinen erschien, war bei den Lesern sofort beliebt.
„In den ersten 24 Stunden hatte ich 100.000 Besucher auf meiner Website. 2003 galt das als viral“, lacht er. „Ich hatte nicht erwartet, dass es jeder für eine Fälschung halten würde.“
In Onlineforen entstanden regelrechte Verschwörungstheorien. Die Kommentatoren analysierten alles Mögliche, vom Winkel der Aufnahme bis zu den Wellen zu beiden Seiten des Hais, nur um herauszufinden, ob das Bild echt war oder nicht.
Die ganze Aufmerksamkeit erwies sich als Fluch und Segen zugleich.
Mit dem Bild machte Peschak sich einen Namen als Fotograf, aber anstatt der Öffentlichkeit zu vermitteln, was für großartige Tiere Haie sind, sprachen damals alle nur darüber, ob die Aufnahme zu spektakulär war, um echt zu sein.
„Ich habe das Originalpositiv eine Weile lang als Beweis zu Interviews mitgenommen“, erinnert er sich.
Die Ironie entging Peschak nicht, als der Hai ein paar Jahre später immer wieder im Internet auftauchte – zum Beispiel nach dem Tropensturm Irene in den Straßen einer Stadt in Puerto Rico oder in einem Einkaufszentrum in Kuwait, nachdem ein Aquarium geborsten war. Seinen letzten Auftritt hatte er in der Straße in Houston.
In jenem Fall war es Peschaks Fancommunity, die ihm den Hinweis auf das gefälschte Bild gab. Jedes Mal, wenn sie ein weiteres Bild entdecken, „werde ich noch wütender“, sagt er.