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Mélanie Wenger
Die südafrikanische Stadt Simon’s Town ist Heimat einer großen Brillenpinguinkolonie. Einige der Tiere haben sich inzwischen so sehr an die Menschen gewöhnt, dass sie in ihre Gärten einziehen und in die Häuser watscheln. Manche Touristenunterkünfte haben daraus ein Geschäft gemacht und bewerben ihre Zimmer mit der Anwesenheit der Pinguine. Experten warnen jedoch vor den Gefahren, die diese Gewöhnung mit sich bringt: Insbesondere, weil die Tiere Straßen überqueren und dort von Autos überfahren werden können. Die touristische Hochsaison der Stadt fällt mit der jährlichen Mauser der Pinguine im Sommer zusammen. In dieser Zeit können die Vögel für mehrere Wochen nicht auf die Jagd gehen und sind extrem anfällig für Stress.
Eine sedierte Arabische Oryx in einem Anhänger auf der texanischen Ranch 777 wartet auf den Transport in eine andere Einrichtung. In der Wildnis war diese Art fast ausgestorben, aber auf vielen Ranches in Texas werden Arabische Oryxe heute gezüchtet, gekauft und verkauft. Michael Rann, der Neffe des Ranchbesitzers, kümmert sich um die 6.000 Tiere der Ranch. Auch wenn sich Rann bewusst ist, dass die Jagdgebühren die Haupteinnahmequelle der Ranch sind, kann der Verlust von Tieren an Jäger schmerzhaft sein. „Ich wünschte, die Tiere, die ich aufgezogen habe, würden nicht erschossen“, sagt er. „Aber es ist eben, was es ist. Ich wusste vorher, wie der Job aussieht.“ (Aus dem Artikel „Exotische Tiere in Texas: Ranches für die Zucht und Jagd boomen“)
Ein sediertes Zebra wird auf einer texanischen Ranch namens Sexy Whitetails in der Nähe von San Angelo von einem Hubschrauber gehoben. Das Zebra ist eines von etwa einer Million exotischen Tieren, die auf Ranches im ganzen Bundesstaat leben. Die Tiere werden häufig gekauft, verkauft und zwischen den Ranches gehandelt. Viele von ihnen können von Jägern für Jagden gebucht werden, und zwar zu hohen Preisen. (Aus dem Artikel „Exotische Tiere in Texas: Ranches für die Zucht und Jagd boomen“)
Der gehäutete Kopf von Millers Arabischer Oryx liegt im Kühlraum auf der Ranch 777 und wartet auf seine Verarbeitung – die Hörner werden gebleicht und als Trophäe montiert.
Die in Asien heimischen Axishirsche streifen über die großen Weiden auf der Ranch 777. Im Laufe der Jahre sind mehrfach Axishirsche von anderen exotischen Ranches entkommen und haben in Texas verwilderte Populationen etabliert. Auch andere nicht einheimische Arten wie Mähnenspringer und Nilgauantilopen durchstreifen den Bundesstaat. Große Exoten benötigen viel Vegetation und können die Nahrung für einheimische Weidetiere dezimieren. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb das Texas Parks and Wildlife Department „die Entnahme exotischer Huftiere fördert“, sagt Mark Mitchell. Er verwaltet die Mason Mountain Wildlife Management Area. Auf der ehemaligen Jagdranch untersuchen Forscher die ökologischen Auswirkungen von sechs exotischen Arten, die zum übriggebliebenen Bestand der Ranch gehören.
Wes Livingston und BJ Dugger packen die Hörner einer Rappenantilope. Das Tier wurde von einer Weide der Tequila Trophy Ranch im texanischen Utopia per Hubschrauber transportiert. Bei Nitro Whitetails and Exotics bekam ich einen Einblick in den Ablauf von Lufttransporten. Im Mai 2019 flog der Hubschrauberpilot Darren „Chavi“ Flores mich und Tad Honeycutt, den Leiter des Fangteams von Wildlife Partner, über eine Herde Spießböcke. Eines der Tiere sollte eingefangen und verkauft werden. Honeycutt lud ein Betäubungsgewehr mit einem Nervenblocker, der das Tier vorübergehend bewegungsunfähig machen sollte. Er schoss den Pfeil in die Flanke des Spießbocks. Der Hubschrauber landete, nachdem die Antilope stolperte und hingefallen war. Honeycutt stürzte hinaus und packte das Tier an den Hörnern, während ein Cowboy, der mit uns geritten war, ihm die Beine zusammenband. Während sich Speichel am Kinn des Spießbocks sammelte, rollten sie ihn in eine Schlinge, die mit dem Hubschrauber verbunden war. Dann wurde er in einen provisorischen Pferch gehoben, während weitere Tiere zusammengetrieben wurden. In den folgenden vier Stunden fing das Team sieben Mendesantilopen, vier Oryxantilopen, zwei Blessböcke und eine Rappenantilope. Wildlife Partners kaufte die Tiere für insgesamt 37.000 Dollar und stellte dem Besitzer direkt vor Ort einen Scheck aus.
Michael Rann ist der Zuchtleiter der 777 Ranch, einer großen Jagdeinrichtung in der Nähe von Hondo. Hier betäubt er gerade eine Arabische Oryx für den Transport. Der Neffe des Ranchbesitzers Jeff Rann kümmert sich um die 6.000 Tiere der Ranch. Er kennt viele von ihnen seit ihrer Geburt und erkennt sie an ihrem Aussehen. Michael ist klar, dass die Jagdgebühren die Haupteinnahmequelle der Ranch sind – trotzdem kann es schmerzhaft sein, die Tiere an Jäger zu verlieren. „Ich wünschte, die Tiere, die ich aufgezogen habe, würden nicht erschossen“, sagt er. „Aber es ist eben, wie es ist. Ich weiß, was für einen Job ich hier angenommen habe.“
Brian Gilroy, der Eigentümer der Exoten-Ranch Wildlife Partners, füttert im Herbst 2018 seine Giraffen in Mountain Home, Texas. Ein Paar ausgewachsener Giraffen kann für mehr als 250.000 Dollar verkauft werden, sagt er. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten, die in der Branche gehandelt werden, werden Giraffen nicht gejagt, sondern als Luxusgüter an Landbesitzer verkauft. Wie die meisten Ranches für exotische Huftiere bietet Wildlife Partners keine kommerziellen Jagden an. Stattdessen züchtet, kauft und verkauft das Unternehmen Tiere und transportiert sie zwischen den Ranches.
Eine Arabische Oryx wartet in einem Anhänger auf der Ranch 777 auf den Transport zu einer Einrichtung von Wildlife Partners. Die Ranch gehört dem in Botswana geborenen Jeff Rann. Seine Arme tragen mehrere Narben: Eine erhielt er bei der Jagd von einem verletzten Leoparden, der ihn gebissen hat, eine weitere, als er von einer Rappenantilope aufgespießt wurde. Als Berufsjäger, der zahlende Sportjäger bei der Pirsch begleitet, ist er auf gefährliches Wild spezialisiert. Auf der Ranch 777 gibt es keine Leoparden oder andere Raubtiere – aber 40 Arten von Huftieren, von denen einige durchaus gefährlich werden können.
Ein betäubtes Zebra wird auf einer Ranch namens Sexy Whitetails in der Nähe von San Angelo von einem Hubschrauber in die Luft gehoben. Die Wildheit und das Gewicht exotischer Huftiere erschweren ihren Fang und Transport, wodurch ein lukrativer Teilsektor entstand, der sich genau diesem Problem widmet. Wenn eine Ranch Tiere an eine andere Ranch verkaufen will, zieht sie oft externe Experten wie Wildlife Partners zu Hilfe. Trotzdem stirbt ein kleiner Prozentsatz der Tiere während des Vorgangs. „Ich würde sagen, das sind wahrscheinlich drei Prozent der Tiere, die transportiert werden, vielleicht weniger“, sagt Gilroy. Zu den Todesursachen gehören Stress, unvorhergesehene Reaktionen auf Beruhigungsmittel und Unfälle.