Plastik – großformatig am Strand
Das Fotofestival horizonte zingst befasst sich engagiert mit den großen Umweltthemen unserer Zeit.
Planet or Plastik lautet eine weltweite Kampagne von National Geographic mit dem Ziel, den Verbrauch vor allem von Einwegplastik einzudämmen. Ein Bewusstsein für die Folgen von Plastikmüll schafft zur Zeit eine große National Geographic-Ausstellung im Rahmen des Umweltfotofestivals horizonte zingst. Direkt am Ostseestrand zeigen 30 großformatige Fotos vermüllte Strände, in Plastik gehüllte und dem Tod geweihte Vögel, Berge von Netzen, Fische zwischen Müll und das Leitbild des Festivals: ein Seepferdchen, das sich an ein Wattestäbchen klammert.
Neben dem Klimawandel und dem Artensterben ist die zunehmende Menge an Müll das zentrale Umweltproblem unserer Zeit. Erst jüngst veröffentliche das Umweltbundesamt eine Studie, der zufolge allein in Deutschland jedes Jahr 2,8 Milliarden Einwegbecher für Heißgetränke und weitere drei Milliarden Becher für Kaltgetränke verbraucht werden: pro Minute 5300 Behälter für Kaffee, Tee und andere Heißgetränke. Einwegbecher werden besonders oft in der Umwelt gefunden und verschmutzen öffentliche Plätze, Parks und die Natur. Nur ein Bruchteil wird recycelt.
Ein nicht geringer Teil des weltweit produzierten Plastikmülls gelangt in die Meere. In den Ozeanen schwimmen schon jetzt 140 Millionen Tonnen Plastik – und jedes Jahr kommen acht Millionen Tonnen hinzu. In den Weltmeeren gibt es riesige Teppiche aus Plastikmüll, im Nordpazifik ist dieser Teppich so groß wie Zentraleuropa. Im westpazifischen Marianengraben, dem tiefsten Punkt der Meere, fand der US-amerikanische Forscher Victor Vescovo kürzlich nicht nur eine neue Krustentierart, sondern auch: Plastikmüll. In elf Kilometern Tiefe.
Thema der weiteren Ausstellungen an verschiedenen Orten in Zingst sind unter anderem die Polarforschung, soziale Ungleichheit und die Vielfalt der Kulturen auf der Erde. Das Fotofestival dauert noch bis zum 30. Juni.